press release only in german

In Andeutung an Claude Levi-Strauss gibt es zwischen Ingenieur und Bastler zwei polare Verhaltensformen. Für den Ingenieur gibt es nur Rohstoffe, die beliebig einsetzbar sind und Störfaktoren, die auszuschalten sind. Der Bastler verwendet auch Abfälle (auch gedankliche) und Bruchstücke, sozusagen Zeugen der Geschichte des Individuums bzw. der Gesellschaft. Der Bastler beginnt nicht bei Null, sondern vollzieht eine Neumischung von Ready-Mades. In diesem Feld spielt der Künstler - Valentin Ruhry - die Rolle dessen, der das Spiel legitimiert und ihm den Freiraum und somit den Sinnzusammenhang gibt. (zit. Günther Holler-Schuster)

Newport Beach ist eine Stadt an der kalifornischen Küste zwischen Los Angeles und San Diego. Im Jänner 2010 entstand dort ganz beiläufig der Schnappschuss eines Sonnenuntergangs über dem Pazifik. Die besondere Stimmung und die Farbigkeit des Lichts erinnern an Caspar David Friedrichs Mondaufgang über dem Meer. Da das Volumen von Licht bildhauerisches Material im Werk von Valentin Ruhry ist, wurde dieses Foto Ausgangspunkt für seine neue Arbeit New Port Beach.

New Port Beach ist eine Installation aus Eisenprofilen und Leuchtstoffröhren. Im ersten Raum wird eine wellenförmige Fläche aus Licht gezeigt, eine „eingefrorene Welle“ von cirka 20 qm. An der gegenüberliegenden Wand ergibt eine Serie von Fotos einen bestimmten Farbverlauf, bei näherer Betrachtung erkennt man das immer gleiche, anfangs erwähnte Foto, auf dem sich zwei Farbtöne in verschiedenen Transparenzen überlagern.

Valentin Ruhry wurde 1982 in Graz geboren, er lebt und arbeitet in Wien. Er studierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien bei Bernhard Leitner und Erwin Wurm und 2004 an der Royal School of Arts in Oslo, Norwegen. Er ist Lehrbeauftragter für Medienkunst an der HTBLA Ortweinschule in Graz.

only in german

Valentin Ruhry
New Port Beach