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In der Reihe der monographischen Präsentationen von Winterthurer Kunstschaffenden folgt dieses Jahr eine Ausstellung von Werner Ignaz Jans. Der 1941 geborene Jans, aufgewachsen in der Umgebung von Ulm und Winterthur, begann in den siebziger Jahren mit Stein- und Bronzeskulpturen. In den achtziger Jahren fand er zu den Holzskulpturen, mit denen er sich seither hauptsächlich beschäftigt hat. Es sind figürliche Werke, Menschen, allein und in Gruppen, und ihr Ausdruck ist oft bestimmt durch die farbige Fassung, die Jans ihnen gibt. Manche dieser Figuren stehen in öffentlichen Räumen, und damit wurde Jans einem breiteren Publikum bekannt. Sein Atelier liegt heute nicht mehr allein in Winterthur, denn er verbringt viel Arbeits- und Lebenszeit in einem alten Bauernhof im Piemont.

War Jans bisher mit seinen Skulpturen, mit Zeichnungen und Radierungen an die Öffentlichkeit getreten, so wird er in der vorliegenden Ausstellung erstmals einen Film zeigen, den er in den vergangenen Monaten aufgenommen und bearbeitet hat. Dies wird diejenigen überraschen, die Jans zu kennen glaubten und in ihm allein den Bildhauer sahen. Doch dieses neue Medium veranschaulicht, dass er nicht bloss auf eine Technik oder auf ein Material fixiert ist, sondern dass ihn die Menschen interessieren, die ihm den Stoff für seine Arbeit liefern. Held des Films ist ein kräftiger älterer Mann auf der Piazza Castello in Turin, der auf dem Platz auf und ab geht, ohne sichtbares Ziel, ohne jemanden zu treffen, nur mit sich beschäftigt. Dieser Mann im schwarzen Mantel scheint manchen Figuren verwandt, die Jans in den letzten Jahren geschaffen hat, und so zog ihn der Gedanke an, mit der Kamera die Schritte dieses Mannes zu verfolgen. Als ob sie aus dem Kopf dieses Mannes stammten, erscheinen die Bilder, die in die ländliche Welt des Piemont führen, wo eine Bauernfamilie ihr strenges Leben führt. Ob beim Setzen und Ernten im Feld, beim Töten und Häuten eines Kaninchens: die Bewegungen dieser Menschen sind die gewohnten, unabänderlichen; da ist kein Griff zu viel, keiner zu wenig, alles muss sitzen. So prägt eine zeitlose Mechanik diese Bilder einer geschlossenen, in sich kreisenden Welt. Es ist eine Welt, aus der es kein Entweichen gibt, da alles mit allem zusammenhängt. In Drehbuchzeichnungen, die in der Ausstellung erstmals zu sehen sind, hat dieser Film seine Form erhalten.

Film und Zeichnungen gegenüber stehen die vertrauten, in Holz gehauenen Figuren. Statisch definieren sie den Raum, dessen Stille sie spürbar umgibt. Andere brechen aus der Tektonik aus, indem ihre bildhafte Last über sie hinauswächst und sie in die Höhe zieht. Jans hat eindrückliche Bilder für das Individuelle erfunden, das die Existenz seiner Figuren erfüllt – seien sie gezeichnet, gehauen oder gefilmt. Anfang

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Werner Ignaz Jans
Skulpturen, Film-Bilder, Zeichnungen