press release only in german

Uwe Gräbner Der 1960 in Stuttgart geborene Hausner-Schüler Uwe Gräbner zählt zu den skurrilsten unter den zeitgenössischen trompe-l’œil Malern. Er gewann bereits während des Studiums der Malerei an der Akademie für bildende Künste in Wien (von 1984 bis 1988, Meister-klasse Rudolf Hausner) die silberne Füger-Medaille (Wien 1987) und war von 1987 bis 1988 Stipendiat des Österreichischen Bundesinnenministeriums für Wissenschaft und For-schung. 1988 wurde er mit dem Theodor-Körner-Preis für Malerei ebenfalls in Wien aus-gezeichnet. 1988/89 war er Stipendiat der Werkstatt Altena und erhielt 1991 das Hooksiel -Stipendium. Seit 1989 ist er freischaffender Künstler, lebt und arbeitet in Genf/Schweiz. Gräbner ist ein Augentäuscher. Wie bei den alten „Holländern“ sind Alltagsgegenstände (zum Teil in Serien) ganz oder in Ausschnitten täuschend echt und fast zum Greifen nahe in Schichtenmalerei auf die Holztafel gebannt. Auf seinen Bildern finden sich Schlüssel, Leitzordner, zerknitterte Notizbuchzettel, ein Klingelkasten, Briefe und alte Kinderfotos. Es handelt sich um Fragmente mit autobiographischen Bezügen. Allerdings eröffnen sich auf den zweiten Blick durch optische Irritationen ungeahnte ‚Perspektiven’. Sowohl die Machart, als auch der Inhalt seiner Arbeiten verunsichern gleichermaßen. Uns vertraute Dinge rückt er in ein neues Licht, fügt hinzu, spart aus und schafft so neue Ordnungen. Er führt uns mit seinen bestechend gemalten Bildern in ein borgeskes und nuancenreiches Spiegelkabinett. Ähnliche Unterschiede und unterschiedliche Ähnlichkeiten bilden den schmalen Grat zwischen Realem und Fiktivem.

Peter F. Piening Peter F. Piening wurde 1942 in Brecklum geboren. Von 1962 bis 1967 studierte er am Hochschulinstitut für Kunst- und Werkerziehung in Mainz. 1993 war er Landesschau-preisträger des BBK Schleswig-Holstein. Ausstellungstätigkeit seit 1966. Lebt und arbei-tet in Ahrensburg und auf der Eiderstedt. Der Ahrensburger Objektkünstler Peter F. Piening benutzt gefundene Hölzer, Treibgut, geschälte Äste, industriell gefertigte Hölzer, Abfallholz und Fundstücke für seine meist sehr aufwendig aus vielen Einzelteilen hergestellten Objekte und Figuren. Als Inspira-tionsquellen dienen ihm Baupläne von technischen Geräten und Konstruktionspläne von Fahrzeugen. Er baut alle möglichen Formen und Situationen des Alltags in Holz nach und bringt sie in neue Zusammenhänge, erfindet aber auch gleichzeitig Neues. Seine Schaukä-sten und Raumgehäuse, bisweilen sogar komplette kleine Wohneinheiten, beherbergen humorvolle, dadaistische Sammlungen von Holzattrappen verschiedenster Dinge, vergleich-bar mit den Environments der Pop Art, des Nouveau Realisme und dem „Merz-Bau” von Kurt Schwitters. Geheimnisvolle Parallelwelten voller Überraschungen, Verweise und Hintersinn wollen entdeckt werden. Hintertreppchen, die ins Nichts führen, Verträumtes und Verspieltes legt die allmähliche Erkundung der begeh- und bewohnbaren Objekte frei. Diese lösen durch ihren imaginären Realitätsbezug und die zur Schau gestellte Funktions-losigkeit eine Flut von Ideen und Fantasien aus. Damit, sagt Piening, „möchte ich mir im Alltäglichen auf die Spur kommen, mir selbst verständlich werden im scheinbar Selbstver-ständlichen.”

Karsten Bott Der gebürtige Frankfurter (Jg. 1960) Karsten Bott absolvierte von 1986-1991 ein Kunst-studium an der Städelschule in Frankfurt a. M. bei Peter Kubelka. 1988 gründete er das „Archiv für Gegenwarts-Geschichte“. 1991/92 folgte ein Studienaufenthalt in Chicago am Filmdepartment des „School of the Art Institute“. Er lebt und arbeitet in Frankfurt a. M . Der Künstler „sammelt“ alles, was in der 'Ding-Welt' unseren Alltag bestimmt und was andere wegwerfen, er archiviert und katalogisiert es. So werden Tausende von Konsumar-tikel, Gegenstände des täglichen Bedarfs, Drucksachen, usw., die von einer benutzten Vergangenheit erzählen können, im seit vielen Jahren aufgebauten und ständig erweiterten „Archiv für Gegenwarts-Geschichte“ deponiert. Bei Karsten Bott kommt eins zum ande-ren, und das Ergebnis ist seine ureigenste „kuriose Dingwelt“, eine schier unüberschau-bare Masse von Gegenständen, die der Künstler immer wieder neu anordnet und damit Geschichten erzählt. Zum Beispiel diese: Stempel, Büroklammer, Kassette („Neue Denk-anstöße für Manager“), ein Einkaufszettel, eine Schachtel mit „hübschem Spielzeug“, ein Brötchen, ein Ei, stellvertretend für die Lebenszusammenhänge zwischen Haus und Beruf, Religion und Politik oder Geburt und Tod. Zu jedem Ding dieser Welt führt eine Assozia-tionskette, alles hängt mit allem irgendwie zusammen, denn Bott geht es immer um die historische und gesellschaftliche Dimension beim Prozess des Sammelns, Archivierens und Erinnerns. Pressetext

only in german

Wunderkammern und was uns sonst noch staunen lässt ...
Karsten Bott, P.F. Piening, Uwe Gräbner