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Wolfgang Neumanns Arbeiten - bunt, skurril und zuweilen befremdlich - sind nicht einfach nur Abbildungen der Realität, die uns umgibt. Mit viel Witz und Spott erschafft der Künstler eigene Bildwelten, assoziative Kettenreaktionen, die weit über den Bildgrund hinaus reichen.

Collageartig verwebt er bekannte Motive der Medien und Informationsgesellschaft zu wahren Fundgruben für das Gedankenspiel des Betrachters. Obwohl Neumann auf viele bekannte und teils brisante Themen anspielt, ist er nie moralisierend. Vielmehr möchte er den Betrachter dazu bewegen sich dieser Flut von Eindrücken, Déjà-vus und Assoziationen hinzugeben, unsere Informationsvermittlung, ihre Aufnahme und Verarbeitung kritisch zu reflektieren.

Nicht nur in poppigen Farben auf Leinwand funktioniert dieser Anspruch perfekt, sondern auch in Neumanns Zeichnungen, die einen eigenständigen Teil seines Oeuvres bilden: Deutlich kleiner als die meisten seiner Leinwände bieten Neumanns Zeichnungen doch ein großes Spektakel, das Auge und Geist fordert und erfreut. Künstlerisch perfekt, in schnellem und sicherem Strich gezeichnet, bestechen sie auf ihre eigene Art. Sie sind voller, wilder, fast noch irritierender und mitreißender als die farbigen Großformate. Dennoch fehlt es ihnen nicht an Neumanns Humor und seinem kritischen Blick auf die Eindrücke, die uns tagtäglich bestürmen.

Dabei sind die Zeichnungen keine Studien sondern eine autonome Werkgruppe, dich sich zweifelsohne nicht mit einem flüchtigen Blick erfassen lässt. Sie „jagen“ das Auge des Betrachters von einer Ecke in die andere, überall gibt es etwas zu entdecken. Sie laden zum visuell-assoziativen Dialog, bei dem man nie die eine Antwort finden kann, sich nie satt sieht. Weder an ihrem vielfältig interpretierbaren Inhalt noch an der Qualität der Ausarbeitung selbst. Aus der Ferne sind es Zeichnungen, aus der Nähe ein Strudel, der den Betrachter fortreißt in seine eigene Gedankenwelt.

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Wolfgang Neumann
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MALEREI UND ZEICHNUNG
Bilderstrudel auf Papier und Leinwand
Ort: Projektraum Knut Osper