daily recommended exhibitions

posted 06. Jun 2023

WE ARE BACK & SCRATCHING ON THE SURFACE

06. Jun 202320. Jun 2023
WE ARE BACK & SCRATCHING ON THE SURFACE 6.6.. - 20.6.2023 Patrick Baumüller, Ivica Capan, Ingrid Cogne, Vlasta Delimar, Sandro Ðukić Laura Fitzgerald, Hans Kotter, Evelyn Loschy, Vlado Martek, Marko Marković Veronika Merklein,Giovanni Morbin, Lilo Nein, Viktors Svikis Slaven Tolj, Alexander Viscio, Marko Zink Der neue Galerieraum wird am 6. Juni mit der Gruppenausstellung WE ARE BACK & SCRATCHING ON THE SURFACE eröffnet. In dieser Eröffnungsausstellung werden die von der Galerie vertretenen Künstler*innen, aber auch andere Positionen gezeigt. Die ausgestellten Werke, darunter Fotografie, Performance, Video, Malerei und Skulptur, beruhen auf einem kontinuierlichen Prozess des Erschaffens und Auslöschens bzw. des Hinzufügens neuer Schichten unter Beibehaltung der Spuren des Vorangegangenen. Sie verwenden verschiedene Techniken der Schichtung, um durch Wiederholung, Überlagerung oder Entfernung etwas völlig Neues zu schaffen. Schicht um Schicht wird abgeschält, um die Oberfläche freizulegen und zu enthüllen. Diese Gruppenausstellung sensibilisiert Gefühle, bei denen die Anziehungskraft mit dem Unbehagen kokettiert und provoziert, ohne jemals die Grenzen zu überschreiten.
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posted 05. Jun 2023

Justin de Verteuil - Nexus

12. May 202317. Jun 2023
**ort: Caprii, Orangeriestraße 6, Düsseldorf** Justin de Verteuil Nexus 12.05. - 17.06.2023 Eröffnung am 12. Mai, von 18 bis 21 Uhr nexus m <nexūs> || nectere || Verknüpfung, Umschlingung, Verbindung, Zusammenhang Somewhere over the rainbow way up high Malerei als ein Medium, um mit der Welt zu interagieren und in die Intimität des Ateliers zu übertragen: Justin de Verteuil lässt zwischenmenschliche Beziehungen als gestalterisches Element einfließen, um Stimmungen zu transportieren und in seine figurativen Bildwelten zu übersetzen und weiterzuentwickeln. Fotografisch festgehaltene Momente von Reisen und Alltagsleben dienen als Vorlage, innere Konflikte und Sehnsüchte strukturieren den Raum. Neben Selbstporträts (Tit for Tat, 2023) finden sich Personen aus dem familiären und persönlichen Umfeld des Künstlers in Gruppensituationen (7th Heaven; Tölke Eck, beide 2023) oder als Einzelgänger\*innen (Thibaut, 2023) dargestellt. Sie erzählen vom Jetzt, einer Zeit, die durch Pandemie, Entfremdung, Isolation und eine kollektive Unruhe gekennzeichnet ist. Die Leinwand wird zur Projektionsfläche dieser Eindrücke, die durch das Spannungsverhältnis zwischen Nähe und Distanz, zwischen An- und Abwesenheit gekennzeichnet sind und sich in den Komponenten der Figur und des Raums verdichten. „Wir alle auf Terra leben in unruhigen Zeiten, in aufgewirbelten Zeiten, in trüben und verstörenden Zeiten. Die Aufgabe besteht nun darin, reagieren zu können, und zwar gemeinsam und in unserer je unbescheidenen Art. [...] Die Aufgabe besteht darin, sich entlang erfinderischer Verbindungslinien verwandt zu machen und eine Praxis des Lernens zu entwickeln, die es uns ermöglicht, in einer dichten Gegenwart und miteinander gut zu leben und zu sterben.“ – Donna Haraway, Unruhig bleiben, 2018, Frankfurt/M., S. 9. Der Eindruck von Nähe und Verbundenheit in de Verteuils Kompositionen täuscht: Die Berührungen und Interaktionen wirken distanziert, deplatziert und nicht stimmig mit der Körperhaltung und Mimik der Protagonist*innen. In kaum einem Moment kommt es zu Blickkontakt zwischen den Figuren. Jede Person ist mit sich und auf sich fokussiert. Intimität ist eine imaginierte, suggerierte Komponente der sozialen Gefüge. Schauplätze der Handlungen sind Innenräume, Architekturen, Stadträume, die durch präzise Details ihrerseits Hinweise auf eine reale Entsprechung und Verortung geben und doch vieldeutig bleiben. Fast immer zu sehen ist der blaue Himmel, der sich wie eine Ausflucht, ein Hoffnungsschimmer, öffnet. Ganz besonders stechen die Handgesten heraus, die die Beziehungen zwischen den Figuren maßgeblich definieren: ein provokativ ausgetreckter kleiner Finger, der demonstrative Mittelfinger, eine schützende und eine neckende Hand, unterm Kinn kitzelnd, eine grobe Umarmung, ein Festhalten. Wie unsichtbare Fäden spinnen sich – im Versuch, Verwandtschaften im Sinne Haraways herzustellen – Verbindungslinien durchs Bild und formen die Erzählung. You are Someone like You (2023) zeigt zwei Personen vor einem öffentlichen Platz mit Brunnen. Ein Sonnenschirm spendet ihnen Schatten. Sie sind einander zugewandt, schauen sich aber auch hier nicht an. Eine der beiden, in ornamentiertem grünem Hemd, blickt aus der Bildfläche heraus die Betrachter\*innen an. Den rechten Arm ungelenk, fast grob um die Schultern der Person in Rot rechts neben sich geschlungen, mit der Hand ihren Kopf haltend, an sich drückend, klammernd. Der linke Arm hängt herab, die linke Hand ist vom Körper abgespreizt und legt sich ganz nebenbei schützend wie dominierend über den Kopf der auf den Treppenstufen im Hintergrund sitzenden Person – subtile Kompositionslinien, die von sozialen, asymmetrischen Beziehungen und Machtverhältnissen erzählen. „Im Spiel mit Fäden geht es um das Weitergeben und In-Empfang-Nehmen von Mustern, um das Fallenlassen von Fäden und um das Scheitern, aber manchmal auch darum, etwas zu finden, das funktioniert, etwas Konsequentes und vielleicht sogar Schönes; etwas, das noch nicht da war, ein Weitergeben von Verbindungen, die zählen; ein Geschichtenerzählen, das von Hand zu Hand geht, von Finger zu Finger, von Anschlussstelle zu Anschlussstelle – um Bedingungen zu schaffen, die auf der Erde, auf Terra, ein endliches Gedeihen ermöglichen.“ – Haraway, S. 20. De Verteuils allegorische Ölmalereien verweisen auf das grundlegende Bedürfnis nach Verbundenheit, Liebe und Zuneigung – mit allen Enttäuschungen, Unsicherheiten, destruktiven Potentialen
und Spannungen, die durch die überhöhte Inszenierung hier und da bewusst ins Absurde und Transzendente kippen. Teils verlassen die Portraits und Szenerien irdische Gefilde und werden – in Anlehnung an frühgotische, ikonografische Malerei – zu Heiligendarstellungen überspitzt. In 12 Chelsea (Rainbow) (2023) ist im unteren Bildteil eine Alltagssituation der Familie des Künstlers auf Trinidad im sonnigen Hinterhof zu sehen – zwei spielende Kinder, eines auf den Rücken der Mutter kletternd, das andere über den saftgrünen Rasen rennend, der Vater gedankenversunken die Arme ausbreitend, bereit zum Fliegen. Darüber wacht, von einem Regenbogen umgeben, die Heilige Familie. And the dreams that you dream of once in a lullaby. Text | Miriam Bettin Justin de Verteuil Der 1990 in Port of Spain, Trinidad und Tobago, geborene Justin de Verteuil begann seine Ausbildung mit einem informellen Tutorat bei Edward Bowen im Jahr 2012 in Trinidad, bevor er 2014 als Gaststudent in der Klasse von Peter Doig die Kunstakademie Düsseldorf besuchte. Seine Zeit an der Akademie verbrachte er in der Klasse von Siegfried Anzinger (2015–2020) und Katherina Wulff (2020–2023). Justin wurde 2019 als Meisterschüler von Siegfried Anzinger ausgezeichnet.
Sies + Höke, Düsseldorf

