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Upstairs berlin freut sich, nach Substitute im Jahr 2005 Veronika Veits zweite Einzelausstellung in der Galerie anzukündigen. Wake-Up Call umfasst sechs bedeutende neue Arbeiten der 1968 in München geborenen Künstlerin, die 2006 mit dem Bayerischen Staatsförderpreis für Bildende Kunst ausgezeichnet wurde. Ihre ausgereiften, handwerklich perfekten Skulpturen – Veit fertigt nahezu alle Bestandteile selbst an – kombiniert die Künstlerin mit Computeranimationen und Soundeffekten zu naturgetreuen Installationen. Soziokulturelle Verhaltensmuster, alltägliche Situationen und bekannte Klischees werden dabei mit ironischem Witz abgebildet und zu überraschenden Wendungen geführt.

Veronika Veit, die na ch verschiedenen Ausstellungen in europäischen Museen und Kunstvereinen im Herbst dieses Jahres an der Triennale der Kleinplastik in Slowenien teilnimmt, zeigt in Whirlpool eine Reihe von Frauen, die – einer Prozession gleich – in derselben Pose auf einer Treppe verharren. Die irritierende Starre der Figuren und die absurde Idee, den Sprung in einen digital bespielten Whirlpool zu wagen, verleiht der Arbeit eine tiefere, satirische Bedeutung: Veit stellt die menschliche Existenz einer medial übermächtigen Welt, reflektiert durch den Whirlpool, gegenüber.

In ihrer multimedialen Installation Versteck verknüpft Veit deutlich verkleinerte Objekte aus dem täglichen Leben mit einer mysteriöse Geschichte: Eine Matratze, Fußspuren auf einer Treppe und eine Tür, die ins Nirgendwo führt, lassen auf physische Präsenz in einem ansonsten menschenleeren Szenario schließen. Auf den ersten Blick alltäglich vertraut, auf den zweiten Blick – auch durch die Miniaturisierung und den Sound eines Windes – unheimlich, nimmt das Geschehen eine unerwartet poetische Wendung in Form einer Animation, in der zwei Taschentücher im Wind miteinander „tanzen“.

Veits Arbeiten reflektieren und verwischen auf humorvolle und subtile Weise die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Veronika Veit spielt mit dem Betrachter und seinen Erwartungen, sie regt ihn – einem Weckruf (wake-up call) gleich – dazu an, die von ihm selbst gezogenen Grenzen der Wirklichkeit zu überschreiten – und sei es nur für den Moment des Ausstellungsbesuchs.

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Veronika Veit
WAKE-UP CALL