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Der südafrikanische Künstler William Kentridge ist in Europa und Nordamerika vor allem durch seine auf Kohlezeichnungen basierenden Animationsfilme bekannt geworden. Die Erzählungen kreisen um die tiefgreifenden Umwälzungen der südafrikanischen Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten. Zentrales Thema ist das Individuum im Geflecht zwischen Begierde, Emotion und ethischer Verantwortung. Die Identität des Einzelnen begreift der Künstler als ein Produkt aus sich verändernden Vorstellungen von geschichtlichen Ereignissen. Auf diese Weise stellt sich die Frage nach der gesellschaftlichen Position des Künstlers und der Rolle der künstlerischen Praxis in der heutigen Welt.

Die Ausstellung zeigt Filme wie „Felix in Exile“ (1994), „Shadow Procession“ (1999) sowie neuere Produktionen wie „Zeno Writing“ (2002), „Meliés Fragments“ (2003) und „Seaside“ (2003). Zeichnungen, Druckgraphiken, Fotos und Skulpturen werden in einem „Archive Room“ zu sehen sein, den Kentridge mit Arbeiten anderer Künstler, die ihn zu eigenem Schaffen inspiriert haben, ergänzt. Die vom Castello di Rivoli, Museum of Contemporary Art in Turin organisierte Schau wird nach der Düsseldorfer Station im Museum of Contemporary Art in Sydney, Musée des Beaux-Arts in Montréal und in der Johannesburg Art Gallery gezeigt. Kuratorin der Schau ist Carolyn Christov-Bakargiev, die nicht nur eine profunde Kennerin von Kentridges Werk ist, sondern auch mehrere Ausstellungen des Künstlers organisiert hat. Die Betreuung der Düsseldorfer Station übernimmt Anette Kruszynski.

Kentridges Arbeiten waren u.a. auf der Documenta X und XI, sowie in der Düsseldorfer Ausstellung „Ich ist etwas Anderes“ zu sehen. Eine umfangreiche Retrospektive zeigte das Brüsseler Palais des Beaux-Arts 1998.

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William Kentridge