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„Viel Glück und Erfolg!“ - diese stereotype Wunschformel hat gerade um den Jahreswechsel Hochkonjunktur. Der Frage, ob Erfolg und Glück einander tatsächlich bedingen, widmet sich vom 11. Dezember 2010 bis 13. Februar 2011 die Städtische Galerie Nordhorn in einer gleichnamigen Gruppenausstellung. Ulf Aminde, Helmut & Johanna Kandl, Judith Karcheter, Evil Knievel und Heike Weber untersuchen in ihren ausgestellten Werken, was Glück eigentlich bedeutet, inwiefern Erfolg immer auch Glück ist oder ob das, was in der Regel als Niederlage gesehen wird, nicht auch glücklich machen kann.

Die sechs Künstler nähern sich diesem Thema auf höchst unterschiedliche Weise: So endet in dem Video „weiter!“ (2004) von Ulf Aminde die Suche nach dem Erfolg in einem anarchischen Chaos. Aminde hatte Berliner Punks gebeten, „Reise nach Jerusalem“ zu spielen. Diese torpedieren jedoch die klassischen Regeln, was eine Zeitlang zu einem großen Spaß führt, ihnen am Ende aber auch das Erfolgserlebnis des Gewinnens versagt.

Einem anderen Zugang zu dem Geheimnis um Glück und Erfolg widmen sich Helmut & Johanna Kandl. Ihr Video „Profit Banka“ (2009) wird in Anlehnung an die Geschichte vom Schachbrett und dem sich verdoppelnden Reiskorn auf einer Pyramide aus Reissäcken präsentiert. In dem dokufiktionalen Video wird gezeigt, wie ein geschaÅNftstüchtiger Exilbosnier versucht, ungewöhnliche Geldquellen zu erschließen: Er verbreitet die Theorie, der Stadtberg von Visoko in Bosnien sei die erst kürzlich entdeckte älteste und größte Pyramide der Welt und lockt damit Touristen aus aller Welt an.

Nahezu körperliche Glücksgefühle und die Ambivalenz von Schwebegefühlen – zwischen euphorisierendem und beängstigendem Schwindel - vermittelt die Wandarbeit von Heike Weber, die mit gespannten Fäden eine vier mal sieben Meter große Berglandschaft in der Städtischen Galerie entstehen lässt. Der Ambivalenz und dem äußeren Schein von Glück spürt Judith Karcheter in ihrer Installation „Zierrat und Lächeln“ (2010) nach. Sie begibt sich in die Welt der Pferdewettrennen und arbeitet in ihrem Werk nicht nur die Charakteristika der beobachteten Persönlichkeiten heraus, sondern auch wodurch Faszinationen entstehen.

„Niederlage als Erfolg“ wird in der Arbeit und dem Leben des Daredevils Evil Knievel auf seine dialektische Spitze getrieben. Wie kein anderer zeigt und verkörpert Evil Knievel die Notwendigkeit, Risiken eingehen zu müssen, um überhaupt Erfolg zu haben. “The people I want to hear about are the people that take risks.”

Zur Ausstellungseröffnung wird Evil Knievel anwesend sein.

Während der Ausstellung bietet das Kunstvermittlungsprojekt „ortsgespräch“ an vielen Tagen im Café im Povelturm in Nordhorn eine Erfolgsstation mit einem vielfältigen Begleitprogramm. Die Ausstellung und das Begleitprogramm werden gefördert durch das Land Niedersachsen und die VGHStiftung. „Viel Glück und Erfolg!“

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Viel Glück und Erfolg!

Künstler: Ulf Aminde, Helmut Kandl & Johanna Kandl, Judith Karcheter, Evil Knievel, Heike Weber