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Die Gruppe Urnamo besteht aus Wamidh Al-Ameri, Wathiq Al-Ameri und Ali Al-Fatlawi. Die drei Künstler kennen sich seit ihrer Kindheit und entschlossen sich vor einigen Jahren, dem Regime Saddams zu entfliehen. Sie begaben sich auf eine Odyssee, die abenteuerlicher nicht sein könnte und die sie über viele Umwege schliesslich in die Schweiz führte.

Die drei Künstler arbeiten jeweils als selbständige Künstler, doch realisieren sie immer wieder gemeinsame Projekte. So auch die Skulpturen, die im Oberlichtsaal der Kunsthalle zu sehen sind, drei plakativ gemalte Figuren mit einer Aussparung, durch welche die Besucher ihren Kopf stecken können. Da es sich bei den Figuren um Vertreter von verschiedenen Weltreligionen handelt, wird Religion einerseits als beliebiger und auswechselbarer Spass vorgeführt, andererseits mit ihrer eigenen Antithese konfrontiert: Der innere Glaube ist vollkommen irrelevant, der Besucher kann vielmehr ausprobieren, welche Religion ihm äusserlich am besten steht. Die Verbindung von Religion, Glaube und Äusserlichkeiten prägt auch die beiden Videoanimationen, die im selben Raum zu sehen sind: Religious Advertising (2009) lässt aus verschiedenen religiösen Symbolen eine blinkende Leuchtreklame in Form eines Kirchenfensters entstehen, Religious Fashion (2011) kombiniert typische Kleidungsstücke diverser Weltreligionen zu ebenfalls blinkenden, farblich attraktiven Outfits. Auch die weiteren, in der Kunsthalle gezeigten Arbeiten knüpfen an die eigene kulturelle Herkunft und Identität an; dabei vermeiden die drei Künstler ganz bewusst den moralisch erhobenen Zeigefinger, sondern offenbaren charmante, witzige und mitunter abgrundtief zynische Seiten des interkulturellen Dialogs.

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Urnamo  (Wamidh Al-Ameri, Wathiq Al-Ameri, Ali Al-Fatlawi)
Kurator: Oliver Kielmayer