press release only in german

Kunst ist „fragile“, man darf sie „nicht berühren“, oder die „Linie nicht überschreiten“. Aber auch der Raum hinter der Linie, der den BetrachterInnen vorbehalten ist, gibt Verhaltensregeln vor. Der Kunstraum, insbesondere das Museum ist eine rechtlich und moralisch geregelte Zone. Durch die der Kunst zugesprochene Kritikfähigkeit und Verweigerung von Regulierung wird ebendiese besonders sichtbar, wenn sie den Raum um die Kunst betrifft.

Wenn der Kunstraum öffentlich ist, erweitert sich die Diskussion. Sie handelt dann von der gesellschaftlichen Haltung zu Handlungsfreiheiten im kulturellen Raum. Die Ausstellung der Siegerarbeiten des EIKON Foto-Wettbewerbs „Verbote im Kunstraum“ versteht sich als internationaler Beitrag zu dieser Diskussion über restriktive Verhältnisse im vermeintlich freien Kunstraum. Das Wiener Museumsquartier war Ausgangspunkt für den EIKON Wettbewerb für Fotografie: Im Sommer 2009 nahmen hier hitzige Debatten über Regeln im öffentlichen Kunstraum ihren Ausgang, als die Verwaltung die BürgerInnen mit Verweis auf die Sicherheit um Einhaltung der Hausordnung bat. Am selben Ort, wo daraufhin für mehr Freiheit im Umfeld von Kunst und Kultur demonstriert wurde, ist es EIKON – Internationaler Zeitschrift für Photographie und Medienkunst mit Unterstützung des Leopold Museums möglich, die Debatte fortzuführen und auf diese Weise die künstlerische Bearbeitung des Themas zu fördern.

Die GewinnerInnen-Projekte sowie weitere von einer internationalen Jury ausgewählte Wettbewerbseinreichungen werden anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Zeitschrift EIKON und im Rahmen des „10 Jahre MQ“-Festivals im Leopold Museum ausgestellt.

only in german

Verbote im Kunstraum
Ausgewählte Arbeiten des EIKON Wettbewerbs für Fotografie 2011
Kuratoren: Ulrich Haas-Pursiainen, Vaclav Macek, Matthias Michalka, Eva Schlegel, Artur Walther

Künstler: Anna Artaker, Anja Bohnhof & Karen Weinert, Mimi Connolly, Catharina Freuis, Tobias Hübel, Moseid Geir, G.R.A.M., Marko Lipus, Sabine Maier, Adam de Neige, Zoran Pavelic, Dario Srbic, Wouter Verbeylen