press release only in german

In der Ausstellung des Mannheimer Kunstvereins mit dem Titel „20 prepared dc-motors, 81 cardboard boxes 70x70x70cm, 2014“ von Zimoun und Hannes Zweifel steht zur Abwechslung nicht das Sehen, sondern vielmehr das Hören mit all seinen Sinneseindrücken im Zentrum des Geschehens. Eingeladen haben die Kuratoren Hortense Pisano und Dr. Martin Stather ein Team aus der Schweiz, das den Mannheimer Kunstverein in eine minimalistische Klangskulptur transferieren wird. Man könnte den 1977 in der Schweiz geborenen Künstler Zimoun treffend als Soundarchitekten bezeichnen. Sei es etwa, dass er zuletzt den Innenraum der Kirche Saint-Nicolas de Caen oder jenen im Gegenzug industriell geprägten Ausstellungsraum der Opernwerkstätten in Berlin sowie im Vorjahr das Musée des Beaux-Arts in Rennes in eine Klangskulptur verwandelt, stets beeindrucken Zimouns Rauminterventionen durch den Einsatz einfacher Materialien in Verbindung mit einer ästhetisch reduzierten Formsprache, mithilfe derer es ihm gelingt, die jeweils vorhandene Architektur verblüffend neu zu definieren. Für den Mannheimer Kunstverein haben Zimoun und der in Bern tätige Architekt, Hannes Zweifel, ein mechanisches System aus an der Decke hängenden Kisten konzipiert. Geplant ist ein schwebender, sich kontinuierlich in Bewegung befindlicher „Baukörper“, der aus vielen Einzelteilen besteht und den ansonsten hohen Ausstellungsraum abtrennt, wodurch dieser, je nach Betrachtungsstandpunkt, verschieden wahrnehmbar wird. Die Masse an Kisten wird in Relation zum Raum und dessen quadratisch angelegten Boden- und Deckenraster stehen. Alle Kisten sind individuell in Bewegung und treffen aufeinander, wodurch komplexe Kettenreaktionen und Zusammenspiele entstehen. Die daraus hervorgehenden Klänge sind höchst vielfältig und subtil – dumpfes Rumpeln, Kratzen, Schaben, Knacken und Knistern etwa. Die Geräusche werden durch die Hohlräume der Kisten, welche einen Resonanzkörper bilden, zusätzlich verstärkt.