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Eröffnung Donnerstag, 13. März 2008, 19 - 21 Uhr

Wir zeigen in unserer Ausstellung KünstlerInnen, die aus der Linie und dem Strich eine eigene Welt entstehen lassen. Die Zeichnung bedeutet für sie nicht Skizze oder Notiz flüchtiger Ideen, sondern steht völlig eigenständig neben anderen Medien wie Skulptur und Video.

SILVIA BÄCHLI (geb. 1956 in Baden, CH) übersetzt Eindrücke der sie umgebenden Alltagswelt in offene, zeichnerische Formen. Aus ihrem Pinselstrich und der Gewichtung zwischen Linie und Fläche entstehen Körper und Räumlichkeiten auf dem Papier. Niedergeschrieben werden subtile Beobachtungen wie die Anspannung eines Armes, das Schlagen eines Lids oder das Verduften einer Blüte. Bis Anfang 2008 widmete ihr das Centre Pompidou in Paris eine Einzelausstellung. 2009 ist Silvia Bächli die Vertreterin der Schweiz auf der Biennale in Venedig.

KIKI SMITHs (geb. 1954 in Nürnberg, DE) Thema in ihren Zeichnungen sind mytholgische Figuren und Geschichten. Ihr Interesse gilt einer eigenen Interpretation des Geschehens, der Natur und der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Aus kurzen Strichen gestaltet sie eine Atmosphäre des Verletzlichen und Vergänglichen, die durch das zerknitterte und fragile Nepalpapier noch gesteigert wird. Ab 16. März 2008 ist ihre Einzelausstellung ›Her Home‹ im Museum Haus Esters in Krefeld zu sehen, ab Herbst 2008 in der Kunsthalle Nürnberg.

QIU ANXIONGs (geb. 1972 in Chengdu, CN) Zeichnungsserie ›The New Sutra of the Mountains and Oceans‹ beruht auf einer mythologischen Erzählung. Das ›Shanhaijing‹ beschreibt eine Welt ausserhalb des chinesischen Kaiserreichs, Ort der Barbaren und der aus der Gesellschaft Verbannten. Diese Welt ist bevölkert von phantastischen Mischwesen. Qiu Anxiong verwandelt sie in seinen Zeichnungen zu Hybriden zwischen Tier und modernem Kriegsgerät. Das Barbarische interpretiert er neu im zeitgenössischen Kontext. Sein aus diesen Zeichnungen animierter Film war 2007 auf der Shanghai Biennale und in der Ausstellung ›China Power Station II‹ im Astrup Fearnley Museum, Oslo zu sehen. 2007 hatte er eine Einzelausstellung im Museum of Contemporary Art in Tokio.

EYLEM ALADOGAN (geb. 1975 in Tiel, NL) lässt Natur und Technik in ihren Zeichnungen aufeinander treffen. In ›Human Principles of a House‹ zeichnet sie aus zarten Linien ein Zweiggespinst in eine streng symmetrische Architekturkonstruktion. Sie kehrt das klassische Prinzip der Zeichnung ins Negativ, arbeitet mit weißen Linien und Schwarz auf schwarzem Papier. Die vollständige Zeichnung ist nur bei Lichteinfall sichtbar. Bis Anfang Juni 2008 zeigt das Kröller-Müller Museum in Otterlo (NL) eine Einzelausstellung mit Installationen und Skulpturen aus Ton, ab Juni 2008 die Skulpturenausstellung Sonsbeek in Arnhem (NL).

Als einzige Künstlerin der Ausstellung arbeitet EDITH PLATTNER (geb. 1967 in Bozen, IT) mit Farbe. Sie reagiert auf Fehler oder zufällige Strukturen im Papier, entwickelt die Zeichnung Strich für Strich, formt einzelne Gewichtungen durch Farbakzente. Dabei bewegt sie sich vom Abstrakten hin zu pflanzlich oder körperhaften Assoziationen. Ab April 2008 sind Zeichnungen und Keramikobjekte in der Ausstellung ›Antinomie‹ im Kunstbüro Reillplast, München zu sehen.

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ZEICHNUNGEN
Eylem Aladogan, Silvia Bächli, Edith Plattner, Qiu AnXiong, Kiki Smith