Poststr. 2 / Poststr. 3
40213 Dusseldorf

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posted 04. Jun 2023

HODA TAWAKOL. Silent Voices in a Palm Grove

25. Mar 202311. Jun 2023
opening: 24. Mar 2023 07:00 pm
25.03.2023 – 11.06.2023 Eröffnung: 24.03.2023, 19 Uhr **HODA TAWAKOL. Silent Voices in a Palm Grove** Die ägyptisch-französische Künstlerin Hoda Tawakol (*1968 in London, lebt in Hamburg) schafft für die neuen Räumlichkeiten des Dortmunder Kunstvereins eine Installation aus großformatigen Textilskulpturen, die den Kunstverein (auch im übertragenen Sinn) zu einer Oase werden lassen: In einem Palmenhain aus Stoff treffen Haarkostüme weiblicher Kriegerinnen auf menschengroße Falkenmasken, die den Blick vor äußeren Reizen abschirmen. Tawakols Werke stürzen die Betrachtenden in eine Welt zwischen Sinnlichkeit und Brutalität und behandeln Fragen zu Körper und Identität. Sie nehmen Bezug auf Kultur und Traditionen des nordafrikanischen Raums, auf hybride Zustände und die Mehrdeutigkeit von Sprache und Zeichen. So schaffen sie ein Bewusstsein für die Blickbeziehungen zwischen Menschen sowie zwischen Menschen und Objekten oder Menschen und Kunstwerken. Silent voices in a Palm Grove (dt: Stille Stimmen im Palmenhain) ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Deutschland. Sie studierte Bildende Kunst bei Andreas Slominski an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. Ihre Werke waren bereits international in Ausstellungen zu sehen, u.a. im Museum for Art in Wood, Philadelphia (2023) sowie der Kunsthalle Schirn, Frankfurt am Main (2020). * Programm DO 16. MÄRZ, 17:30-18:30 UHR WORK IN PROGRESS Baustelle Für Mitglieder: Vorbesichtigung der Räumlichkeiten mit Sekt und Snacks, auf Kunstwerken des Kunstvereinsmitglieds Sabine Oecking FR 24. MÄRZ, 19 UHR EINWEIHUNG UND ERÖFFNUNG Begrüßung: Marion Edelhoff (Vorsitzende) Grußworte: Jörg Stüdemann (Stadtdirektor) Einführung: Rebekka Seubert (Künstlerische Leiterin) SO 26. MÄRZ, 14 UHR FÜHRUNG mit der Kuratorin Rebekka Seubert DO 11. MAI, 19 UHR FILMABEND #22 Maha Maamoun Ausgewählte Kurzfilme der ägyptischen Videokünstlerin Maha Maamoun (*1972) Sprache: OV Arabisch mit UT DO 1. JUNI, 19-21 UHR THEMENABEND Haarpolitik AUSSTELLUNGSGESPRÄCH 
 Walk & Talk mit Hélia Paukner (Kuratorin, Mucem, Marseille) und Rebekka Seubert VORTRAG Prof. Dr. Alexandra Karentzos (Lehrstuhl Mode und Ästhetik, TU Darmstadt): Hair Politics - Dekoloniale Körperpraktiken in der zeitgenössischen Kunst

artist

Hoda Tawakol 
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posted 03. Jun 2023

Gypsyism, Balkanism—Through a glass, darkly

16. May 202330. Nov 2023
Gypsyism, Balkanism—Through a glass, darkly V4 joins RomaMoMA May 16–November 30, 2023 Opening: May 16, 6–7:30pm Artists: Małgorzata Mirga-Tas, Ľuboš Kotlár, Mara Oláh Omara, Vera Lacková, Zoran Tairović Curated by Bratislav Mitrović The same degree and intensity of generalization, reductionism, and stereotyping apply to imagining the Balkans and the Roma. Maria Todorova’s concept of Balkanism provides a sound theoretical framework to explore the deployment of Balkanist stereotypes against Roma in Eastern Europe and Western Balkans. As explained in her foundational text, Imagining the Balkans (1997): “By the beginning of the twentieth century, Europe had added to its repertoire of Schimpfwörter, or disparagements, a new one that, although recently coined, turned out to be more persistent over time than others with centuries-old tradition.”Both the Roma and the Balkans have been described as the “other” of Europe. It is in the field of the visual where epistemic and physical violence is the most obvious. Kotlár, Lacková, Mirga-Tas, Omara, and Tairović engage in intimate dialogue with the history of—frequently hurtful—representations of Roma. The participating artists do not care to conform to the standards of behaviour devised as normative by and for the “civilized world,” they choose artistic strategies which directly and consciously subvert the objectification, feminization, and sexualization of the Balkan and Roma identities. So, no wild nature, no savage locals, no guns, or other clichés. Instead of the gorges of the Balkans, we focus on here and now. Zoran Tairović’s Vašarište, Omara’s Mogyoród, the idyllic landscape by Mirga-Tas, and Vera Lacková’s depiction of Roma partisans during the Second World War present an updated picture of Roma, seen by Roma masters. Ľuboš Kotlár’s series case study: Jerusalem provides an ironic commentary on the Instagrammability of Otherness. Belgrade, the gateway to the Other, is also a silent participant of this exhibition, pinpointing Serbia’s liminal position between “Europe” and the “Balkans” as a potentially ideal standpoint from which one might challenge the binary oppositions of Gypsyism and Balkanism and begin to reimagine the Roma and the Balkans, redirecting these categories as a site of political engagement and critique. The project is co-financed by the Governments of Czechia, Hungary, Poland and Slovakia through Visegrad Grants from International Visegrad Fund. The mission of the fund is to advance ideas for sustainable regional cooperation in Central Europe.
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posted 02. Jun 2023

