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Auf den Arbeiten von Florian Heinke (*1981) , meist überdimensionale Malerei, verbindet sich stets Schrift und Bild. Mit schwarzer Farbe werden die ursprünglichsten Themen der Menschheit auf Leinwand gebannt: Liebe, Leidenschaft und Tod. Mit der von Heinke erfundenen Stilrichtung „Black Pop“ vereint der Maler plakative Botschaften und allgemein gehaltene Aussagen mit Bildelementen seiner persönlichen Jugendkultur. Als Protagonist taucht der Künstler selbst immer wieder auf: Mal das Abbild des Künstlers, dessen Körper ebenfalls von tätowierten Schriftzügen überzogen ist, mal als Schriftzug, der gleichzeitig Marke und Signatur ist.

Die Künstlerin Julia Oschatz (*1970) beschäftigt sich inhaltlich ebenso mit den Themen „Landschaft“ oder „Identität“ und setzt diese ebenfalls in abgedunkelten Farbtönen gehaltenen Malerei, Zeichnungen und auch in Videoinstallationen um. Julia Oschatz spielt auf unterschiedlichen Ebenen mit der Projektion menschlicher Gefühle in der Natur. Ein Wesen mit Tierkopf und Menschenkörper taucht in unterschiedlichsten Naturszenarien auf. Es entstehen Projektionsflächen für alles, was Klischee-vorstellungen des Romantischen und Tragischen nähren könnte. Die Künstlerin bewegt sich somit nahe an Grenzbereichen zur fiktiven, phantastischen und raumgreifenden Wirklichkeit. Als Grenzflächen dienen Leinwand und Bildschirm, um Projektionen von Wesen erscheinen zu lassen, die sich in imaginären Räumen verteilen. Julia Oschatz' Kunstfigur jedenfalls wandert durch imaginäre und durch vertraute Welten, durch Naturlandschaften und Zeichen(t)räume, durch klaustrophobische Zwangswelten und idyllische Panoramen.

In den Collagen von Stefan Pfeiffer (*1981) wird der menschliche Körper oft merkwürdigen Szenarien ausgesetzt. Aus Fotos oder Zeitungsartikeln ausgeschnitten, wird er vom Künstler manipuliert: übermalt, seinem ursprünglichen Hintergrund beraubt, teilweise überklebt und in einen neuen Zusammenhang gebracht, der der Logik des Künstlers entspricht. Bei den überwiegend ungegenständlichen Malereien schafft der Künstler eigene Welten, wo Dinge kombiniert werden, die sonst nicht zusammen finden. „Ein wichtiger Aspekt meiner Arbeitsweise ist, dass mich der Wahrheitsgehalt einer gefundenen Information nur auf einem persönlichen Level interessiert. Es ist die Behauptung, der Grad zwischen Phantasterei und Tatsache, die mich treibt und amüsiert, ein wertungsfreies Vakuum, aus dem eine neue Realität entstehen kann.“ (Stefan Pfeiffer, 2010)

Die Künstlerin Anika Rosenberg (*1981) inszeniert sich als jede der in die Erzählung involvierten Figuren, als Spionin, als erfolgreiche Erfinderin, als Kosmonautin und als Auftragskiller. Für ihr komplexes Ausstellungskonstrukt, das mit den Medien Fotografie, Zeichnung, Text und Video arbeitet, verwendet sie Anleihen aus gängigen Motiven des Science-Fiction Genres, reale Möglichkeiten werden mit fiktionalen Spekulationen angereichert. Für ihr Motivrepertoire bedient sich die Künstlerin dabei aus verschiedenen historischen Ereignissen, fiktiven Vorlagen und dem zeitgenössischen Diskurs zur Kunsttheorie mit Ideen, Motiven und Material.

Text: Claudia Olbrych

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WHEN POETS DIE
Florian Heinke, Julia Oschatz, Stefan Pfeiffer, Anika Rosenberg