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Eröffnung am Freitag, 16. September um 19 Uhr

Mit der Gründung der Stadtgalerie begann in Saarbrücken auch die Geschichte der Klangkunst.
Sie verhalf dem Haus für aktuelle Kunst unter der Leitung von Bernd Schulz zu überregionaler, wenn nicht gar internationaler Aufmerksamkeit. Diese wichtige Tradition werden wir in diesem Jahr mit der Präsentation der Klanginstallationen von Max Eastley und Martin Riches fortsetzen.

Mit ihnen präsentiert die Stadtgalerie zwei Soundkünstler der ersten Stunde – zwei Briten, die das Haus mit Musikmaschinen, klanglichen und visuellen Installationen in ein akustisches Gesamtkunstwerk verwandeln werden.

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Max Eastley

Max Eastley (*1944 in Torquay/England) verbindet in seiner Kunst kinetische Objekte mit Klang – und das auf einzigartige Weise. Es sind poetische Sound-Skulpturen, die der Künstler und Musiker aus scheinbar einfachen Materialien entwickelt: Äolische Klangkunst in der Natur, die er durch Eis, Wind- und Wasserkraft entstehen lässt oder im Innenraum durch strombetriebene kinetische Installationen hervorbringt – ein analoger Sound, bisweilen subtil verstärkt, dessen poetische Qualität gerade aus dem sensiblen Zusammenspiel alltäglicher Dinge entsteht.

Nach einem Malerei- und Graphikstudium an der Newton Abbot Art School schloss Eastley sein Kunststudium an der Middlesex University ab. Zu seinen Werken gehören Kompositionen für Filme, Tanzstücke und Performances, bei denen der Künstler immer auch mit bekannten Musikern und Avantgardisten, wie David Toop, Brian Eno, Peter Cusack oder Peter Greenaway zusammenarbeitete. In den letzten vier Jahren realisierte Eastley in Deutschland vier Außeninstallationen aus äolischen Harfen, die durch Wind Klänge erzeugen.

2017 wird Max Eastley als Gast des DAAD Künstlerprogramms in Berlin sein.

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Martin Riches

Martin Riches (*1942 auf der Isle of Wight/England) lebt seit 1969 in Berlin. Nach einem Architekturstudium in London arbeitete er zunächst als Architekt und dann, ab 1978, ausschließlich als freischaffender Künstler. Seitdem entwickelt er interaktive Installationen, kinetische Objekte und Musikmaschinen. Riches‘ Musikmaschinen, wie die The Flute Playing Machine (1979-82) inspirierten zahlreiche Komponisten Stücke für sie zu schreiben. Mit der Talking Machine (1989-91) entwickelte er den ersten akustisch-mechanischen Sprach-Synthesizer.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte Martin Riches‘ Kunst in Ausstellungen sowie in Konzerten und Perfor-mances, unter anderem am ICA und im British Museum in London, im Kiasma in Helsinki, in der New York Hall of Science, am ICC in Berlin und an der Universität von Tokio, im Musée d‘Art Moderne de la Ville de Paris oder im ZKM in Karlsruhe. Aufführungen mit Riches‘ Maschinen fanden an der Philharmonie Luxembourg, der Philharmonie Essen sowie bei den Musiktagen in Darmstadt und Donaueschingen statt.

In der Stadtgalerie werden sowohl Musik Maschinen und sprechende Maschinen zu erleben sein, ergänzt durch vier Singing Machines – einer Work-in-Progress. Die Ausstellung dokumentiert auch verschiedenen Schaffensphasen in Form von Videos, Modellen und Zeichnungen. Martin Riches wird über mehrere Wochen in der Ausstellung präsent sein, um seine Werke zu programmieren, vorzuführen und dem Publikum zu erläutern. Die Ausstellung ist entstanden in Kooperation mit der HBKsaar, A.R.I.S._artistic research in sound, Andreas Oldörp, Professor für Sound Art.