Heidi Bucher: Spaces are Shells, are Skins

28. Mar 202325. Jun 2023
28.03.2023 - 25.06.2023 **Heidi Bucher: Spaces are Shells, are Skins** Curated by: Sunjung Kim(Artistic Director), Jeyun Moon(Project Director) Spaces are Shells, are Skins is a retrospective of Heidi Bucher, one of the most important and ground-breaking artists of the international neo-avant-garde. Ranging from architectural and spatial installations to drawings, textiles, and performative practices, Bucher’s oeuvre bears witness to resistance towards hierarchical structures and advocates for the liberation of the body. Bucher’s explorations of hierarchical spatial structures include ‘skinnings’ of her father’s study (Gentlemen’s Study, 1979), and her ancestral home (Floor Skin, 1980). These are accompanied by the consulting rooms of Dr. Binswanger, a psychiatrist who specialized in hysteria (The Parlour Office of Doctor Binswanger, 1988). The film footage juxtaposed with her major ‘skinning’ works, provides a vivid record of Bucher tearing away the fabric latex pieces from the surface of the architectural spaces. For Bucher, the act of ‘skinning’ was a process of producing the skin of architecture as an interface to the world. Trained in fashion and textiles, the moving body was an integral part of Bucher’s artistic practice. Bucher describes her work as a process of transformation from which the body is liberated from oppression and discrimination. For the first time since Bucher’s death, Bodywrappings have been reproduced by the Art Sonje Center in collaboration with The Estate of Heidi Bucher. Created during her stay in California in the early 1970s, these foam bodysuits celebrated her novel approach to sculpture which took shape in the form of performance. This exhibition is part of the recent curatorial movements that recontextualized Heidi Bucher’s practice for our time. As the first retrospective of Heidi Bucher in Asia, it combines archival footage with over 130 works of drawing, sculpture, and installation. About the artist Born 1926, Winterthur, Switzerland; died 1993, Brunnen, Switzerland The Swiss artist Heidi Bucher is one of the most important and ground-breaking artists of the international neo-avant-garde working with sculpture and installation along with a wide range of other media such as drawing and performance. She grew up in the patriarchal society of Switzerland, a country where women’s right to vote was only recognized in 1971. During the 1940s, she studied fashion and textiles at the Zürich School of Arts and Crafts under Johannes Itten and Max Bill. In 1960, Heidi Bucher married the sculptor Carl Bucher, who was nine years her junior, and together, relocated to Montréal and Toronto in 1969. Bucher subsequently embarked on her artistic career in New York and California. But her own role tended to be perceived as that of a “helper” to her husband, as evidenced by the title of their 1971 exhibition in Montréal Carl Bucher & Heidi. In 1973 the Bucher family moved back to Switzerland, whereafter Heidi and Carl got divorced. Simultaneously she applied the “skinning” technique to produce her own unique form of architectural sculpture. Establishing her own studio in the basement of a Zürich butcher’s shop, she began experimenting with her own sculptural language, starting with the Soft Objectsthat she created by flattening out used clothing and bedding. For Borg(1976), she presented a skinning-based installation sculpture modeled on her own studio as a setting where she could realize her own subjectivity as an artist, rather than as someone’s wife or daughter. Her sculptural works would later expand into installations that presented viewers with architectural spaces. Her interests broadened from private to public spaces, exploring ways of transforming social oppression and hierarchies. Following the first major retrospective in 2004 at the Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich, her work became the focus of contemporary attention through other retrospectives including the Swiss Cultural Center in Paris (2013), the Venice Biennale (2017), and the Haus der Kunst in Munich (2021), Kunstmuseum Bern (2022), Muzeum Susch(2022).

artist

Heidi Bucher 

curators

Jeyun MoonSunjung Kim 
Art Sonje Center, Seoul

144-2, Sokeuk-dong, Jongro-gu
110-200 Seoul

Korea (Republic of)show map
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posted 01. Jun 2023

Lili Reynaud-Dewar. I Want All of the Above to Be the Sun

18. May 202317. Sep 2023
18 mai 2023 - 17 septembre 2023 **Lili Reynaud-Dewar I Want All of the Above to Be the Sun** At the intersection of sculpture, performance and video, the exhibition Lili Reynaud-Dewar: I Want All of the Above to Be the Sun offers visitors an opportunity to familiarize themselves with the main aspects of the practice of French artist Lili Reynaud-Dewar. For almost 20 years, Reynaud-Dewar has been creating environments and situations in which she uses her body and that of others to evoke the vulnerability and empowerment associated with public position statements. This exhibition brings together for the first time more than 30 of her videos produced over the years where she is featured dancing, her body painted, in museums, galleries, and artist residencies to which she has been invited, as well as a recently begun series of self-portraits made of polished aluminum to establish a dialogue between works based on repetitions of a single gesture performed in different mediums and contexts. The exhibition is completed by the choral installation (four simultaneous projections) titled Rome, November 1st and 2nd 1975 (2019-2021), initiated by Reynaud-Dewar during her stay at the Villa Medici in Rome. A look back at the final day of filmmaker and author Pier Paolo Pasolini, the work reconstructs his final interview and the circumstances surrounding his murder, with the collaboration of 20 members of his close circle, who play him and his companion, the young Giuseppe Pelosi. * Born in La Rochelle in 1975, Lili Reynaud-Dewar lives and works in Grenoble. She is a professor at the Haute École d’art et de design Genève. She has had solo exhibitions in Europe, North America, and Australia; in addition, her work has appeared in countless group exhibitions and is included in numerous collections, including those of the Centre Pompidou, MoMA, the Pinault Collection, the Centre national des arts plastiques, the Musée d’art contemporain de Bordeaux, and several Fonds régionaux d’art contemporain (regional funds for contemporary art in France). She is the recipient of the 2021 Prix Marcel Duchamp.

curator

Mark Lanctot 
Montreal Museum of Contemporary Art

MUSÉE D'ART CONTEMPORAIN DE MONTRÉAL | 185, rue Sainte-Catherine Ouest
CAN-H2X 3X5 Montreal

Canadashow map
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posted 31. May 2023

Thus waves come in pairs

22. Apr 202305. Nov 2023
April 22–November 5, 2023 Exhibition preview: April 21, 2023, 7–9pm With a performance by Petrit Halilaj & Álvaro Urbano Additional performance dates: May 19 (with the artists), June 17, August 10, September 2, November 4. Thus waves come in pairs TBA21–Academy presents Thus waves come in pairs, an exhibition comprising two new commissions launching at Ocean Space in Venice for the 2023 exhibition program, curated by Barbara Casavecchia. The exhibition will feature American-Lebanese, Paris-based artist Simone Fattal and Berlin-based artist duo Petrit Halilaj & Álvaro Urbano. The new installation by Halilaj & Urbano is co-commissioned together with Audemars Piguet Contemporary, whose curatorial team worked closely with Casavecchia and the artists. The title of the exhibition, Thus waves come in pairs, is a line from the poem Sea and Fog by Etel Adnan. It refers to the necessity of thinking with plurality and exchanges, which informed the third edition of TBA21–Academy’s three-year long curatorial fellowship program The Current, led by Barbara Casavecchia and focused on the Mediterraneans, which this exhibition and its public program concludes. In September 2021, The Current III surfaced in Venice, at Ocean Space, as a transdisciplinary exercise in sensing by supporting situated projects, collective pedagogies and voices along the Mediterranean basin across art, culture, science, conservation, and activism. It evolved in the generative format of walks, performances, podcasts, conversations, and field trips, and built platforms for collaborative thinking. The publication "Thus Waves Come in Pairs. Thinking with the Mediterraneans", forthcoming in April 2023 (Sternberg Press), is edited by Casavecchia and acts as a narrative companion to The Current III. Thus waves come in pairs is an evolution of Barbara Casavecchia’s conception of this site-specific project, deepening the program’s engagement with artistic practices. The exhibition and its public program will bring to Venice the many streams of The Current III, unfolding from an ecology of collaborations, companionships, kinships, and sisterhoods; from multiple commonalities and forms of togetherness as counter narratives to aridity. Simone Fattal’s installation Sempre il mare, uomo libero, amerai! (Free man, you’ll love the ocean endlessly!, after the poem L’homme et la mer by Charles Baudelaire) will inhabit the East Wing of the Church of San Lorenzo, including two empty niches of its Baroque altar, with a group of monumental ceramic and glass sculptures created for the occasion. Among them, the figures of Máyya and her lover Ghaylán—a couple celebrated in classic Arab poetry, as well as in folktales and legends, differing from country to country. Fattal’s installation will also include a series of glass spheres, manufactured in Venice, inscribed with fragments of the vanished “lingua franca”, a mixed language borrowing terms from Italian, Arabic, French, and Spanish once spoken by merchants, pirates, and slaves across all Mediterranean shores. Petrit Halilaj & Álvaro Urbano are invited as a duo to develop a site-specific work premiering at Ocean Space, Venice. The installation, entitled Lunar Ensemble for Uprising Seas, echoes the Spanish children’s song “Ay mi pescadito”, where young fish go to school at the bottom of the sea in order to study forms of resistance to humans. The artists will create an ecosystem that comprises a series of large-scale sculptures of hybrid aquatic and terrestrial creatures, which speaks to creating cohesion as well as exploring harmony (or the lack thereof) between different species, or between living organisms and objects. A cast of musicians and performers will activate the installation, at varying duration and intervals, throughout the exhibition period. The installation will occupy the West Wing of the historic San Lorenzo Church, reflecting on the unique architecture of the deconsecrated church as well as the city of Venice. Thus waves come in pairs Curated by Barbara Casavecchia. Commissioned and produced by TBA21–Academy. The work by Petrit Halilaj & Álvaro Urbano is co-commissioned by TBA21–Academy and Audemars Piguet Contemporary; developed by the artists working closely together with the curatorial team at Audemars Piguet Contemporary and curator Barbara Casavecchia.

