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Valerio Adami. Werke der 1960er Jahre 22.02.2020 – 04.04.2020

Eröffnung: Freitag, 21. Februar 2020, 19 - 21 Uhr
Die Eröffnung findet in der Galerie und im Kunst Lager Haas statt. Ein Shuttle wird bereitgestellt.

Pop Art aus Italien: Die Galerie Michael Haas zeigt Gemälde und Zeichnungen der 1960er Jahre von Valerio Adami (*1935).

Der heute 84-jährige Valerio Adami ist ein Star der italienischen Pop Art. Die hier gezeigten Gemälde und Zeichnungen illustrieren Adamis Weg von Figuration, über abstrakte Tendenzen, hin zu der Verknüpfung von beidem. Die Werke umspannen die Zeit von 1956 bis 1969 und sind die Begleiter eines großen und schnellen Erfolges, den Adami schon als Anfang 20-Jähriger erlebt. 1955 hat er bereits seine erste Einzelausstellung in der Galleria Pater in Mailand. 1958 wird er mit seiner Kunst in der breiteren Öffentlichkeit präsent – durch Ausstellungen im Institute of Contemporary Art in London und in der Galleria del Naviglio in Mailand. 1964 bespielt er einen eigenen Raum auf der documenta III und bereits 1966 widmet ihm der Palais des Beaux-Arts in Brüssel eine Einzelschau. Er ist Teilnehmer der Biennalen in São Paulo, Tokyo und Paris. 1968 zeigt er eine ganze Serie von in New York entstandenen Bildern in einem eigenen Raum auf der Biennale in Venedig und im Folgejahr widmet ihm das Museo de Bella Artes in Caracas eine Einzelausstellung.

Adami lässt sich durchaus auch von der amerikanischen Pop Art berühren, will sich den neuen Bildträgern wie Filme, Plakate, Comics und Werbung nicht verwehren. Doch sie werden ab Ende der 1950er Jahre lediglich zu Versatzstücken in seinen Zeichnungen und Gemälden. Die urbanen Szenen sind ab Mitte der 1960er Jahre in flachen, knalligen Farbflächen, umrandet von schwarzen Linien beschrieben, die Objekte in Einzelteile bis zur Unkenntlichkeit zerlegt und neu zusammengefügt. Adami zeigt nicht die Wirklichkeit, wie sie vermeintlich ist, sondern wie er sie empfindet. Er erzählt die Szenen, die sich aus Gesehenem, Traum, Vorstellung, autobiografischen, politischen und sozialen Überlegungen zusammenfügen, ganz neu und schafft seine unverwechselbare künstlerische Realität.