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Zu sehen, dass man nicht sieht, ist paradox und dennoch jederzeit körperlich erfahrbar. Das menschliche Auge ist an einer Stelle blind – am so genannten blinden Fleck. Anatomisch gesehen befindet er sich dort, wo der optische Nerv die Netzhaut verlässt. Diese Stelle ist, im Unterschied zum restlichen Auge, nicht mit Rezeptoren ausgestattet und kann demnach keine visuelle Information aufnehmen. Gleichzeitig ist ein Erkennen durch den Nerv selbst erst grundsätzlich möglich. Da das Gehirn die beiden blinden Flecken in unserem Sichtfeld in jedem Moment logisch ergänzt, kann man sich diese lediglich durch eine spezifische Wahrnehmungssituation bewusst machen.

So wie sich der blinde Fleck nicht fixieren lässt, da er der Bewegung des Auges folgt, vereint x o Arbeiten, die das Bewusstsein für die Fragilität fester Bedeutungszuschreibungen schärfen. Mittels verschiedener Ansätze werden der Blick als solcher und die Formen seiner Wahrnehmung thematisiert.

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X O
Kuratoren: Silvia Ploner, Anna Schäffler

Künstler: Benjamin de Burca, Hiwa K. , Phanos Kyriacou, Grischa Lichtenberger, Pia Linz, Federico Maddalozzo, Anna Oppermann, Nasan Tur, Kara Uzelman, Jan Vormann