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Kyoto –Raw Material On Sublime Beauty D.Japan.1999.720 Min.6 Teile Sublime Schoenheiten aufsummiert, koennen unertraeglich werden (W.K.) Ein Film zum Voruebergehen. Kyoto, 40 Tage und Naechte lang, wie schoen: ...Der Schuhkult der Japaner. Das rechtwinklig abgezirkelte Ueberreichen von Fruechten und Gemuesen in einem Tempel. Eine Shino- oder Temmoku-Teeschale auf einem Felsen eines Sandgartens, auf den schon der Begruender des Teekults Rikyu seine Schale gesetzt hat. Die sinnlich und aesthetisch ausgelegten Meeresfruechte auf einem Markt. Schneetreiben auf die ersten Kamelienblueten im Ryoanji. Das aggressive Bruellen konkurrierender Lautsprecherwagen für eine Kommunalwahl, das - theatralisch gehoert - eine eigene dramatische Schoenheit einwickelt, im stroemenden Regen der einsetzenden Nacht. Fachsimpeln ueber die Feinheiten des koreanischen Ursprungs der japanischen Teekeramik. Warten der Heerschar von Photographen auf das erste fallende Kirschbluetenblatt. Eine Ausstellungeroeffnung ueber vergaengliche, unfixierte Photorollbilder. Puppenhafte Schulmaedchenbildwände, die heimlich aelteren Passanten Liedchen hinterhersummen... Nur 'gebrochen' sind all die Schoenheiten ertraeglich. Die 14 urspruenglichen Videokassetten in Form eines Videotagebuchs sind ungeschnitten aneinandergehaengt, Rohmaterial. Am zufaelligen Anfang und Ende der Tapes aber jeweils getrennt durch das, was Kahlen seit 1974 Video Dirt nennt: Zusammenbrechende oder sich aufbauende Videobilder, die die digitaleTechnik und Architektur des Mediums zeigen. Die erst wie Chaos erscheinen, sich aber ueber Minuten zu einer technoiden Schoenheit entwickeln, die schliesslich auch japanisch ist. Nur unterhalb der Wahrnehmungsgrenze, subliminal, lassen die zufaellig im Vorbeigehen gesehenen Alltaeglichkeiten Kyotos spueren, welche klassischen japanischen Werte in ihnen stecken.

Sieben Reversible Prozesse D.1969/7.23 Min. In sieben performanchaften Stücken geht Wolf Kahlen durch die Wand, gleicht seinen Körper den Winkeln eines Raumes an, erzeugt einen temporären weissen Schatten, lässt seine Körperhaut bräunen und verblassen in Form eines Quadrats, das sich in der Bewegung verformt, sucht in einer künstlichen senkrechten Schneise ausrasierten Brusthaares die Körpersenkrechte, lässt die Spuren von drapierten Stühlen nach ihrer unsichtbaren Benutzung lebendig werden, oder zeigt die täglichen anderen Falten im Bettuch von einer Woche Schlaf im Kuppelraum der Hamburger Kunsthalle, in der er eine Ausstellung hatte. Alles, um zu beweisen, dass Zeit ein Material des Künstlers ist, das er kneten und schieben, schneiden und versetzen kann, dass alle menschlichen Prozesse letzlich reversible sind. Ein Pionierstück der Videokunstgeschichte. In seven performancelike pieces, Wolf Kahlen trespasses a wall, shapes his body into the angles and corners of a room, produces a temporary white shadow, lets his bodyskin darken or lighten up again in the shape of a square, that transforms in movement, searches for gravitation in an artificial vertical cut line in the hair on his chest and body front, lets us perceive movements of users in the folds of draped chairs, and memorize the sleeping processes in the folds of bed linen day by day within a week sleep in an exhibition room of the Kunsthalle Hamburg, where he held a one man show at the time. All that, in order to proove that Time is a material for artists to kneed and push, to cut and tranlocate. That all human processes are reversible finally. A pioneer piece of video art history.

Koerper-Horizonte D/USA 1980 Eine schwarze und eine weisse Frau glauben ihren Körper zu kennen, die eine ist Modell, die andere Taenzerin. Aufgefordert, jeden Fleck ihres Koerpers zu versuchen zu sehen, mit den eigenen Augen, nicht über Spiegel, Fotos, Video oder ein anderes Medium, stellen wir fest, dass es unerreichbare Stellen gibt, weisse Flecken auf der Landkarte der Weissen, schwarze auf der der Weissen. Ein grosser Teil von uns ist uns unbekannt, den sehen nur die anderen, oder die Medien. Fazit: How can you judge about some-body, if you don’t know your own completely?