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Es ist ein eigentümliches Lied von der Erde, das der Maler Wilhelm Schmurr (1878-1959) gesungen hat. Doch nach einiger Zeit werden wir bemerken, wie die ernste Schönheit seiner herben Portraits, die verhaltene Kraft der einfachen Menschen, der weite, raumgreifende Schwung seiner Landschaften sich in uns eingegraben haben: Gerade die Einfachheit der Dinge, die dieser aus Hagen stammende, in Düsseldorf großgewordene Künstler mit genau kalkulierten Farben und Linien eingefangen hat – diese beeindruckende Einfachheit will uns bald nicht mehr loslassen, weil das, was Momentaufnahme zu sein scheint, immer auch das Vorher und Nachher bannt. Das »Waldinnere«, das bei der Betrachtung nach dem eben noch niedergegangenen Regen förmlich duftet; das Feuer, das in einer kalten Abendsonne regelrecht knistert; die Dünen, über deren weiten Windungen das Geschrei der Möwen hörbar wird: Wer derlei einzufangen weiß, verdient eine eingehende Be(tr)achtung.

Zum 50. Todestag des Malers Wilhelm Schmurr präsentiert das Neusser Clemens-Sels-Museum vom 20. September 2009 bis zum 17. Januar 2010 eine Retrospektive mit mehr als 150 Arbeiten eines großen Individualisten, dessen vielfach monumentalen Formate und ungewöhnlichen Sujets von einer tiefen, ruhigen Stimmung getragen werden und zweifellos zu den schönsten Entdeckungen unserer Zeit gehören.

Die Kuratorin ist Dr. Uta Husmeier-Schirlitz, Leiterin des Clemens-Sels-Museum.

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Wilhelm Schmurr - Die Magie des Augenblicks
Retrospektive zum 50. Todestag
Kurator: Uta Husmeier-Schirlitz