artists & participants

Petrit Halilaj,  Alvaro Urbano 
Ocean Space, Venice

Ocean Space, TBA21–Academy, Chiesa di San Lorenzo, Castello 5069
30122 Venice

Italyshow map
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posted 30. May 2023

Susan Hefuna - Traces of Egypt

19. Mar 202315. Jun 2023
March 19–June 15, 2023 **Susan Hefuna Traces of Egypt** The Sound of: Earth, Sun, Water, Air The Grand Egyptian Museum (GEM) is proud to present its first contemporary art exhibition, Traces of Egypt, by Egyptian-German interdisciplinary artist Susan Hefuna. Commissioned by the GEM to launch its contemporary cultural programming, this exhibition is a celebration of the Egyptian craft applique tradition, the Khayamiya, which dates back centuries. In Traces of Egypt, Hefuna draws on her extensive experience working with textiles and collaborated with local artisans to create a series of 28 costumes made of Egyptian cotton that pay homage to the Khayamiya tradition. The dresses feature connected dots and lines, reminiscent of Hefuna’s multi-layered drawings, and are inspired by the architectural structures that she is known for, such as the large-scale wooden Mashrabiya screens. The dresses are both functional and aesthetic, representing the inseparability of art and life in historical and contemporary Egypt. They serve as a reminder of the country’s rich heritage and the importance of preserving it for future generations. Traces of Egypt is a must-see exhibition for anyone interested in contemporary art and Egyptian culture. The opening day of the exhibition saw a panel discussion featuring Susan Hefuna, Venetia Porter, former Curator of Islamic and Contemporary Middle East Art at the British Museum, and South African Architect Sumayya Vally, Founder of the Design Studio Counterspace and Professor of Practice at UCL, London. The panel discussed Susan’s artistic approach, the significance of her use of crafts techniques from Egypt such as Khayamiya, Mashrabiya wood turning, as well as drawing, and its relevance to contemporary art. According to Saida El Harakany, Cultural Programming Director at Legacy (Manager and Operator of the GEM), “We are proud to host the work of Susan Hefuna, a talented artist who has masterfully reinterpreted the Khayamiya tradition presenting craft as art. This exhibition marks the launch of the GEM’s contemporary cultural platform which is focused on the arts, design, and craft." Meanwhile, Susan Hefuna herself remarked on her work, stating that "Through the use of the Khayamiya tradition, I aim to bring attention to the living heritages of Egypt, and the importance of connecting them to contemporary art.” In addition to being one of the largest archaeological museum’s in the world dedicated to single civilization, the GEM is Egypt’s leading cultural, destination, and Traces of Egypt is a perfect example of the museum’s cultural programming’s commitment to showcasing Egypt’s rich cultural heritage. By offering a wide range of experiences and activities with a focus on local and regional art, craft and design, the GEM aims to make culture accessible to everyone, to create lasting social impact and to contribute to Egypt’s economic development. The museum also recently launched the GEM Artspace, a membership club for the creative industry that will allow local, regional, and international artists, designers and crafts people to showcase their work in several temporary exhibition spaces throughout the museum all year long. For inquiries on the exhibition collaborations and GEM Artspace membership please contact: artspace@gem.eg Although the museum’s interior spaces, including the galleries, are currently closed until the official opening, you can visit the exhibition by booking one of the guided tours that are available online through www.visit-gem.com. These tours provide visitors with a chance to experience the areas of the GEM that are accessible, including the Hanging Obelisk, the Grand Hall, the Glass Hall, outdoor areas, the gift shop, and retail and food and beverage outlets. The exhibition is open and will run until June 15, 2023. About the Grand Egyptian Museum Conceived to present the world’s most comprehensive collection devoted to ancient Egyptian civilization, the Grand Egyptian Museum displays, conserves, and studies over 50,000 artefacts across seven thousand years. The Museum embraces the diversity of Egyptian history and culture to connect all visitors to creativity, knowledge, ideas, and to one another. By integrating entertainment, culture, learning and lifestyle, the Grand Egyptian Museum site incorporates a deep sense of history in an inclusive setting for all visitors seeking to celebrate, discover, and be part of Egypt’s past and future. About Legacy Development and Management A subsidiary of Hassan Allam Holding, Legacy Development and Management specializes in the management and operation of premium destinations. Hassan Allam Holding is one of the largest privately owned corporations in Egypt and the MENA region, with over 85 years of experience in engineering, construction, building materials, and utilities, with over 45,000 employees. In March 2021, Legacy for Management and Development won the contract to provide and operate services and facilities at the Grand Egyptian Museum for 12 years. As the operator of the GEM project, Legacy adopted a new business model for museum management in Egypt to support the sustainable growth of the project. Legacy aims to integrate cultural, commercial, and entertainment experiences at the GEM to create an inspiring visitor destination and enhance Egypt’s position as a world-class tourist destination, contributing significantly to Egypt’s economic development.

artist

Susan Hefuna 
Grand Egyptian Museum (GEM), Cairo

Grand Egyptian Museum, Alexandria Desert Rd
Cairo

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posted 29. May 2023

Beni Bischof - Big Painting

26. May 202315. Jul 2023
26.05.2023 - 15.07.2023 **Beni Bischof - Big Painting**

artist

Beni Bischof 
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posted 28. May 2023

