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Es gibt Malerei, die zeigt auf den ersten Blick nichts anderes als ihre Farbe. Diese wird in ihrer Eigenschaft als Farbmaterie und Farbton zum ausschließlichen Gegenstand des Malens, und zwar in zahlreichen Variationen. Die Tradition dieser Malerei reicht von den Monochromien um der Mitte des 20. Jahrhunderts bis zur sogenannten "radikalen Malerei" der 80er Jahre; im Werk des in Köln lebenden Künstlers Ulrich Moskopp (*1961) wird sie gegenwärtig. Er hat Bilder gemalt, in denen jeweils ein einziger Farbton den Bildträger ganz bedeckt. Unsere Erfahrung vor ihnen ist konkret, wenn wir sie als farbige Fläche und als Farbmasse wahrnehmen. Dem festen Oberflächenglanz des Dammarharzes kontrastiert die vorausgehende Bewegung der Farbmasse, welche im Malakt zum Teil sich selbst und der Schwerkraft überlassen bleibt. Sie ist im Herabfließen geronnen, was den Bildern das Eigentümliche von Naturobjekten verleiht. Jede persönliche Handschrift wird vermieden. Doch liegt die Farbmaterie in unterschiedlichen Graden von Transparenz und Deckung auf der dunkel oder hell grundierten Fläche, was im Zusammenspiel mit dem einwirkenden Licht kompositorische Richtungsbezüge und räumliche Tiefe suggeriert, sogar landschaftliche Assoziationen. So wird die reine Farbe und das Licht trotz aller Reduktion der Mittel zum Ausdrucksträger für Empfindungen und Befindlichkeiten. Hier verlässt Ulrich Moskopp bewusst die Prinzipien der radikalen Malerei und offenbart sein diskursives Malereiverständnis, das sich mitunter auch in den Titeln mitteilt, z. B. in mehr oder weniger verborgenen Hommagen auf Künstler wie Joseph Marioni und Caspar David Friedrich oder in Anspielungen auf die traditionelle fernöstliche Ästhetik.

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Ulrich Moskopp
Malerei