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„Historisch betrachtet waren und sind die Körper schwarzer Frauen oft Gegenstand voyeuristischen Konsums, und zwar nicht nur ihrer Sexualität, sondern auch ihrer Traumata und Leiden.“ (Desiree Lewis, „Against the grain: black women and sexuality“, Agenda, 63, 2005)

Tabus, die weibliche gleichgeschlechtliche Sexualität umgeben, lässt die südafrikanische Künstlerin Zanele Muholi hinter sich. Ihr Blick auf die schwarze Lesbenszene in Südafrika ist eine Innenansicht, die sich mit Respekt und Zärtlichkeit, mit politischem Engagement und Intimität dem Thema nähert. Implizit unterwandert sie mit ihrer Arbeit auch die weit verbreitete Sichtweise schwarzer Afrikanerinnen als Opfer und heterosexuelle Drittweltfrauen im Schatten einer patriarchalischen Gesellschaft.

Homophobie ist im postkolonialen Afrika weit verbreitet, die Sexualität ist nicht vom Erbe christlich-missionarischer Ethik und viktorianischer Moral befreit. Wohl hat die Republik Südafrika diesbezüglich relativ die liberalsten Gesetze des Kontinents, aber auch hier ist Unterdrückung allgegenwärtig. Und die Stigmatisierung ist keineswegs nur subtil: Martialische Narben geben Zeugnis von lebensbedrohlichen Angriffen.

Zanele Muholi konzentriert sich in ihrer Arbeit auf jüngere, besser gebildete, städtische schwarze Frauen, die sich als Lesben deklarieren. Und stellt damit auch die Frage nach globalen Gemeinsamkeiten in der Kultur dieser autonomen marginalen Gruppen, im ländlichen und urbanen Afrika wie in den Metropolen der Ersten Welt.

Zanele Muholi, geboren 1972 in Umlazi, Durban, lebt und arbeitet in Johannesburg.

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Zanele Muholi