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Wolfgang Leber - Malerei. Zeichnung. Skulptur

Ausstellungseröffnung am Dienstag, 27. September 2016, um 20 Uhr

Es spricht: Dr. Fritz Jacobi, Kustos der Nationalgalerie i.R.

Begrüßung: Kathleen Krenzlin, Leitung Galerie Parterre Berlin

Der gebürtige Berliner Wolfgang Leber imaginiert seit mehr als 50 Jahren Stadt­räume und nimmt damit eine einzigartige Position in der Ost-Berliner Malerei ein. Neben architekto­ni­schen Ereignissen, verschobenen Perspektiven, Über­schnei­dungen oder Licht­reflexen inspiriert ihn zu Bilder­findungen auch der Mensch im Raum, eine »namenlose Erscheinung auf einer labyrinthischen Bühne« (W.L.). Der Kunst­historiker Roland März sieht in Lebers abgewandten Profilen und Rücken­figuren auch eine »Metapher der Un­nah­bar­keit«. Und tatsächlich geht es in Lebers Bildern weder um konkrete Menschen noch um Topo­graphien, sondern um eine Lesart der Stadt und des Lebens in ihr und vor allem um den Weg vom Motiv zum Bild. Die Farbe hat sich vom Gegen­stands­bezug befreit, Lebers Bilder sind mehr und mehr ge­mal­te Collagen, die neue Räume und Wirk­lich­keiten auf der Fläche schaffen. Die Verschränkung des Drinnen und Draußen, des Davor und Dahinter, des Näher und Ferner, der Figur und des Raums ist eines der wichtigen Merk­male seiner Malerei.

Wolfgang Leber wurde 1936 in Berlin geboren. Er studierte von 1957 bis 1961 an der Werk­kunst­schule und an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg und musste – wegen des Baus der Berliner Mauer – sein Studium abbrechen. 1970 gründete er in Berlin-Prenzlauer Berg das »Werkstudio Grafik«, dessen Leiter er bis zur Schließung 1995 war. Wolfgang Leber lebt und arbeitet seit 1964 freischaffend in Berlin. Er hatte zahlreiche Aus­stellun­gen und Ausstellungs­beteiligungen in nationalen und internatio­nalen Galerien und Museen, seine Werke waren außerdem auf Kunst­messen im In- und Ausland zu sehen.

Die Galerie Parterre Berlin setzt mit der Ausstellung für Wolfgang Leber die Reihe der Würdigungen des bedeutsamen, auch im Großbezirk Pankow beheimateten, Berliner Malerkreises fort.

Zur Ausstellung erscheint das Arbeitsheft XIII der Galerie mit Beiträgen von Fritz Jacobi, Anita Kühnel und Karl Heinz Zillman, sowie einem Gespräch zwischen Barbara Schervier-Legewie, Heiner Legewie und Wolfgang Leber. 64 Seiten, zahlreiche Abbildungen, 15 EUR.