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Der seit 1793 in München ansässige Wilhelm von Kobell (1766–1853) hat entscheidend zur Etablierung einer neuen Landschaftskunst und zu ihrer Fortführung durch die Münchner Schule beigetragen. In seinem umfangreichen Oeuvre setzen die bildmäßig ausgeführten Aquarelle einen deutlichen Schwerpunkt.

Angeregt durch die Kompositionen niederländischer Künstler des 17. Jahrhunderts entwickelt Kobell um 1800 das individuelle Konzept der sog. „Begegnungsbilder“, in denen sich Figur und Landschaft gleichberechtigt gegenüberstehen. Seine Modelle und Motive suchte er bevorzugt in den ländlichen Regionen Oberbayerns, was im damaligen offiziellen Kunstbetrieb keineswegs üblich war. Die sich insbesondere durch ihren Variantenreichtum und ihr raffiniert nuanciertes Kolorit auszeichnenden Werke machen Wilhelm von Kobell zu einem der hervorragendsten Aquarellisten seiner Zeit.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen zum Teil erstmalig gezeigte Aquarelle aus dem Bestand des Museums Georg Schäfer, ergänzt durch prominente Leihgaben der Staatlichen Graphischen Sammlung in München sowie aus Privatbesitz. Ausgesuchte Reiter- und Jagddarstellungen offenbaren eindrucksvoll Kobells lebenslange Begeisterung für Pferde sowie sein Interesse an der Wiedergabe farbenprächtiger Trachten und Uniformen. Einzelne Arbeiten seiner Kollegen und Schüler – darunter etwa Albrecht Adam, Johann Adam Klein und Peter von Hess – ergänzen die Präsentation und belegen den Einfluss Kobells auf die Münchner Künstlerschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Doch war Wilhelm von Kobell auch zeitlebens erfolgreich auf dem Gebiet der Druckgraphik tätig. Seine nach Gemälden verschiedener Niederländer gefertigten Aquatinten und Radierungen begründeten seinen frühen Ruhm und veranschaulichen in der Ausstellung eindringlich, wo die Vorbilder für Kobells Landschafts- und Genrebilder zu suchen sind.

Pressetext

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Wilhelm von Kobell
Meister des Aquarells