press release only in german

verlängert bis 30. Mai 2021

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Vivian Greven. Apple
(21. November bis 14. Februar 2021)
Digitale Eröffnung am 20.11.2020

Kuratorin: Helga Krutzler

Sinnliche Oberflächen, erotische Kompositionen, makellose Schönheit, doch immer wieder durch eine überraschende Irritation verzerrt – die neuesten Gemälde von Vivian Greven (1985 in Bonn) verführen die Betrachterinnen mit einer eigentümlichen Spannung, die sich zwischen Polen wie Perfektion und Unheimlichkeit, Tradition und Avantgarde aufbaut. Grevens Figuren sind in Bildern zum Leben erweckte Skulpturen, deren glatte Haut an Marmor und Porzellan erinnert. Mal aufreizend glänzend, mal geheimnisvoll matt – ihre figurative Malerei spiegelt das Verlangen nach einer perfekten Ästhetik und gefühlvollen Körperlichkeit in einer digitalen Zeit wider.

Apfel und Pfeil – die inhaltlichen Ausgangspunkte für ihre neue Serie Apple sind zwei der ältesten und weit verbreitetsten Motive der Kulturgeschichte. Grevens virtuos verstörende Kompositionen wecken ineinanderfließende Assoziationen von der biblischen Frucht als Symbol der Lust und des Wissens bis hin zum Logo von „Apple“, vom Märtyrertod des Heiligen Sebastian bis hin zu digital animierten Computerspielen.

In der Ausstellung „Apple“ spielt Vivian Greven nicht nur in ihren Gemälden mit den verschiedenen Momenten komplexer Licht- und Schatteneffekte, sondern überträgt diese mittels zusätzlicher Farbsetzungen auch auf die Wände der Ausstellungsräume. Die kabinettartige Ausstellungsarchitektur greift die barocke Geschichte des Palais Stutterheim mit engen Türbögen und raumgreifenden Pastellfarben auf.  Als Betrachter*in wird man unwillkürlich in den Bann der sinnlichen Figuren gezogen und zum verbotenen Anfassen verführt!

Zu der ersten institutionellen Ausstellung der Künstlerin erscheint ein reich bebilderter Katalog mit einem Vorwort von Amely Deiss, Essays von Helga Krutzler und Timotheus Vermeulen und einer neuen Kurzgeschichte von Jackie Thomae, die sich von den Werken der Künstlerin inspirieren ließ. Begleitend zu den zwanzig Gemälden, die alle zum ersten Mal publiziert werden, schrieb Vivian Greven anlässlich des Katalogs zwei neue Gedichte. Der Katalog ist ab sofort online bestellbar. Gebundene Ausgabe: 128 Seiten, 24 x 29 cm, englisch/deutsch, zahlreiche farbige Abbildungen und Detailaufnahmen