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In seiner bereits neunten Einzelausstellung in der Galerie Daniel Buchholz präsentiert Wolfgang Tillmans eine Installation mit neuesten Fotoarbeiten sowie eine Gruppe von Tischobjekten. Schwerpunkt der Wandinstallation in den Räumen der Elisenstraße sind Arbeiten aus der neuen "paper drop"-Serie. Diese Fotografien kreieren aus der Dünne eines gefalteten Blatt Papieres so interessante wie seltsame Anmutungen von Raum und dreidimensionaler Illusion. In dem tropfenförmigen (“drop") Hohlraum bzw. dem schimmernden Schatten, der sich aus der Faltung des Papiers, d.h. der Krafteinwirkung auf das Blatt oder der Gravität, sowie dem Lichteinfall ergibt, entsteht in manchen Bildern der körperlose Eindruck von Tiefe und Endlosigkeit. Jede dieser einfachen aber präzisen Kompositionen verfügt über eine ganz eigene farbliche und räumliche Stimmung.

Die Tischobjekte, von Wolfgang Tillmans speziell entwickelte Vitrinentische, enthalten aus Zeitschriften, Magazinen und ähnlichen Quellen gesammelte und fotokopierte Ausschnitte, die der Künstler mit eigenen Fotoarbeiten arrangiert hat. Diese Tischinstallation wurde letztes Jahr in einem größerem Umfange bereits im Museum of Contemporary Art, Chicago, sowie im Hammer Museum, Los Angeles, unter dem Titel “truth study center" gezeigt. In diesem Zusammenhang erscheint auch ein neues Künstlerbuch von Wolfgang Tillmans: “manual" (Verlag der Buchhandlung Walther König, Präsentation am Samstag, den 13. Januar, in der Buchhandlung König in Köln). Wolfgang Tillmans im einleitenden Text:

“Das Tischprojekt verdankt sich der Erkenntnis, dass das Thema unserer Zeit die Probleme und Konflikte sind, die von Leuten geschaffen werden, die für sich absolute Wahrheit beanspruchen. Die 1990er Jahre waren geprägt von einer pragmatischen Anerkennung der Relativität. In den vergangenen Jahren hingegen beherrschten die verabsolutierenden Stimmen der religiös Intoleranten und weltanschaulich Reaktionären den politischen Diskurs. Es sieht so aus, als hätte eine dogmatische Minderheit die Welt in Geiselhaft genommen, während diejenigen, welche die Dinge eher in ihrer Bedingtheit betrachten, ungläubig und ohnmächtig zusehen müssen."

In den Galerieräumen in der Neven-DuMont-Straße zeigt Wolfgang Tillmans eine Wandinstallation mit monochromen Fotoarbeiten.

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Wolfgang Tillmans
paper drop
Ort: Galerie Daniel Buchholz, Elisenstr. 4-6