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Zwei unterschiedliche Gattungen stehen sich in dieser Ausstellung gegenüber: All-over-Malerei, die mit abstrakten Lineaturen und Farbflächen besetzt ist und grossformatige Fotografien in ihrem Negativ, die vornehmlich urbane Landschaften zeigen. Von Hanspeter Hofmann (geboren 1960 in Mitlödi GL, Schweiz) sind Bilder der letzten fünf Jahre zu sehen. Dies erlaubt, seine malerische Auseinandersetzung in ihrer ganzen Konsequenz zu erfassen. Silbern schillernde Bildgründe und mancherorts auch fluoreszierende Partien lassen die Leinwände je nach Lichteinfall in unterschiedlicher Farbigkeit erscheinen: der Blickwinkel des Betrachters wird so Teil des Werks. Farbkringel und flächige Bildelemente scheinen aus dem Bilduntergrund an die Oberfläche zu drängen. Die Leichtigkeit - ein Schwebezustand von Flächen und Linien - ist raffinierten Kompositionsverfahren zu verdanken. Dem Blick durch ein Mikroskop ähnlich, entfalten sich zarte, ätherische Formenwelten, die nie vollends greifbar sind.

Dem poetisch verklärten "mikroskopischen" Blick entgegengesetzt, verwandelt Vera Lutter (geboren 1960 in Kaiserslautern, wohnhaft in New York) für ihre fotografischen Werke ganze Räume in grosse Lochkameras. Das Prinzip der Camera obscura erfährt eine Aktualisierung: Einzig durch eine winzige Aussparung dringt ein Lichtstrahl in den sonst abgedunkelten Raum. Die entstandene Kamerahülle enthält ein wandfüllendes Fotopapier, worauf die Aussenwelt in ihrer Umkehrung in Erscheinung tritt. Die Lichtstrahlen auf der lichtempfindlichen Folie hinterlassen nicht nur die Spuren der vorhandenen Objektwelt, sondern fangen auch die verstrichene Zeit ein. Die entstehenden Fotos erfordern eine lange Belichtungszeit - sie sind Abbild von Raum und Zeit zugleich.

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Vera Lutter