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Zhang Enli, geboren 1965 in der chinesischen Provinz Jilin, studierte am Institut für Kunst und Design der Technischen Universität Wuxi. Schon kurz nach Abschluss seines Studiums 1989 zog er nach Shanghai um, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. In seiner ersten Einzelausstellung bei Hauser & Wirth zeigt er neueste Arbeiten aus seinem Atelier. „Als ich vor einigen Jahren Zhang Enlis Atelier besuchte, war ich von seinen Leinwandarbeiten völlig hingerissen. Sie machten einen feinfühligen Eindruck und sprühten vor Zuversicht. Da war eine Kraft am Werk, die mit Worten kaum zu beschreiben war. Ich fühlte mich tief berührt. Manchmal denke ich, wie schwierig es doch ist, Maler zu sein. Man muss die ganze Einsamkeit erdulden, der eigenen Erfahrung nachhorchen. Jetzt verändert sich alles, die Stadt und die Leute. Ich mag seine Bilder, seine Gelassenheit und Robustheit, und noch mehr seine Unbeirrbarkeit.“ Yang Fudong, 2006

Die Bilder von Zhang Enli rücken das Gewöhnliche und das Übersehene ins Zentrum, Alltagsobjekte, die durch die unmittelbare Umgebung des Künstlers miteinander verbunden sind. Er malt oft ganze Serien, so die Bilder, die das Motiv des Behälters thematisieren: Pappschachteln, Aschenbecher, Blechdosen und Toilettenschüsseln. Auf anderen Bildern sind städtische Einrichtungen in den Strassen von Shanghai zu sehen: öffentliche Toiletten, Brunnen aus Keramikkacheln. Eine Reihe von Bildern, darunter auch eine Serie von Gouachen, zeigt die Hinterköpfe von namenlosen Stadtbewohnern – mit schütterem Haar oder ausufernden Langhaarfrisuren. In seinem ganzen Werk kann man die Gegenwart des Künstlers spüren, der still eine fragile Realität beobachtet.

Auf einer anderen Serie von Gemälden hat Zhang Enli eine Reihe von Bäumen dargestellt: in Untersicht, so wie sie auf den begrünten Strassen in der Nähe seines Ateliers anzutreffen sind. Die Gitternetzlinien auf den Bildern, eine Technik, mit der er Fotos vergrössert, sind bewusst sichtbar gelassen, als Verweis auf eine traditionellere Art der Bildreproduktion. Der Farbauftrag in Zhang Enlis Bildern lässt auch an traditionelle chinesische Malerei denken, während die Vielzahl der Bäume auf die vielen importierten Baumarten verweist, denen man im ehemaligen französischen Viertel von Shanghai begegnet. So erinnert uns Zhang Enlis feine Beobachtung der städtischen Umwelt an eine vernachlässigte Vergangenheit und schafft gleichzeitig eine zeitlose Qualität, welche die Verwurzelung in der Gegenwart transzendiert.

Zhang Enlis Werke waren 2006 in den Gruppenausstellungen 'Pre-Emptive' in der Kunsthalle HAUSER & WIRTH ZURICH LONDON Bern und 'Infinite Painting' (kuratiert von Francesco Bonami und Sarah Cosulich Canarutto) in der Villa Manin Centro d’Arte Contemporanea, Udine, zu sehen. Zu seinen Einzelausstellungen gehören 'Zhang Enli' bei BüroFriedrich, Berlin (2005) und 'Human, too Human' in der Galerie BizArt, Shanghai (2004). An der Armory Show 2006 in New York hat Hauser & Wirth seine Arbeiten in einer Einzelpräsentation gezeigt. Im Jahr 2005 war Zhang Enli zudem in der Ausstellung 'Dreaming of the Dragon’s Nation: Contemporary Art from China' im Irish Museum of Modern Art, Dublin, vertreten. Auch in China hat Zhang Enli seine Arbeiten bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, darunter 'Dancing' in der Galerie ShanghART, Shanghai (2000).

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Zhang Enli