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Wojciech Bąkowski und Piotr Bosacki, die beide an der Kunstakademie in Poznań (Posen) studiert haben, zählen derzeit zu den am meisten diskutierten jüngeren Künstlern Polens. Vielfach haben die beiden besonders in den Bereichen von Literatur und Musik zusammengearbeitet. Im Schmela Haus präsentieren sich die in Poznań lebenden Künstler nun erstmals bei einer Einzelausstellung in einer Institution außerhalb Polens. Ihre neuesten Arbeiten aus den vergangenen zwei Jahren sind dabei eng im Zusammenspiel mit der besonderen Raumstruktur des architektonisch bemerkenswerten des ehemaligen Galeriehauses zu sehen.

Wojciech Bąkowskis Arbeit wurzelt in der Literatur und der Musik: Zu dem bisherigen Werk des 1979 geborenen Künstlers gehören neben zahlreichen Arbeiten auf Papier auch gezeichnete Filme, interaktive Sound-Skulpturen und -Installationen sowie Performances. In all seinen Arbeiten entwirft er eindringliche, zwischen Alltagsbeobachtung und Halluzination schwebende Welten von großer Direktheit. Der zwei Jahre ältere Piotr Bosacki geht von der Musik und anderen Regelsystemen aus. Er entwickelt Kompositionen und animierte Filme, aber auch Objekte, in deren Konstruktion sich Rationalität und Analyse mit Inkonsequenz und Alltäglichkeit verbinden.

Bąkowski hat für diese Ausstellung eine den Raum beherrschende Sound-Skulptur geschaffen, die als Form sowie als Tongenerator mit der Unvollständigkeit spielt und den Betrachter/Hörer körperlich in sich einbindet. Er wählte dazu eine mannshohe, auf der Seite liegende Pyramide. Eine weitere neue Arbeit besteht aus einem animierten Film, der mit minimalen Mitteln eine hohe Spannung aufbaut und symbolhaft durch Blicke aus einem Fenster die Aufrechterhaltung sozialer Bindungen umkreist. Auch in einer dreifachen Videoskulptur geht es schließlich um Nähe und Entfernung, um Gemeinsamkeit und Vereinzelung.

Bosacki zeigt zum ersten Mal vollständig eine Trilogie von animierten Filmen, die in einer Mischung aus Vorlesung und Selbstgespräch ebenso spekulative wie alltägliche Fragen in Wort und Bild umkreisen. Mit zwei kinetischen Objekten verfolgt er auf andere Weise seine Interessen an Regelsystemen und deren Störung. Nur während der Dunkelheit und damit außerhalb der eigentlichen Öffnungszeiten der Ausstellung ist von der Straße her sein Film With No Sound als ebenso komischer wie philosophischer Zeichentrickfilm zu sehen.

Die Arbeiten von Bąkowski und Bosacki werden im Schmela Haus eng miteinander verknüpft gezeigt. In den Blickpunkt rückt damit ihre generationstypische Auseinandersetzung mit einer plan- und ziellos erscheinenden Realität - ohne jedoch ein existentielles und  individuelles Engagement und eine philosophisch-poetische Durchdringung aufzugeben.

Kurator: Julian Heynen

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Wojtek Bakowski - Piotr Bosacki
It´s Bearable
Kurator: Julian Heynen
Ort: Schmela Haus