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Ausstellungseröffnung: 3. September 2010, 19 Uhr

Das Werk des Düsseldorfer Malers Wolfgang Hambrecht thematisiert auf sehr unterschiedliche Weise den Vorgang des Malens und die Entwicklung und Bedeutung von Malerei. Auf der Spur seines Pinselstrichs wird der Betrachter unversehens in räumliche Bildwelten oder haptisch - sinnliche Oberflächenstrukturen hineingezogen, seien sie abstrakt oder figurativ.

Aus wild gestischen Anfängen in der Tradition der Malerei Per Kirkebys und Dieter Kriegs entwickelt Hambrecht in der Folgezeit kontrolliertere, durchkomponierte Bildentwürfe, in denen sich auf pastosen Farbflächen das Gestische des frei laufenden Pinsels gleichwohl weiter behauptet. In dieser Phase findet man eine Kombination informeller Linearität, plastisch modellierter abstrakter Formen und geometrischer Chiffren. Vor buntfarbigen Bildgründen tauchen allmählich Piktogramme und Gegenstände auf. Solche Bildelemente bringen – erst beiläufig, dann stärker akzentuiert – Realitätswert und Zeitlichkeit gegenständlicher Malerei in vormals rein abstrakte Bilder.

Die im Düsseldorfer Maxhaus präsentierten aktuellen Bilder Hambrechts belegen nun vollends diese Hinwendung zum Gegenständlichen. Beim näheren Hinsehen entdeckt man in diesen – nach intuitiv ausgewählten Bildvorlagen gemalten – neuen Palenque-Ruinas Werken eine ganz autonome, delikate Pinselführung, welche das abgebildete Motiv in virtuosem Illusionismus kongenial nachempfindet, es andererseits aber durch transparent übereinandergelegte Pinselspuren wieder in verschiedene Ebenen und Schichten zerlegt. Obwohl trockener und dünner im Farbauftrag sind es oft die gleichen Pinselstriche, welche schon sein abstraktes Werk so eigen und unverkennbar machten.

So werden zuletzt der malerische Akt und die Malerei zum eigentlichen Motiv und Thema erhoben, und so zelebriert Hambrecht in seinen Bildern spielerisch das Werkzeug der Malerei, den Pinsel und seinen malerischen Duktus als Hauptelement einer höchst suggestiven Malkunst.

Christoph Pöggeler

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Wolfgang Hambrecht
PALENQUE-RUINAS
Kurator: Christoph Pöggeler