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Yvonne Wilczynski

Bezugspunkte der Arbeiten von Yvonne Wilczynski sind Kindheitserinnerungen, aber auch aktuelle Beobachtungen und Erfahrungen. Ihre Arbeiten thematisieren Sehnsüchte und Wünsche einerseits, Scheitern und Enttäuschung andererseits. Dabei wirken die Arbeiten im ersten Augenblick ironisch und scheinen plakativ Klischees zu inszenieren. Hinter dem Anschein von Leichtigkeit verbirgt sich jedoch ein Stück ernüchternder Realität. Auch das Spiel mit gewohnten Wahrnehmungs- und Interpretationsmustern ist gezielt und hintersinnig.

In der Ausstellung im Hinterconti zeigt die Künstlerin drei Videoarbeiten.

Die Trennung In der Videoinstallation, welche erstmals in dieser Ausstellung gezeigt wird, stellt die Künstlerin unterschiedlichen Frauen die Frage „Woran ist deine letzte Liebesbeziehung gescheitert?“

Eine Blondine, eine Brunette und eine Rothaarige berichten aus ihrem Leben. Alle Frauen wurden von der Künstlerin synchronisiert. Dies ist allerdings nicht direkt wahrnehmbar. Um die Synchronisation zu perfektionieren, musste die Künstlerin Ihren eigenen Sprachklang, das Sprachtempo und die Sprachmelodie der ursprünglichen Sprecherin angleichen.

Die Unverwechselbarkeit der eigenen Stimme wird unterhöhlt, die intime und persönliche Aussage wird zu einer Episode, wie sie jeder erzählen könnte, wie man sie so oder so ähnlich erwartet hätte und so oder ähnlich im tagtäglichen Medienangebot abrufen kann.

Was bleibt nach einer Beziehung? Was bleibt nach der wohl wichtigsten und intimsten Zeit, die man mit einer Person geteilt hat? Trennungsschmerz, neue Erfahrungen...Floskeln?

Babette Schlappal Objekte

Voller Überraschung sah sich Alice um. „Aber ich glaube fast, wir sind die ganze Zeit unter diesem Baum geblieben! Es ist ja alles wie vorher!” „Selbstverständlich”, sagte die Königin; „was dachtest du denn?”. „Nun, in unserer Gegend“, sagte Alice, noch immer ein wenig atemlos, „kommt man im Allgemeinen woandershin, wenn man so schnell und lange läuft wie wir eben”. „Behäbige Gegend!“ sagte die Königin. „Hierzulande musst du so schnell rennen, wie du kannst, wenn du am gleichen Fleck bleiben willst. Und um woandershin zu kommen, muss man noch mindestens doppelt so schnell laufen!“ (Lewis Carrol, "Alice hinter den Spiegeln")

Babette Schlappal arbeitet zeichnerisch, plastisch/skulptural sowie als Videokünstlerin. Handlung und Bewegung, in Gedankenspielen oder real, wie in den eher performativen Videos, sind immer wieder Gegenstand ihrer Arbeiten. "Ein Mann rennt rückwärts" heißt ein Video. Es wirkt fast ein wenig traurig, als er am Ende der schnellen Übung fällt, aber das ist nur ein kurzer Moment. Humor und Melancholie liegen manchmal nah beieinander. Das ist auch bei ihren Objekten nicht anders. Diese sind einerseits assoziativ und erzählerisch, andererseits setzt sie sich mit konkreten Formen auseinander, aber vor allem mit den Beziehungen zwischen diesen Ebenen. Eher als ein festes inhaltlich-formales System werden die sich daraus ergebenden Widersprüche deutlich. So können Formen entstehen, die beides, abstrakt und konkret zu sein scheinen, und aus einer Geschichte herausgenommen sein könnten.

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Sunny
Yvonne Wilczynski & Babette Schlappal