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Die Bilder Vero Pfeiffers zeigen nichts weiter als Farbe. Manche zeigen mehrere Farben. Manche bestehen aus mehreren Teilen, die dann eine Folge von verschiedenen Farben bilden. Auch wenn nur eine Farbe zu sehen ist, handelt es sich niemals um Monochromie. Auch wenn Grau gezeigt wird, handelt es sich um eine graue Farbigkeit. Diese Bilder zeigen nichts weiter als Farbe und stehen doch in einem bestimmten Verhältnis zur Welt.

Farbe erscheint hier als ein Ort, an dem Bild und Welt sich begegnen. Diese Begegnung ist keine Vermischung und auch keine Überschneidung von Bild und Welt. Das Verhältnis dieser Bilder oder der Farben zur Welt ist nicht aus einer Abstraktion entstanden. Es handelt sich nicht um in der Welt gesehene Farben, Formen oder Strukturen, die dann in die Farben, Farbformen oder Strukturen der Bilder hineingenommen werden. Das Verhältnis der Farben zur Welt besteht auch nicht in der Errichtung einer Bedeutungsebene. Ein Blau, Gelb oder Grau, das sich mit diesen Bildern zeigt, bedeutet nichts Blaues, Graues oder Gelbes in der Welt. Auch nicht auf der Ebene von Zeichen oder Symbolen. Bei dem Verhältnis der Farben dieser Bilder zur Welt handelt es sich um eine Verknüpfung, die über das Sehen selbst hergestellt wird. Das Verhältnis der Farben dieser Malerei zur Welt also wird erzeugt über den Blick. Den Blick gibt es gleich zweifach: einmal als denjenigen, der Anteil am Hervorbringen dieser Farbmalerei hat, und einmal als denjenigen, der Anteil an der Verknüpfung des Hervorgebrachten mit Welt hat. Sehen ist hier als eine Annäherung zu denken, die wie eine Berührung zweier unterschiedlicher Dinge funktioniert. Das geht in zwei Richtungen: zum einen ist da ein Erleben, auch ein Bewusstsein von Welt im Wahrnehmen durch das Sehen. Davon wird sich etwas in der Malerei zeigen: im Durchgang durch die Farbe. Umgekehrt wird zum anderen durch das Sehen des Bildes ein Blick generiert, der sich auf das Weltsehen auswirkt. Die Umsetzung von in der Welt Wahrgenommenem als Farbe wird so zu einem Wahrnehmen von Farbe als Welt.

Es ist die durch keine Technologie überbietbare Stärke des Mediums Malerei, jede mögliche Farbe aus einem unendlich differenzierten Farbspektrum in der Sichtbarkeit Wirklichkeit werden zu lassen. So sind diese Bilder nicht Bilder über Welt und auch nicht Bilder über Farbe. Sie sind wesentlich Farbmalereien und damit eigenständige und sehr subtile Hervorbringungen elementarer Sichtbarkeit. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Thomas Lange Pressetext

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Vero Pfeiffer "ARGENTUM"