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Das fotografische Werk Ulrike Fesers spielt mit Wahrnehmungsmechanismen in einer durch Medien geprägten und gefilterten Wirklichkeit. Ihre betont ausschnitthaften Landschaften und Szenerien bestechen durch suggestive Anziehungskraft und lassen dem Betrachter Spielraum für eigene Assoziationen.

Die in Los Angeles aus dem fahrenden Auto heraus fotografierten Sequenzen der Serie Tourist (2001) wirken auf den ersten Blick wie Schnappschüsse ohne die üblichen Sehenswürdigkeiten. Der aufreizenden Fülle von Bildern der Megastadt setzt die Künstlerin scheinbar lapidare, ereignislose Motive entgegen, die auch irgendwo im weiten amerikanischen Nirgendwo zu finden sind: Betonsäulen von Überführungen, eine Autofront mit verspiegeltem Fenster, aufgewirbelter Staub eines fahrenden Wagens, Palmen am Straßenrand eingeschwärzt durch die Sonnenblende, Freeway-Ausfahrten. Indem sie die Metropole der Verlockungen - Traumfabrik und Autostadt schlechthin - als einen nur im ständigen Transfer erfahrbareren Verkehrsraum zwischen urbanem Raum und Landschaft zeigt, rekonstruiert sie ihr Bild von L.A., das sich subtil der Komplexität von Realität und Wahrnehmung jenseits der Klischees annähert. Das Wageninnere und der Blick hinaus werden zum essentiellen Bestandteil des Lebens.

Vom amerikanischen Traum der Landnahme und Besiedelung zwischen Freiheitsmythos und Erdbebengefahr erzählt die animierte Videoarbeit Hollywood oder der sanfte Fall des Hyperpragmatismus (Silvian Linden und Wolfgang Stahr, Sound: Stefan Schreck 2002). Neben Strategien des Trickfilms bedient sich der Film der kinematographischen Musik-und Bildregie Hollywoods.. Pressetext

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Ulrike Feser