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René Block hat wie kaum ein anderer die Kunstszene der vergangenen Jahrzehnte mitgeprägt. Seine Sammlung mit Werken von Joseph Beuys, Nam June Paik, George Brecht, Wolf Vostell, Arthur Køpcke u.a. gehört zu den international bedeutendsten im Bereich des Fluxus. Und doch bewegt sich der engagierte Kurator, Galerist, Verleger, Sammler und Honorarprofessor an der Hochschule für Künste in Bremen seit den 1960er Jahren immer bewusst jenseits des Gängigen und außerhalb eng gesteckter Grenzen. Ihn interessieren nicht die bereits vom Kunstmarkt absorbierten großen Namen, sondern die künstlerischen Bewegungen und sinnstiftenden Zusammenhänge am Rande. So versteht es Block seit über vier Jahrzehnten Künstlerinnen und Künstler frühzeitig zu entdecken und zu fördern, die jenseits des Mainstreams auf hohem Niveau arbeiten. Die Tatsache, dass er dieser Maxime treu geblieben ist und weiterhin den engen Kontakt und die intensive Zusammenarbeit mit den Künstlern sucht, spiegelt sich auch in seiner Sammlung wider und macht sie unverwechselbar.

Seit den 1990er Jahren gilt das Interesse des vielseitigen Überzeugungstäters vor allem der jungen Kunst aus der europäischen Peripherie: der Türkei, den Ländern Südosteuropas, sowie Skandinaviens. In international viel beachteten Ausstellungen hat er Künstler wie Mangelos, Gülsün Karamustafa, Sanja Ivekovi, Ayse Erkmen oder Maaria Wirkkala vorgestellt. Ihre Arbeiten und eine Vielzahl an Werken anderer bislang unbekannter jüngerer Künstler haben Eingang in die Sammlung gefunden und ihr Gesicht nachhaltig verändert. Dieser neue Charakter der Sammlung Block wird den Mittelpunkt der Ausstellung in Bremen bilden.

Der Titel „Who killed the Painting?“ zitiert das Werk des kosovarischen Künstlers Driton Hajredini, das ironisch zum immer wieder behaupteten „Ende der Malerei“ Stellung nimmt. In der Tat tritt in der Sammlung Block das klassische Medium Malerei gegenüber Fotografie, Video- und Objektkunst in den Hintergrund.

In vielen dieser Arbeiten werden Fragen nach der Aufgabe der Kunst und der Rolle des Künstlers gestellt. Themen wie nationale Identität und kulturelles Selbstverständnis, Integrations- und Genderfragen, aber auch ein neues politisches Engagement im Zeitalter des neoliberalen Multikulturalismus bilden dabei inhaltliche Schwerpunkte. Auffallend ist auch der hohe Anteil von Künstlerinnen, deren Werke die Sammlung um neue Perspektiven bereichern. Die Arbeiten der jüngeren Künstlerinnen und Künstler nehmen wie von selbst Dialoge mit denjenigen der ersten Stunde auf und zeigen, dass es neben Unterschieden auch echte Gemeinsamkeiten im Umgang mit den Materialien und der Rolle des Betrachters gibt. So ermöglichen gerade die aktuellen Werke einen neuen Blick auf die älteren. Mit „Who killed the Painting?” wird die Sammlung Block erstmalig in Norddeutschland in ihrer Vielschichtigkeit vorgestellt und damit auch der Handschrift eines Sammlers nachgespürt, der seit langer Zeit als Pionier und Wegbereiter vieler Künstler gilt. Die Ausstellung wurde aus dem Neuen Museum in Nürnberg übernommen und entstand in enger Zusammenarbeit mit René Block.

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Who killed the painting?
Werke aus der Sammlung Block
Kurator: Peter Friese

Künstler: Nevin Aladag, Halil Altindere, Ghada Amer, Joseph Beuys, Barbara Bloom, Claus Böhmler, George Brecht, KP Brehmer, Marcel Broodthaers, Cengiz Tekin, Henning Christiansen, Braco Dimitrijevic, Ayse Erkmen, Robert Filliou, Driton Hajredini, Mona Hatoum, Karl Horst Hödicke, Jytte Hoy, Irwin , Pravdoliub Ivanov, Sanja Ivekovic, Nina Jansen, Sejla Kameric, Aino Kannisto, Gülsün Karamustafa, Arthur Köpcke, George Maciunas, Mangelos, Piero Manconi, Vlado Martek, Olaf Metzel, Aydan Murtezaoglu, Erkan Özgen, Sener Özmen, Ebru Özsecen, Füsün Onur, Nam June Paik, Blinky Palermo, Sigmar Polke, Bülent Sangar, Sarkis , Tomas Schmit, Superflex, Milica Tomic, Endre Tót, Anu Tuominen, Ben Vautier, Wolf Vostell, Robert Watts, Stefan Wewerka, Maaria Wirkkala