ERNSTHAFT?! ALBERNHEIT UND ENTHUSIASMUS IN DER KUNST

13. May 202327. Aug 2023
13.05.2023 - 27.08.2023 ERNSTHAFT?! ALBERNHEIT UND ENTHUSIASMUS IN DER KUNST Die epochenübergreifende Ausstellung ERNSTHAFT?! ALBERNHEIT UND ENTHUSIASMUS IN DER KUNST umfasst Werke von rund 100 Künstler*innen aus der ganzen Welt und spannt einen Bogen von der frühen Moderne bis in die unmittelbare Gegenwart. Die präsentierten Werke, denen ganz unterschiedliche künstlerische Vorgehensweisen zugrunde liegen und die von Fotografie, Malerei und Grafik über Skulpturen und Installationen bis hin zu Video und Film reichen, werden in einer Szenografie präsentiert, die verschiedenen Kapitel umfasst. In diesen Kapiteln sind zahlreiche namhafte Künstler*innen vertreten: von Marcel Duchamp und Francis Picabia, René Magritte, Giorgio de Chirico und Sturtevant, Alfred Jarry, Sigmar Polke und Martin Kippenberger bis hin zu zeitgenössischen Positionen der Gegenwartskunst wie zum Beispiel Paul McCarthy, Nicole Eisenman, Fischli & Weiss, Isa Genzken, Pauline Curnier-Jardin, Kiluan-ji Kia Henda oder Ming Wong. ERNSTHAFT?! kokettiert mit dem Humor der Katastrophe, dem schlechten Geschmack, dem Camp-Ansatz, der B-Movie-Kultur, Science-Fiction, Horror etc. sowie der Unreife, der Idiotie, der Intuition und natürlich der Leidenschaft – und nicht zu vergessen mit dem Enthusiasmus. In der Moderne seit dem 19. Jahrhundert im Allgemeinen und den klassischen Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts im Besonderen ist eine ganz bestimmte Dialektik am Werk: Auf der einen Seite kühne Innovationen, radikale Negation und ästhetische Dogmen – aber auf der anderen Seite auch eine gewisse Art des Lachens, die die Grundlage für die Entstehung dieses Ausstellungsprojekts bildete. Es ist ein Lachen, das Spaß macht und zugleich – ohne nur skandalisieren zu wollen – alle Konservativitäten, Bigotterien, Moralvorstellungen und nicht zuletzt avantgardistische Dogmatismen unterläuft. Indem es sich gegen den Gebrauch von Kultur zur Einschüchterung, zur Absicherung unverdienter Privilegien wendet, zeigt dieses Lachen, wie Autorität ihren Halt verliert, wie die pompöse Geste und das Bild des Helden entkräftet werden. Eine der wichtigsten Haltungen oder Gefühle, die der modernen und zeitgenössischen Kunst zugrunde liegen, ist die der enthusiastischen Peinlichkeit, die auch vor dem unvernünftig Albernen nicht zurückschreckt. Enthusiastische Peinlichkeit ist zweifellos mit einer Vorstellung von humorvoller Unbeschwertheit verbunden - aber ebenso sehr mit einem Gefühl von ernsthafter Beharrlichkeit, allen Widrigkeiten zum Trotz. Sie ist sicherlich mit Ironie verbunden - aber auch mit einem zutiefst unironischen, eben enthusiastischen Glauben an die Notwendigkeit und Möglichkeit, etwas, das als unangenehm oder peinlich erkannt wurde, durchzuhalten und fortzusetzen. ERNSTHAFT?! gibt dem Experimentellen und einer aktiven, undogmatischen Kommunikation nicht nur in den Werken, sondern in der Struktur des gesamten Projekts Raum. In diesem Sinne impliziert die Ausstellung als ästhetische Praxis eine bewusste Form der Intuition, die das Risiko von Bedeutungsambivalenzen und Missverständnissen in Kauf nimmt. Ein Ansatz, der intellektuelle Gedankenspiele begrüßt, sich aber einem bloß formalistischen Intellektualismus widersetzt. Eine Ausstellung der Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg in Kooperation mit der HALLE FÜR KUNST Steiermark und der Neuen Galerie Graz/Universalmuseum Joanneum und der Bundeskunsthalle in Bonn. Die Ausstellung wurde initiiert und kuratiert von Jörg Heiser und Cristina Ricupero. Ein großer Teil der in der Ausstellung präsentierten Werke stammt aus der in den Phoenix-Fabrikhallen in Hamburg-Harburg beheimateten Sammlung Falckenberg, die den Deichtorhallen Hamburg seit 2011 als Dauerleihgabe zur Verfügung steht. Zur Feier der erfolgreichen zwölfjährigen Kooperation und dessen Verlängerung im Jahr 2023, laden die Deichtorhallen Hamburg in diesem Ausstellungsjahr alle Besucher*innen jeden Samstag und Sonntag von 12 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt in die Sammlung Falckenberg ein. Ziel ist es, die Sammlung Falckenberg auf diesem Wege noch bekannter zu machen und Hamburg-Harburg als Kulturstandort zu stärken.
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posted 27. May 2023

Laure Prouvost. Ohmmm age Oma je ohomma mama

11. May 202301. Oct 2023
11.05.2023 — 01.10.2023 **Laure Prouvost** Eine gemeinsame Ausstellung der Kunsthalle Wien und der Wiener Festwochen Kuratorin Carolina Nöbauer Die humorvollen Welten der französischen Künstlerin Laure Prouvost verbinden skulpturale Elemente mit Sound und Video zu raffinierten Mixed-Media-Installationen. Gemeinsam präsentieren die Kunsthalle Wien und die Wiener Festwochen die erste Einzelausstellung der Turner-Preisträgerin in Österreich. Darin beschäftigt sich Prouvost mit der Figur der Großmutter als Ahnin und Vorreiterin und verwandelt den Ausstellungsraum in ein Theater der Objekte, Erinnerungen und Vorstellungskraft. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich in der Dunkelheit, im Zusammenspiel der Materialien und Medien, der persönlichen und fiktiven Anekdoten zu verlieren. Ungewöhnliche Assoziationsketten und produktive Missverständnisse prägen die fantasievollen und vielschichtigen Arbeiten, die von neuen Wahlverwandtschaften zwischen den Generationen, von Emanzipation und Austausch erzählen. Dabei eröffnet Prouvost unerwartete Perspektiven auf die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft: An welche Geschichte knüpfen wir an, was nehmen wir mit, was erträumen wir neu?
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posted 26. May 2023

