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Wolfgang Denk “… aus heiterem Himmel”
Neue Malereien
11. 03. 2021 
bis 16. 05. 2021

Nach meinem schweren Unfall 2011 und den eineinhalb Jahren Krankenhaus-Aufenthalt stellte ich mir vorerst deprimiert die Frage: „Ist das das Ende meiner 1968 begonnenen Künstlerkarriere“? Nein, im Gegenteil ein Neubeginn beschäftigte meine Phantasie, der letzlich 2019 zum Durchbruch kam. Eine neue Art von Malerei müsste die Konsequenz sein. Ich experimentierte mit einfachen, aber widersprüchlichen Grundelementen und einer vom malerischen Zeichen bestimmten repetitiven Bildsprache. Wegen ihrer komplexen Verwobenheit wäre sie zugleich eine ideale Grundform für ein strukturell-analytisches System einer informellen gestischen Malerei. Mit einer Form der Plasticolortype-Technik (ein von mir entwickelter Terminus Technikus) könnte die deklarative Beschränktheit des Geometrischen und die überschüssige Expressivität einer gestischen Malereiüberwunden werden. Vielleicht ist es eben der geheime Pfad, welcher meine neue Position in der Malerei bestimmt, die als reihenhafte sternförmige Grundelemente variiert werden können. Diese Strahlenelemente in verschiedene Zusammenhänge zu stellen und dadurch einen möglichst großen Variantenreichtum der bildnerischen Elemente zu erzielen und zu einem DENK ART-Vokabularium zu verdichten, soll der Weg sein.

Um die gefundenen Formen in den verschiedenen Bildkontexten darzustellen, musste ich wieder Künstler-Fahrten in meine ursprünglichen archaischenPerioden und Landschaften unternehmen. Ich strebe nicht an mich ethnografisch fix zu verorten. Meine unzähligen Reisen zu den Monumenten der europäischen Megalithkultur, meine Morgenlandfahrten nach Indien und Japan, zu den amerikanischen First Nations (Red Indians) und herrschenden Einwanderern sowie das weite Spektrum internationaler Kunsttempel, durchdrangen mich mit reichhaltigen Erfahrungen und Inspirationen.Besonders aus den vielen Westafrikareisen, nach Oshogbo zu Susanne Wenger konnte ich emotional Kapital zu schlagen und dieses in meine Kunst transponieren.

Undefinierbar ist für mich der Einfluss durch meine Erfahrungen als Ausstellungsmacher, Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems (1991-1996), des Hermann Nitsch Museum (2004-2007) und der Susanne Wenger Foundation Museumsgalerie Krems (1995 und 2011).