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Presseinformation:

Malerei und Literatur - in der "Langen Nacht der Museen" werden beide eine Symbiose eingehen. Zur Ausstellung "Die zweite Schöpfung- Bilder der industriellen Welt", die das Deutsche Historische Museum im Martin-Gropius-Bau (MGB) zeigt, wird ein außergewöhnliches Theaterprojekt vorgestellt. Dem Blick auf die Malerei folgt im Lichthof des MGB die literarische Bearbeitung. Zum ersten Mal werden Szenen aus der dramaturgischen Bearbeitung des Romans "Union der festen Hand" von Erik Reger, dem späteren Gründer und Chefredakteur des Berliner "Tagesspiegel" gelesen. Die Bearbeitung des 500 Seiten umfassenden Buches unternahm Stephan Stroux. Der Roman Regers alias Hermann Danneberger - thematisiert die enge Verflechtung von Schwerindustrie und Politik in den Jahren zwischen den Weltkriegen. Reger, der in den 20er Jahren Mitarbeiter in der Presseabteilung des Essener Krupp-Konzerns war, erhielt für diesen Roman zusammen mit Ödön von Horvath den Kleist-Preis. Am Beispiel Krupp zeigt Reger, wie die Großindustrie in den letzten Jahren der Weimarer Republik bereitwillig 'Steigbügelhalter' Hitlers gespielt hatten. Nicht weniger kritisch verfährt der Autor mit der Arbeiterschaft und ihren Funktionären zwischen den beiden Weltkriegen, die sich schrittweise korrumpieren ließen und sich die bürgerlichen Lebens- und Konsumvorstellungen zu eigen machten. So verwandelt sich eine sozialistische orientierte Arbeiterschaft zu einer autoritäts- und obrigkeits-gläubigen Kleinbürgerschicht.

Die Szenische Lesung im Martin-Gropius-Bau, bei der die Dramatisierung des Stoffes der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt wird, gibt einen Vorgeschmack auf das Theaterprojekt "Union der festen Hand" das als Industrielandschafts-Inszenierung mit internationalen Künstlern im kommenden Jahr in fünf ehemaligen Anlagen der Schwerindustrie Deutschlands aufgeführt wird. Es beginnt in Berlin im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) und wird an drei weiteren Industriestandorten fortgesetzt, die zum "Weltkulturerbe" gehören: dem Bergbaumuseum Rammelsberg Goslar, der Völklinger Hütte und der Kokerei Zollverein in Essen. Der Zyklus endet im Kraftwerk Plessa, das heute Museum ist.

Die ca. einstündige Szenische Lesung mit Musik beginnt 22.15 Uhr im Lichthof des MGB. Die Musik stammt von Jan Tilman Schade. Fünf Schauspieler sind am Projekt beteiligt. Es gelten die Tickets der Langen Nacht der Museen.

Die Ausstellung "Die zweite Schöpfung Bilder der industriellen Welt" ist für Besucher der Langen Nacht der Museen bis 2 Uhr geöffnet.

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Union der festen Hand
Eine Szenische Lesung nach dem Roman von Erik Reger zur Ausstellung "Die zweite Schöpfung- Bilder der industriellen Welt"
Organsation: Deutsches Historisches Museum, Berlin
Buchbearbeitung: Stephan Stroux
27.08.02, 22.15 Uhr Lichthof Martin-Gropuis-Bau