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ort: Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne

WHO’S NEXT?
OBDACHLOSIGKEIT, ARCHITEKTUR UND DIE STADT
04. NOVEMBER 2021 – 06. FEBRUAR 2022
ERÖFFNUNG: 03. NOVEMBER 2021, 19.00

Obdachlosigkeit – der Zustand, keine feste Wohnung zu haben – zeigt sich als ein zunehmendes globales Problem, das aber besonders auf lokaler Ebene diskutiert und gelöst werden muss. Dabei hat die Coronapandemie die Situation nicht nur weiter zugespitzt, sondern sie zu einem gesamtgesellschaftlichen Anliegen werden lassen. In vielen Ländern der Welt war der politische Diskurs der letzten Jahre geprägt durch die Haltung, dass Armut ein persönliches Verschulden ist und Obdachlosigkeit darauf beruht, dass sich die betroffenen Menschen nicht aktiv genug um eine Unterkunft und eine gesicherte Lebensgrundlage bemühen. Diese Sichtweise hat sich durch die pandemiebedingten Insolvenzverfahren und die steigende Arbeitslosigkeit sicherlich geändert, denn viele Menschen auf der ganzen Welt könnten als nächstes ihren Wohnraum verlieren. Obdachlosigkeit hat einen historischen Höchststand erreicht und nimmt in vielen Städten der Welt weiter zu.

Auch wenn Architektur das Problem der Wohnungslosigkeit nicht alleine löst, stellt sich hier doch die Frage, wie und mit welchem Beitrag sie Einfluss nehmen kann. Genauer gesagt: Wie kann Architektur in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen dazu beitragen, Menschen ohne Obdach eine permanente Unterkunft zu verschaffen? Mithilfe der Expertise von nationalen, regionalen und städtischen Behörden, Nichtregierungsorganisationen, religiösen Institutionen, Einrichtungen des Gesundheitswesens und Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen setzt sich „Who’s Next? Obdachlosigkeit, Architektur und die Stadt“ das Ziel, diese Frage zu untersuchen und die realen Umstände von Obdachlosigkeit zu verstehen. In der Ausstellung werden dafür historische und aktuelle Entwicklungen in deutschen Städten, aber auch weltweit in Städten wie Los Angeles, Moskau, Mumbai, New York, São Paulo, San Francisco, Shanghai und Tokio betrachtet. Analysen von architektonischen Fallbeispielen, historische und in Auftrag gegebene Dokumentarfilme und eine eigens für die Ausstellung eingerichtete Bibliothek tragen zum Verständnis von Obdachlosigkeit und den vielen damit verbundenen Problemen bei. Durch diese sehr heterogene Herangehensweise nähert sich die Ausstellung einer der komplexesten Krisen unserer heutigen Zeit.