Julius von Bismarck. When Platitudes Become Form

26. May 202314. Aug 2023
26.05.2023 – 14.08.2023 Eröffnung: Do 25.05.2023 , 19 Uhr Julius von Bismarck When Platitudes Become Form Julius von Bismarck beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit der Verortung des Menschen in seiner Umwelt und mit dem, was im Allgemeinen als Natur verhandelt wird. Immer wieder bedient er sich der Dekonstruktion, um zu hinterfragen, wie wir als Gesellschaft Natur in Form von Landschaft bewerten und wer in diesem Prozess die Deutungshoheit besitzt. Der Titel „When Platitudes Become Form“ bezieht sich dabei ebenso auf unsere häufig vereinfachten Wahrnehmungen und Festschreibungen wie auf die ikonische Ausstellung „Live In Your Head: When Attitudes Become Form“ aus dem Jahr 1969. Für seine Ausstellung in der Berlinischen Galerie wählt Bismarck erstmals einen biografischen Zugang und beschäftigt sich auch mit seiner Familiengeschichte. Dabei rücken die wechselseitigen Bezüge zwischen Naturverständnis und Geschichtsschreibung ins Zentrum seiner Werke. Den bildgewaltigen Prolog bildet ein neun mal zwölf Meter großes Tuch, auf das in abstrahierter Form die Wasserbewegungen der sogenannten Bismarcksee im Pazifischen Ozean gezeichnet sind. Flankiert wird es durch eine Fotografie dieses Landscape Paintings, wie es auf der Oberfläche des Meers schwimmt. Bismarck verweist damit auf einen Ort, der durch deutsche Kolonialherrschaft geprägt ist, sowie auf die damit verbundene heutige Realität Ozeaniens als eine von Wasser umgebene Inselwelt in Zeiten von Klimawandel und stetig steigendem Meeresspiegel. Den Auftakt der Ausstellung bildet die Serie „I like the flowers“. Sie besteht aus großforma- tigen Skulpturen getrockneter Pflanzen, die so stark gepresst wurden, dass sie ihrer dritten Dimension beraubt zu sein scheinen. Ihr ornamentaler Charakter verweist auf die dekorative Funktion von Zimmerpflanzen, die ursprünglich aus nicht-europäischen Teilen der Welt stammen und hier im Außenraum nicht überlebensfähig wären. Bismarck spielt so auf unsere häufig vereinfachte Wahrnehmung und exotisierende Darstellung dieser Erdteile als Sehnsuchtsorte oder Kulissen an. Zudem rekurriert er auf die wissenschaftliche und museologische Praxis des Erstellens von Herbarien, mit deren Hilfe Natur katalogisiert und klassifiziert werden soll – wobei der koloniale Hintergrund von Pflanzensammlungen und die Schlüsselrolle des Handelns mit Pflanzen in der Geschichte des Kolonialismus häufig vernachlässigt werden. Eine weitere Auseinandersetzung mit unserem oft zu kurz greifenden Blick auf die Natur und die damit verbundenen Auswirkungen auf historische wie aktuelle politische Diskurse erfolgt durch eine neu entwickelte, raumgreifende Arbeit Bimarcks: Im Zentrum des zentralen Ausstellungsraums stehen eine lebensgroße Giraffe sowie die verkleinerte Version des Bremer Reiterstandbilds von Otto von Bismarck nebeneinander. Beide Figuren wurden in einzelne Glieder zerlegt, wodurch sie dem Kinderspielzeug der Drückfigur ähneln und nur auf den ersten Blick ein intaktes Ganzes formen. Was im Spiel mit Leichtigkeit geschieht, ist hier mit einem mühsamen Prozess verbunden: Immer wieder fallen die Figuren in sich zusammen und richten sich langsam, Stück für Stück wieder auf. Die Arbeit kann als Kommentar zur Debatte um den Umgang mit Denkmälern im öffentlichen Raum verstanden werden. Zudem verbindet der Künstler in diesem Werk seine eigene ambivalente Familiengeschichte mit einer gesellschaftlichen Ideengeschichte, die oft schon im Kindesalter gewaltvolle Stereotype vermittelt. Im daran anschließenden Ausstellungsraum präsentiert Bismarck eine Videoarbeit, die von BBC-Naturdokumentationen inspiriert wurde. „Geh aus mein Herz!“ zeigt eine Landschaft aus der Vogelperspektive, musikalisch untermalt durch das Kirchenlied „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“, das von einem Chor aus Familienmitgliedern des Künstlers gesungen wird. Ist es der Atem der Sänger oder der Blick der Betrachter\*innen, der die Natur in Bewegung setzt? Was zunächst wie der Ausschnitt einer besonders pathetischen Naturdokumentation wirken mag, die die „unberührte“ Schweizer Landschaft feiert, offenbart bei genauerem Hinsehen, dass es der Abwind eines Helikopters ist, der die Bewegung verursacht. Erst durch die zerstörerische menschliche Aktion entsteht jene Szenerie, die als besonders beschaulich und bildwürdig aufgefasst und aufgezeichnet wird. Die Arbeit verbildlicht auf ebenso eindrückliche wie hypnotisierende Weise die gefährlichen Folgen des menschlichen Tuns und die Grenzen der eigenen Perspektive. Im letzten Teil der Ausstellung beschäftigt sich Bismarck mit unserer medial geprägten Wahrnehmung von Landschaft. Die hier gezeigten Werke sind in verschiedenen Konstellationen durch multiple Autorenschaft mit Julian Charrière und Felix Kiessling entstanden. Alle drei Künstler haben am Institut für Raumexperimente bei Olafur Eliasson studiert. Die Mitte des Raums wird durch die Installation „Joe is dead“ dominiert: Auf einem Laufband strauchelt ein sogenanntes Tumbleweed, ein Bodenläufer. Dabei handelt es sich um eine Pflanze, deren Ausbreitungsstrategie darin besteht, vom Wind auf der Bodenoberfläche entlang getrieben zu werden. Tumbleweeds sind zum filmischen Topos geworden und werden häufig als Symbol für die Verlassenheit einer Ort- oder Landschaft eingesetzt. Flankiert wird diese Installation durch „I am Afraid I Must Ask You To Leave“ (2018). Diese Arbeit zeigt die fingierte Sprengung von US -amerikanischen Naturmonumenten. Bismarck und Charrière ließen verschiedene prägnante Felsformationen in Originalgröße nachbauen, zerstörten sie und leakten die Videos so, dass der Eindruck entstand, die Sprengungen fanden tatsächlich in US -Nationalparks statt. Ausgestellt werden nicht nur hochästhetische großformatige Fotografien der Sprengungen, sondern auch Bildschirme, auf denen Fernsehnachrichten zu dem Vorfall sowie Kommentare in Sozialen Netzwerken zu sehen sind. Die Ausstellung schließt so mit der Frage, wie Bedeutungszuweisungen zustande kommen und warum bestimmte Teile der Natur als wertvoller, schöner oder schützenswerter als andere beurteilt werden – und durch wen. Über den Künstler Julius von Bismarck (geb. 1983 in Breisach am Rhein) wuchs in Riad (Saudi Arabien) auf. Er lebt und arbeitet in Berlin. In der Verknüpfung von bildender Kunst mit Themen der Natur- und Geisteswissenschaften nimmt seine künstlerische Praxis diverse Formen an: Installationen, Happenings, Skulpturen oder Land Art. Die Ausstellung wird unterstützt von der Karin und Uwe Holl- weg Stiftung.
Berlinische Galerie, Berlin

