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Als Hommage an die frisch restaurierte „Supermarket Lady“ – liebevoll auch „Mona Lisa Aachens“ genannt – versammelt die Ausstellung „Zur Kasse bitte!“ Kunstwerke, die sich mit dem Thema des Einkaufens befassen. Zu sehen sind frühere und gegenwärtige Orte des „Shoppings“, untersucht werden Warenangebot,Verpackungsdesign, Werbestrategien und Markenkult. Leihgaben aus dem Suermondt-Ludwig-Museum ermöglichen einen historischen Blick mit Lokalbezug und vergegenwärtigen den städtischen Handel im Aachen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Die Händler bieten eigene Erzeugnisse an, der Marktplatz erscheint als lebendiges kommunikatives Zentrum.

Flämische Stillebenmalereien des 17. Jahrhunderts etwa von Peeter Snyers und Gerrit Willemsz. Heda berichten opulent vom Wohlstand eines erstarkenden Bürgertums und mahnen zugleich symbolisch zu maßvollem Lebenswandel. Werke aus der Sammlung des Ludwig Forums wie Andy Warhols „Campbell Suppendosen“ oder Don Eddys fotorealistisch gemalte Schaufensterauslage „Strumpfhosen, Handtaschen und Schuhe“, die etwa zeitgleich mit der „Supermarket Lady“ angekauft wurden, lassen die Mode und das Produktdesign der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts lebendig werden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden aktuelle Positionen. Sabine Christmann arrangiert Tüten bekannter Designerlabels stillebenähnlich wie Kostbarkeiten und Antonio Nuñez konstruiert aus grellbunten Werbeprospekten fantastische Architekturen. Miguel Rothschild wendet den Warenkult ins Sakrale und lässt bunte Verpackungspapiere wie Kirchenfenster leuchten. Robert Klümpen führt verschiedene Orte des Einkaufs vor: die kleine Fleischerei im Familienbetrieb, den Kiosk an der Ecke und auch den Sex Shop. Christoph Platz setzt sich mit dem Thema weiblicher Eitelkeit auseinander, die Fotografen „Sekundenschlaf“ inspizieren Warensortimente unterschiedlichster Provenienz. Mit der globalen Expansion der Warenhausketten und ihrem standardisierten Güterangebot befasst sich Friedrich Daniel Schlemme; Cornelius Völkers monumentale Schokoladentafeln zielen direkt auf den Betrachterappetit und erzählen vom Lust- wie Frustkauf zugleich. Bezahlt wird zum Schluss, wie Marco Lehankas Arbeit „Mich interessiert nur dein Geld“ ironisch formuliert.

Eine Reihe zeitgenössischer Künstlerfilme rundet die Auswahl ab. „Zur Kasse bitte!“ ist entstanden als konzertierte Aktion der Abteilungen Sammlung, Pädagogik und Restaurierung.

Pressetext

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Zur Kasse bitte!

Künstler: Sabine Christmann, Winfried Demhartner, Don Eddy, Gerrit Willemsz. Heda, Robert Klümpen, Marko Lehanka, Antonio Nunez, Christoph Platz, Miguel Rothschild, Friedrich-Daniel Schlemme, Peeter Snyers, Cornelius Völker, Andy Warhol ...