Museum Rietberg, Zürich

Museum für Kunst aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien | Gablerstrasse 15
8002 Zurich

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2014 feiern die Schweiz und Japan 150 Jahre diplomatische Beziehungen. Aus diesem Anlass zeigen wir eine monografische Ausstellung über den Zen-Meister und Maler Gibon Sengai (1750–1837). Seine skizzenhaften Bilder in Kombination mit tiefsinnig humorvollen Begleittexten muten bis heute äussert modern an.

Gibon Sengai war Abt des ältesten Zen-Klosters in Japan. Im Alter von 62 Jahren zog er sich zurück, um sich ganz der Malerei und Schriftkunst zu widmen, die ihm zur Unterweisung seiner Schüler dienten. Seine Kunst sollte den Zen-Buddhismus aber auch der einfachen Bevölkerung näherbringen. Bis in die 1980er Jahre herrschte im Westen ein regelrechtes Zen-Fieber, nicht zuletzt wegen den Schriften des Zen-Gelehrten und Sengai-Kenners Daisetz T. Suzuki (1870–1966). Die zentrale Rolle Sengais verdeutlicht die Antwort eines Abts auf die Frage, wie man Zen studieren könne: «Schauen Sie sich Sengai an. Überall ist Zen.»

Die zeitlose Bedeutung der äusserst modern anmutenden Bilder beruht nicht nur auf deren prägnanten Schlichtheit, sondern auch auf dem feinen Humor Sengais, der mit liebevoller Ironie den Kern der menschlichen Existenz anspricht. Aus seinen Bildern strahlt eine tief menschliche Weisheit, die kaum jemanden unberührt lässt.

Das Idemitsu Museum of Arts in Tokio besitzt die bedeutendste Sammlung von Tuschebildern und Schriftkunstwerken des Zen-Meisters Sengai. Erstmals nach über 50 Jahren sind nun 40 seiner berühmtesten Werke, anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums diplomatischer Beziehungen Schweiz-Japan, in Zürich zu sehen. Wegen ihrer Lichtempfindlichkeit werden die Bilder in zwei Serien während je 6 Wochen ausgestellt.