BERLINISCHE GALERIE | Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin

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posted 25. May 2023

Blind Date - Jens Risch / Batia Suter

13. May 202309. Jul 2023
opening: 12. May 2023 06:30 pm
13. Mai bis 9. Juli 2023 Eröffnung: Freitag, 12. Mai, ab 18.30 Uhr 19 Uhr Einführung: Natalie de Ligt (Leiterin kunst galerie fürth) Künstlerin und Künstler sind anwesend Blind Date Jens Risch / Batia Suter Mit Batia Suter (Amsterdam) und Jens Risch (Berlin) stellt die kunst galerie fürth zwei Positionen vor, die Werke von visueller Kraft schaffen. Batia Suter setzt sorgsam ausgewählte Abbildungen aus alten Büchern – um ein Vielfaches vergrößert – zu imposanten Raum installationen zusammen. Jens Risch knotet in einem über tausend Arbeitsstunden währenden künstlerischen Prozess meterlange Fäden zu filigranen Gebilden, die kaum mehr auf den Urzustand zu rückzuführen sind. Sowohl die Installationen von Batia Suter als auch die feingliedrig geknoteten Objekte von Jens Risch vertrauen dabei auf die Faszination am Sehen vor dem rationalen Verstehen. Was ist Sinnhaftigkeit in Bezug auf das eigene Tun und die Existenz? Für den Künstler Jens Risch (*1973 in Thüringen) liegt sie im Knoten eines jeweils 1000 Meter langen Fadens. Er knotet täglich vier Stun den und solange, bis kein weiterer Knoten möglich und ein kleines Gebilde von maximaler Oberflächenkomplexität entstanden ist. Das dauert etwa anderthalb Jahre. In diesem schönen und zugleich ge heimnisvollen Objekt, das an eine Form aus der Natur erinnert – etwa einen Schwamm oder eine Koralle – ist die Lebens und Arbeits zeit des Künstlers verdichtet. An das tägliche Knoten ist ein ebenso konsequenter wie herausfordernder Lebensentwurf geknüpft, der um die von Oscar Wilde geäußerte Feststellung kreist: „Heute kennt man von allem den Preis aber von nichts den Wert“. Für die Ausstellung schafft Jens Risch u.a. einen „Knotenzyklus“ als Bodeninstallation, der anhand von fünf 100MeterSeilen den Prozess des Knotens und das Entstehen eines Knotenobjekts sichtbar macht. Die in der Schweiz geborene Künstlerin Batia Suter (*1967) schafft monumentale Bildmontagen, in denen sie ausgehend von der eigenen Faszination die symbolische Kraft von Bildern und deren assoziative Wirkung vor Augen führt. Grundlage von Batia Suters Arbeit bildet eine Sammlung historischer Bücher, die sie immer wieder visuell durchwandert. Ausgewählte Bilder aller Themenbereiche kombiniert die Künstlerin in einem mäandernden Prozess und bringt sie in eine neue expansive Bilderzählung. In zwei umfangreichen Künstlerbü chern fasste Batia Suter diese unter dem Titel „Parallel Encyclope dia“ (2007 und 2016) zusammen. Daneben entstehen auf bestimmte Themen oder Aspekte fokussierte Buch und Ausstellungsprojekte. Häufig fügt Batia Suter den Bildmontagen gefundene Objekte hinzu, die so in Beziehung zu den Bildern und deren Narrativ treten. Für die kunst galerie fürth entwickelt sie eine wandfüllende Bildmontage mit historischen Abbildungen von Galaxien, in der vereinzelt Abbildungen von Früchten und Verpackungen verstreut sind, so dass ein enzyklo pädisches Tableau von unterschiedlichen Strukturen und Oberflächen aus verschiedenen Bereichen entsteht. * FÜHRUNGEN/LIVESPEAKER Mittwoch, 17.5., 17 Uhr Livespeaker — Natalie de Ligt (Leitung) Mittwoch, 31.5., 18 Uhr Führung — Susann Scholl (Kuratorin) Mittwoch, 28.6., 17 Uhr Livespeaker Mittwoch, 5.7., 18 Uhr Führung — Susann Scholl und Natalie de Ligt Führung inkl. Eintritt 4 Euro / erm. 2 Euro Im kostenlosen LivespeakerAngebot beantwortet das Galerieteam Fragen zur Ausstellung. KÜNSTLERGESPRÄCH MIT MICHAEL JORDAN Sonntag, 21.5., 15.30 Uhr Der Erlanger Zeichner und Grafikkünstler Michael Jordan im Gespräch mit Natalie de Ligt. Mit einer kurzen Führung vor der Galerie zu seiner DISPLAYPräsentation „Methoden zur Klärung“. Michael Jordan bringt eine Auswahl seiner Skizzenbücher mit und gibt anhand derer einen vertiefen den Einblick in sein Schaffen und seine Arbeitsweise. Im Rahmen der 7. Biennale der Zeichnung der Metropolregion Nürnberg. Mit Kaffee und Keks an der Bar Eintritt frei INTERNATIONALER MUSEUMSTAG Sonntag 21.5., 11–17 Uhr, freier Eintritt Donnerstag, 25.5., 14 -16.30 Uhr Bunte Palette — Workshop für Menschen 55+ Start in der kunst galerie fürth Mittwoch, 31.5., 18 Uhr Führung — Susann Scholl (Kuratorin) Führung inkl. Eintritt 4 Euro / erm. 2 Euro Im kostenlosen Livespeaker-Angebot beantwortet das Galerieteam Fragen zur Ausstellung. KUNSTGESPRÄCH MIT TOBIAS HABERL Donnerstag, 15.6., 19 Uhr Tobias Haberl, Autor der Süddeutschen Zeitung und Ver fasser zahlreicher Bücher, hat als Journalist schon mit vielen Künstlerinnen und Künstlern Interviews geführt, unter anderem mit Jens Risch (2016 und 2020). Im Ge spräch mit Natalie de Ligt und Susann Scholl reflektiert Tobias Haberl über die ausgestellte Kunst und die Welt. Im Anschluss Drink an der Bar 4 Euro / erm. 2 Euro LETZTER TAG — EINTRITT FREI — SPECIAL GUEST Sonntag, 9.7., 16 Uhr Führung mit Matthias Egersdörfer Der in Fürth lebende Kabarettist, Musiker und Künstler Matthias Egersdörfer macht sich Gedanken über die Arbeiten von Jens Risch und Batia Suter und erläutert diese in einem Kurzvortrag. Danach freut er sich über Fragen aus dem Publikum und hofft, selbst welche stellen zu dürfen. Mit Kaffee und Keks an der Bar

artists & participants

Jens Risch,  Batia Suter 
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posted 24. May 2023

Fabrice Samyn. Only in Space You May Find Your True Face

12. May 202317. Jun 2023
opening: 12. May 2023 06:00 pm
Opening Friday, May 12th, 2023, 6—9 pm May 12th — Jun 17th, 2023 Fabrice Samyn Only in Space You May Find Your True Face The work of Fabrice Samyn (b. 1981) is polymorphic, richly allusive, and marked by dazzling poetic force. His paintings, drawings, sculptures, writings, and performances give rise to untold resonances and interferences, in a play of metaphors and oxymorons. Fabrice Samyn spurs us to reexamine our relationship to time, to the sacred and to language, as he draws us into an intimate sensorial and spiritual experience. Following his important solo show at the Royal Museums of Fine Arts and Magritte Museum in Brussels, Fabrice Samyn will open his fourth solo show with Sies + Höke in Düsseldorf, titled Only in Space You May Find Your True Face. With a strong focus on new paintings, his future choreographed regenerative gardens will also be introduced. His works have been shown internationally in galleries and museums and are included in various institutions and foundations, such as the Centre Pompidou, Paris; Musée d'Arts de Nantes, Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, FLAG Art Foundation, Parker Foundation, and the Koç Collection, among others.

artist

Fabrice Samyn 
Sies + Höke, Düsseldorf

Poststr. 2 / Poststr. 3
40213 Dusseldorf

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posted 23. May 2023

Icônes

02. Apr 202326. Nov 2023
Icônes April 2–November 26, 2023 Punta della Dogana presents the thematic exhibition Icônes which proposes a reflection on the theme of the icon and the status of the image in the contemporary world through a selection of more than 80 works, among which masterpieces from the Pinault Collection, site-specific installations ad unseen works by 30 artists of different generations. The word “icon” has two meanings: its Greek etymology defines it as an “image,” while it is used to designate a certain type of religious painting that characterizes in particular Eastern Christianism. The idea of a model, an emblematic figure is more contemporary. The collective show Icônes aims to reveal the icon as a vehicle of passage to another world or other states of consciousness. It is punctuated by spaces like chapels or places to pause in this era of saturation and trivialization of images, and invokes, between figuration and abstraction, all the dimensions of the image in the contemporary artistic context—paintings, videos, sounds, installations, performances. Icônes is curated by Emma Lavigne, CEO of the Pinault Collection, and Bruno Racine, Director and CEO of Palazzo Grassi - Punta della Dogana and brings together works by Josef Albers, James Lee Byars, Maurizio Cattelan, Étienne Chambaud, Edith Dekyndt, Sergej Eisenstein, Lucio Fontana, Theaster Gates, David Hammons, Arthur Jafa, Donald Judd, On Kawara, Kimsooja, Joseph Kosuth, Sherrie Levine, Francesco Lo Savio, Agnes Martin, Paulo Nazareth, Camille Norment, Roman Opałka, Lygia Pape, Michel Parmentier, Philippe Parreno, Robert Ryman, Dineo Seshee Bopape, Dayanita Singh, Rudolf Stingel, Andrej Tarkovskij, Lee Ufan, Danh Vo, and Chen Zhen. Conceived specifically for Punta della Dogana and the Venetian context, marked by its tights with Byzantium, the exhibition pays particular attention to the relationship between the city of Venice and the icon. Icônes will be on view at Punta della Dogana, Venice, from April 2, 2023 to November 26, 2023.
Palazzo Grassi, Venice

