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Die zeitgenössische Fotografie Brasiliens ist Teil der Kunst einer lebendigen Kulturregion, deren Musik und Lebensart in unserem Bewusstsein fest verankert ist, deren heutige fotokünstlerische Situation jedoch meistens nur mit einigen international bekannt gewordenen Namen, wie Sebastião Salgado und Mario Crevo Neto, in Verbindung gebracht wird. Brasilien erlebte erst in Folge der Modernisierungsprozesse in den fünfziger Jahren auf dem Gebiet der Kunst eine gewaltige Erneuerung, und die Fotografie konnte sich durch die Escola Paulista, die „Schule von São Paulo“, als eigenständiges Ausdrucksmittel etablieren. Deren Mitglieder waren die ersten brasilianischen Künstler, die sich die Fotografie in einem experimentellen Sinne zu eigen machten, befreit von den mimetischen Fesseln, die der Fotografie seit ihrer Erfindung zugeschriebenen werden. Die in der Ausstellung gezeigten Künstlerinnen und Künstler, entstammen nicht dem „... fotografischen Stammbaum, der in unterschiedlichem Grad durch den Fotojournalismus beeinflusst wurde, sondern den in der zeitgenössischen Kunst erlaubten Überschreitungen“ (Fernando Cocchiarale). Hiermit spiegelt die Ausstellung die heutige brasilianische Fotokunst wider, die in dem Spannungsfeld von der Überwindung der Tradition des Fotojournalismus und der Krise des Subjektes in der Gegenwart steht.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Neuen Berliner Kunstverein und wurde kuratiert von Fernando Cocchiarale (Direktor des Museu de Arte Moderna, Rio de Janeiro) und Alfons Hug (Direktor des Goethe-Instituts, Rio de Janeiro).

Pressetext

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Zeitgenössische Fotografie aus Brasilien
kuratiert von Fernando Cocchiarale und Alfons Hug

KünstlerInnen: Rogerio Canella, Marcos Chaves, Rochelle Costi, Franz Manata, Pedro Motta, Emmanuel Nassar, Sara Ramo, Caio Reisewitz, Rosangela Renno, Mauro Restiffe, Miguel Rio Branco, Thiago Rocha Pitta

Stationen:
14.01.06 - 26.02.06 Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
19.08.06 - 29.10.06 Stadtgalerie Kiel