press release only in german

Eröffnung: Sonntag, 8. Februar, 11.30 Uhr

Endloser Strand, ein paar Meter entfernt das Meer. Kleine Wellen rollen auf das Land zu, überschlagen sich und laufen auf dem Strand aus. Es ist diesig. Ein paar Möwen kreisen über dem Meer, fast kann man ihr Kreischen hören, das sich mit dem Rauschen des Wassers mischt.

Ein unendlicher, blauer Himmel in dem sich erhaben Wolken auftürmen. Darunter ein Feld, am Horizont eine kleine Gruppe von Bäumen. Dazwischen versteckt sich ein einsames Haus. Man kann das graue Dach und einen kleinen Schornstein sehen.

Und dann: auch eine Landschaft. Dort wo das Abendrot den Himmel rosa-blau einfärbt, akkumuliert weißer, wolkengleicher Dampf. Wie Watte quillt er aus einem trichterförmigen Schornstein, der zu einem Kraftwerk gehört. Scheinbar gehört Ulrik Møller zu den klassischen Landschaftsmalern. Alltägliche Szenen, Meer, Felder, Dörfer sind seine Motive. Doch Møller malt diese Landschaften - die er zum größten Teil in seiner dänischen Heimat, der Insel Fünen, findet - nicht weil sie schön sind. Es geht ihm vielmehr darum, innere Gemütszustände, wie Einsamkeit und Melancholie darzustellen. Das macht seine Arbeiten zu sehr persönlichen Werken.

Weder idealisiert der 47-Jährige Landschaft noch funktionalisiert er sie, wie es unter anderem die Vertreter der Hudson-River-School in den USA des 19. Jahrhunderts taten. Ihre Motive, wie die mächtigen Niagara-Fälle oder das lichtdurchflutete Yosemite Valley, verbreiteten eine Aura des Göttlichen, so dass man glauben musste von oberster Stelle aus, reich beschenkt worden zu sein. Nicht zuletzt aus diesem Selbstbewusstsein heraus speist sich der Glaube an eine bedeutende, zivilisationsgeschichtliche Rolle Amerikas in der Welt. Die Bilder von Ulrik Møller sind als allgemeingültige Kommentare, über Leben und den Tod zu lesen. Ähnlich wie der große schwedischen Schriftsteller und Maler August Strindberg, der in seinen Landschaftsbildern stets malerische Metaphern für seelische Zustände fand, wird bei Møller ein Mast zum Kruzifix oder eine leerstehendes Haus zum Totenschädel – Vanitas inmitten friedvoller Natur.

only in german

Ulrik Moller
Landschaften