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Verlangte eine lange Zeit dominierende Foto-Ästhetik, einen Realitätsausschnitt zu "finden", ohne das entstehende Bild zu bearbeiten oder gar zu verändern, so etablierte sich seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts eine neue Bildauffassung: Die Fotografie "er-findet" nun ihre Motive und bedient sich aller Möglichkeiten, Negativ und Abzug weiter zu bearbeiten. Dafür bürgerte sich der Begriff "Inszenierte Fotografie" ein. Hintergrund dafür war zum einen eine stetig wachsende Skepsis gegenüber den dokumentarischen Fähigkeiten der Fotografie, zum anderen der Einsatz gerade jener technischen Mittel, die dieses Misstrauen begründeten, die nämlich den Fotografen in zuvor ungeahnter Weise in die Lage versetzten, das Bild zu manipulieren und damit gleichsam Wirklichkeit "herzustellen". Die Ausstellung umfasst zum Teil sehr großformatige Fotografien international führender Fotokünstler wie Cindy Sherman, Wolfgang Flatz, Tracey Moffatt, Jeff Wall oder David Byrne, daneben zu ungefähr 70 % die Arbeiten junger Künstler, die das Medium um neue Themen und Techniken bereicherten. Zusammengestellt und kuratiert wird die Ausstellung von Michael Köhler in München. Pressetext