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Von dem 21. Juli 2002 an war in den Kunstsammlungen Chemnitz eine Personal-Ausstellung des Malers Wolfgang Mattheuer zu sehen. In einer Retrospektive wurden Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen des national und international geachteten Künstlers präsentiert. Wolfgang Mattheuers Werk ist geprägt durch Sinnbilder, die sich nicht bei vordergründiger Annäherung erschließen. Die seiner Kunst innewohnende Ambivalenz ist das Ergebnis seiner kritisch-hinterfragenden Sicht auf die Welt. Aus Anlass seines 75. Geburtstages zeigten die Kunstsammlungen Chemnitz 130 Gemälde, Zeichnungen und Plastiken. Die Ausstellung gab einen umfangreichen Einblick über 50 Jahre künstlerische Entwicklung. Leihgaben kamen aus deutschen Museen, aus Privatbesitz und vom Künstler selbst.

Mattheuer, 1927 im vogtländischen Reichenbach geboren, lernte Lithograf bevor er die Kunstgewerbeschule in Leipzig besuchte und später ein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst absolvierte. Ende der fünfziger Jahre formt sich sein eigenständiges und unverwechselbares Werk mit einer klaren Bildsprache. Alle wichtigen Bildideen und Themen sind in der Chemnitzer Ausstellung präsent: Mattheuers mythologische, antike und biblische Helden, Maskenmänner und Menschen im Zwiespalt, die sich variierend in der Vielfalt zwischen Alltag und Allegorie bewegen. Die Bildwelt des Künstlers mit den kritischen und ironischen Bildparabeln und Metaphern öffnet den Blick für Realitäten und Lebensrätsel. Als gleichberechtigtes Motiv in der Ausstellung ist die Landschaft vertreten. Zumeist ist es das Vogtland, denn bis heute hat der Künstler eine enge Verbindung zu der Region seiner Geburt.

Großzügige Schenkung Der Chemnitzer Hartmut Koch nahm die Retrospektive zum Anlass, seine vollständige Druckgrafik-Sammlung von Wolfgang Mattheuer den Kunstsammlungen Chemnitz zu stiften. Dank dieser großzügigen Schenkung verfügte Chemnitz als einziges Museum in Deutschland nun über das gesamte druckgrafische Werk des Künstlers: Über 500 Radierungen, Lithografien, Holz- und Linolschnitte sowie Siebdrucke bereichern nicht nur quantitativ den Sammlungsbestand, sondern bringen auch einen beachtlichen Gewinn an künstlerischer Substanz. Pressetext