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Im Park des Hauses am Waldsee beginnt die Frühjahrssaison mit einer Installation des chinesischen Künstlers Wang Fu. „ein Platz an der Sonne“ bildet ab dem 17. April über vierzig Liegeinseln, die unter gelben Sonnenschirmen Zonen der Kontemplation schaffen. Für Besucher uneingeschränkt nutzbar, laden sie zum Verweilen und Nachdenken darüber ein, wie in unserer globalisierten Welt Freizeit genutzt wird und verteilt ist. Welche individuellen Möglichkeiten gibt es, das Leben zu genießen? Gibt es sie überhaupt? Ist Freizeit heute noch für alle ein Genuss?

Weiße Plastikliegen und gelbe Sonnenschirme sind typische Freizeitmöbel des Massentourismus. Das Recht auf Urlaub und Freizeit bleibt jedoch Privileg westlicher Gesellschaften. Wer Muße hat, sich auf den Liegen zu betten, begibt sich bewusst außerhalb üblicher Zeitschienen des Erwerbslebens. Aus liegender Position sehen Gegenwart und Zukunft, Himmel und Erde, Natur und Kultur anders aus, alle sinnlichen Wahrnehmungen verschieben sich. Wang Fu lädt zur Meditation darüber ein, wie die eigene Zeit vor dem Hintergrund globaler Freizeitindustrien genutzt wird.

Seit über 15 Jahren arbeitet der heute 45-jährige Künstler Wang Fu im Spannungs-feld fernöstlicher und westeuropäischer Kulturkreise. Dennoch gelingt es ihm ohne jeden Exotismus, sein Augenmerk auf interkulturelle Missverständnisse und Klischees, die er wörtlich und mit viel Humor in seinen Bildern und Installationen sichtbar macht, zu richten.

Nach einem Studium der traditionellen Malerei in Tiantsin und Peking sowie einer Lehrtätigkeit als Dozent an der Universität Shi-ja-zhong studierte Wang Fu seit 1987 bei K.R.H. Sonderborg und Joseph Kosuth in Stuttgart. Nach einem Stipendium auf Schloß Wiepersdorf lebt und arbeitet der Künstler seit 2004 in Berlin.

Dr. Katja Blomberg Künstlerische Leiterin

Pressetext

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Wang Fu - ein Platz an der Sonne
Installation im Park