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Pokornys künstlerische Sprache zeichnet sich seit seinem Studienende in den 70ern durch einen sehr stringenten eigenständigen Stil aus. Dabei entwickelte der Künstler sein skulpturales Werk aus zwei Materialien, die er in gleicher Gewichtung und Bedeutung einsetzt: Holz und Cortenstahl, die emotional und strukturell gegensätzlich sind, dennoch ihren autonomen Charakter haben. Auch wenn sich die Formensprache Pokornys bis heute immer deutlicher und konsequenter minimalisierte, so offeriert der Künstler dem Betrachter seit jeher in den unterschiedlichsten Variationen einen sehr erzählerischen, fast verführerischen Zugang zu seinen Skulpturen. Werner Pokorny gestaltet in den Räumen des Kunstvereins eine Raumkonzeption, die durch die elegant anmutenden schwarz gebrannten Holzobjekte in ihrer Ästhetik überzeugt. Innerhalb der ikonografischen skulpturalen Variationen entstanden seit 2003/04 die schwarz gebrannten Holzobjekte, die auf ein verändertes bildhauerisches Konzept hinweisen. Mittels der Hitze des Schweißbrenners wird die schwarze Patinierung erzeugt. Nicht durch Verbrennen, sondern allein durch Oxidation entsteht eine schwarze Außenhaut, die den Blick zwar frei gibt auf die Spuren der Holzbearbeitung, zugleich aber den Charakter der Materialität, wie hier des Holzes, zurücknimmt. Pokorny verwendet ausschließlich tropische Hölzer, die sich besser bearbeiten lassen ,aber auch die nötigen Ausmaße mitbringen, so dass sich Schalen von einem Durchmesser von 110 cm aus einem Stück herstellen lassen. Pokornys Formensprache ist derart auf die wesentlichen Urformen wie Schalen, Vasen, Kugeln und Hausformen reduziert, so dass sich der Betrachter bereits mit den eigenen Urbildern seiner Geschichte und Kultur konfrontiert und reflektiert sieht. Doch durch die Farbe Schwarz gelingt dem Künstler zudem der Übergang in die Dimension der Zeitlosigkeit. Schwarz als die Summe aller Farben absorbiert nicht nur alles Licht oderweist über jegliche Materialität hinaus, sie verleiht vielmehr den Skulpturen die Wirkung von einer erhabenen machtvollen Ästhetik, die den Blick des Betrachters auf das geheimnisvolle Wesenhafte der Skulpturen fokussiert. Einem vordergründigen Wahrnehmen und Erkennen entzieht sich daher die Raumkonzeption aus schwarzen Skulpturen. Werner Pokorny hat im Kunstverein Ludwigsburg eine Raumkonzeption geschaffen, deren Werke eine besondere Anziehungskraft ausüben und den Betrachter zur Reflexion hinführen. Dr. Andrea Wolter-Abele

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Werner Pokorny

Künstler:
Werner Pokorny

Kuratoren:
Andrea Wolter-Abele