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Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes, der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen, des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Federkiel für zeitgenössische Kunst und Kultur, der Stadt Weimar und des Förderkreises der ACC Galerie Weimar.

Die Bedeutung des Begriffs Dilettantismus hat sich über die Jahrhunderte gewandelt. Nachdem der Dilettant zunächst nichts anderes war als eine sich liebhaberisch der Kunst oder Wissenschaft widmende Person, ist die Bedeutung «Kunstliebhaber» oder «Freund des Schönen» allgemeinsprachlich inzwischen veraltet. Der Begriff bezeichnet nun den «sich in einem Fach betätigenden Nichtfachmann» oder schlimmer noch den Unheil anrichtenden «Stümper». «Der Dilettant verhält sich zur Kunst wie der Pfuscher zum Handwerk», erklären Goethe und Schiller 1799 in ihrer Schrift «Über den Dilettantismus» und setzen ihn in Opposition zum Genie. Und doch scheint es, als seien das Laienhafte, das Unstudierte und das Autodidaktische wesentliche Triebkräfte unserer (und früherer) Gesellschaften, ohne die unsere Welt heute anders aussähe. Der Dilettantismus wird – künstlerisch gewendet – zum Freiheitsbegriff, zur lohnenswerten künstlerischen Praxis. Zwischen seinen Bedeutungen und Widersprüchlichkeiten lässt sich’s nutzbringend oszillieren, spielerisch entdecken, kritisch an der Zukunft werkeln.

Wir haben 16 internationale Künstler eingeladen – auch aus einer gewissen Seelenverwandtschaft heraus – die genau das tun; die sich eher intuitiv als vorsätzlich auf holprigem Pfade zwischen Trial and Error und Learning by Doing durch die Büsche schlagen und als Übersetzer, Autobauer, Botaniker, Konservatoren, Sportler, Konstrukteure oder Ingenieure das Spezialistentum spielerisch in den Ring bitten.

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Über den Dilettantismus / On Dilettantism

Künstler: Bernard Akoi-Jackson, Hagen Betzwieser, Ian Bourn, Jeanette Chavez, Mark Dion, Anna Gierster, Kel Glaister, Karl Hans Janke, Eleni Kamma, Adam Knight / Simone Bogner, Paul Etienne Lincoln, Rory Macbeth und Laure Prouvost, Per Olaf Schmidt, Peter Haakon Thompson, Thomas Tudoux, Nomeda & Gediminas Urbonas.