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Lise Blomberg Andersen Lise Blomerg Andersens figurative Bilder beschwören verschiedene Geschichten, deren angedeutete Narration auf der Stelle zu verharren scheint. Die gemalten Szenen erinnern an Stills, an Szenen-ausschnitte eines grösseren, nicht erklärten Zusammenhanges. Häufig verwendet die Künstlerin das Motiv des Vogel-Mensch Mischwesens, welches sowohl eine absurd humoristische als auch eine obskure, Angst erzeugende emotionelle Ebene anspricht: Die Vogelfrau steht in der griechischen Mythologie als Übergangshelferin in das Reich der Toten.

Trine Boesen In Trine Boesens Malereien trifft eine grosse Bandbreite von Zeichen und Symbolen aus der Alltagswelt aufeinander, welche die Künstlerin zwischen feinen Linien-geflechten und wahren Farbexplosionen einbettet. Häufig vereint Boesen urbane Elemente und Gebäude mit fragil wirkenden Naturformen. Wie ein DJ sampelt die Künstlerin aus Magazinen, Filmfootages, ihrem persönlichen Fotoalbum und der Alltagswelt. Die Elemente werden collagenhaft zusammen-gefügt, woraus schliesslich das gemalte Motiv entsteht. Die einzelnen Bestand-teile des Bildes scheinen wie in parallelen Universen durcheinander zu schweben. Im Kunsthaus Baselland bezieht die Künstlerin den ihre Bilder um-gebenden Raum mit ein. Mit dekorativen, floral wirkenden, direkt auf die Wand aufgetragenen Musterbahnen betont Boesen eine Gesamtinszenierung, die das Collagenartige der Malereien auf die angrenzende Wandfläche ausdehnt.

Tiina Ketara Tiina Ketaras neueste Werke sind Hängeskulpturen aus Glas- oder Plastikperlen. Die Künstlerin konstruiert zunächst Modelle potentieller Skulpturen am Computer und bestimmt Grösse und Farbe der einzelnen Motive. Im konkreten Ausstellungsraum realisiert sie die Skulptur mittels von der Decke hängender, auf transparente Nylonfäden aufgefädelten Perlschnüren. Licht, Luft, Farbe und Raum sind ausschlaggebend für das visuelle Ergebnis; ebenso bedeutend wie für ein gemaltes Bild ist auch die kompositionelle Bestimmung von Vorder- und Hintergrund. In Ketaras Werken bringt die Titelgebung eine zweite, von der vordergründigen Schönheit ablenkende Bedeutung ein. In der Installation „Mark of Blood“ wird die subtile dreidimensionale Landschaftsmalerei zu einem Blutstrom, der sowohl eine analytisch wissenschaftliche Modellrekonstruktion von Blutteilchen, als auch ein infektiöses Gebilde umschreiben könnte. Eine sakrale Bedeutung ist vor allem in Werken wie „Stairs“ nachvollziehbar. Die transparenten und in verschiedenen Blau-Nuancen gewählten Perlen bilden eine Treppe, die endlos nach oben zu verlaufen scheint und eine Art „Stairway to Heaven“ bildet.

Julie Nord Julie Nords Tuschezeichnungen und Malereien schildern eine surreale (Märchen) Welt, die den Betrachter nicht mehr loslässt, sobald man sich auf sie einge-lassen hat. Ihre Malerei zeigt eine beinahe apokalyptische, endzeitliche Vision auf, in der lieblichen Falter zu etwas Bedrohlichem mutieren oder Schatten wie Vorboten einer dunklen Tat wirken. Lewis Carroll’s „Alice in Wonderland“ und „Through the Looking Glass“ stehen immer wieder Pate, wobei Nord die Geschichten nicht wörtlich illustriert, sondern einzelne Szenen in andere auflöst oder sie überschreibt. Die in manchen Zeichnungen vorkommenden Leerstellen sind vergleichbar mit mentalen Flächen, welche mit persönlichen Gedanken gefüllt werden können. Nords Tuschezeichnungen und Malereien bergen eine Fülle diverser Idiosynkrasien und folgen einer narrations-immanenten Logik, welche eine Verbindung mit der realen Aussenwelt nur noch über verschiedene, wieder erkennbare Objekte, Tiere und menschliche Figuren ermöglich.

Pressetext

only in german

Wonderland, it’s beautiful

mit Lise Blomberg Andersen, Trine Boesen, Tiina Ketara, Julie Nord