Palazzo Grassi, Campo San Samuele, 3231
30124 Venice

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posted 22. May 2023

Mandy Kunze - Kraftfeld

13. May 202312. Aug 2023
opening: 11. May 2023 07:00 pm
13.05.2023 - 12.08.2023 Vernissage: Do. 11.05.2023, 19-21 h Mandy Kunze - Kraftfeld Malerei Bei meiner ersten Begegnung mit den Werken von Mandy Kunze euphorisierte mich die Kraft der Farbigkeit ihrer Bilder, ihr Farbrausch, sowie das Farbgespür, das bei der Aufbrechung der unteren Malschichten und der Kontraste, die sie erzeugen, am deutlichsten sichtbar wurde. Zugleich irritierten mich die Bilder auch, da ich geneigt war, sie einem wirklich tief erspürten Neo-Impressionismus zuzuordnen und sie mit der Leipziger Malerei-Tradition nicht im Ansatz in Verbindung bringen konnte; Dabei ist es kein Geheimnis, dass die Malerin, als Meisterschülerin Neo Rauchs, sehr wohl von der - an die Figur angelehnte Ausbildung – geprägt wurde. Der Gegenstand war der kleinste gemeinsame Nenner der Meisterklasse Rauch. Eine Frage drängte sich auf, nämlich, was hat Mandy Kunze (malerisch) zu einer Französin gemacht? Im persönlichen Gespräch erschloss sich, dass sich ihre spezielle malerische Entwicklung und meine Euphorie für ihre Bilder, in einer historischen Person und – mehr noch – in einem Sujet dieses Malers zu treffen scheinen. Ich stand in New York im MOMA wie angewurzelt vor Claude Monets Seerosen-Reihe und glaubte, sie nie gesehen zu haben, so wenig haben die Reproduktionen mit den magischen Originalen gemein. Mandy Kunze stand im Musée d’ Orsay in Paris gleichfalls vor Monets Seerosenbildern und diese Begegnung muss fulminant gewesen sein, denn sie veränderte ihre Malweise nachhaltig. Die Figuren wurden in Folge entsorgt, auch wenn der frühere Lehrer nach den Figuren fragte und sie schmerzlich vermisste. Doch der Farbe, dem Farbrausch, dem Duktus und insbesondere der Farbe Blau, galt von da an ihre ganze malerische Aufmerksamkeit. „Viele Betrachter verbinden meine Bilder wegen der blauen Farbigkeit mit dem Meer, dabei geht es um Weite und um Freiheit. Blau öffnet den Raum und man kann in die Tiefe gehen.“ Der Horizont bleibt eine Konstante, auch wenn das „Oben“ , der Himmelsphäre, und das „Unten“ ein farbliches Spiel eingehen mit unseren Sehgewohnheiten, Die Farbe Blau variiert in ihrem Farbton und tritt als Struktur, als Hintergrund, in Linien, als dicke Farbschicht, oder in Form zarter Nuancen angrenzender Farbfelder, auf, die sich kaum voneinander absetzen. Ihr Sujet ist die Natur und die Sehnsucht, sich mit ihr zu verbinden, sie mit Hilfe der Kunst zu feiern und ihre Bedeutung festzuhalten. „Wir Menschen versuchen immer, uns von der Natur zu entfernen,“ so Mandy Kunze, „... aber das ist ein Fehler, wir sollten nicht vergessen, dass wir Natur sind. Einerseits könnte das helfen, uns unsre Verantwortung bewusst zu machen, andererseits und um es auf den Punkt zu bringen, geht es in der Natur um Leben oder Sterben. Wir sind Naturwesen, für uns gelten keine anderen Gesetze, als für alle anderen.“ In der Werkentwicklung ist es zudem ein innerer Antrieb, in der Suche, in der steten Entwicklung und Wandlung zu bleiben, d.h. eine malerische Herausforderung so lange zu bearbeiten, bis sie einverleibt ist, um dann auf der Zielgeraden, wach zu bleiben für das Fremde, das an die Tür klopft. „Die Französin“ war nicht sofort meisterhaft, es genügte eben nicht ein Seerosenbild zu sehen und zu beschließen, dann male ich eben so, sondern aus der eigenen Bildsprache heraus zu einem Bild zu kommen, das eben das, was sie an diesem ganz anderen Bild- und Realitätsverständnis berührte, mit einer eigenen Handschrift auszudrücken, Es geht darum, diese Magie zu erspüren, zu erlernen und die lässt sich nun mal nicht einfach kopieren oder übertragen. Jedes Bild von Mandy Kunze ist individuell und neu erspürt. Einer konkreten Assoziation weichen die Bilder aber nicht absichtlich aus. So deutet sich aktuell eine Rückkehr der Figuren an und auch Interieurs, vor allem Atelieransichten. tauchen vereinzelt auf. Diese Wandlung wird in der Ausstellung „Kraftfeld“ bereits sichtbar sein. Doch auch wenn rund um die Show, Reproduktionen auftauchen, auch in der digitalen Form, ist es bei den Bildern von Mandy Kunze wie bei Monets Seerosen so, dass sich die Kraft der Farben, die Bildgewalt, wirklich erst vor den Originalen entfaltet. (Text: Lu Potemka) Biografie Mandy Kunze ist 1978 in Burgstädt, Sachsen, geboren. Sie lebt und arbeitet in Leipzig 2005-09 studierte sie bei Prof. Neo Rauch Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 2012-14 Meisterschülerin bei Prof. Neo Rauch

artist

Mandy Kunze 
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posted 21. May 2023

Dayanita Singh - Dancing with my Camera

12. May 202310. Sep 2023
12.05.2023 - 10.09.2023 Dayanita Singh. Dancing with my Camera Dayanita Singh (1961, Neu-Delhi) entwickelt seit vier Jahrzehnten ein genreübergreifendes Werk, in dem sie die Grenzen des Mediums Fotografie auslotet. Dancing with my Camera ist die umfangreichste Ausstellung, die der indischen Künstlerin bisher gewidmet wurde. Sie lässt ihr gesamtes Werk Revue passieren, von ihrem ersten Fotoprojekt über die Klangwelt des indischen Perkussionisten Zakir Hussain (1951, Bombay) bis hin zu jüngeren Arbeiten wie Let’s See (2021), die auf der Form des Foto-Kontaktbogens beruht. Die Ausstellung zeugt vom formalen Erfindungsreichtum, die Singhs Arbeit auszeichnet, und spiegelt ihre singuläre Sichtweise auf Themen wie Archive, Musik, Tanz, Architektur, Tod, Geschlecht oder Freundschaft. Sing begreift Fotografie keineswegs als unbewegliches Bild, sondern als „Materie“ – als Ausgangspunkt, der dem „Wo“ und „Wann“ der Aufnahme weniger Bedeutung zumisst als dem Eindruck, den sie im Zusammenspiel mit anderen Bildern in der Erfahrung des Betrachters im Hier und Jetzt hinterlässt. Anhand eines einzigartigen Editingprozesses, bei dem der Intuition eine große Bedeutung zukommt, wählt die Künstlerin Bilder aus ihren Archiven aus, die sie anschließend miteinander verbindet, kombiniert und neu interpretiert. Dabei entstehen mobile Assemblagen in denen sie unterschiedliche Epochen, Orte, Personen, Architekturen, Motive und Objekte ineinanderfließen lässt. Singh ist vor allem bekannt für ihre Künstlerbücher, die einen wesentlichen Teil ihres Schaffens ausmachen und sich als eigenständige Ausstellungsräume verstehen. In ihnen experimentiert die Künstlerin mit unterschiedlichen fotografischen Präsentationsformen, geleitet von der Idee, dass Bücher es vermögen, über Zeit und Raum hinweg zu zirkulieren und eine privilegierte, intime Beziehung mit dem Leser zu knüpfen. Seit den frühen 2010er Jahren arrangiert Singh ihre Bilder innerhalb von modularen Holzstrukturen, die sie als „Fotoarchitekturen“ bezeichnet. Dieses Verfahren ermöglichte es ihr, eine eigenständige fotografische Praxis zu entwickeln, die auf dem Prinzip der Montage basiert und die narrativen Möglichkeiten ausschöpft, die sich aus der Gegenüberstellung von Bildern ergeben. Dies hat insbesondere zur Entstehung einer Reihe von „Museen“ wie dem File Museum (2012), dem Museum of Chance (2013) oder dem Museum of Tanpura (2021) geführt, die sich in unterschiedlichen Zusammenstellungen anordnen lassen und einen schnellen Wechsel der bildlichen und räumlichen Konstellationen ermöglichen. Diese Arbeiten, in denen die Funktionsprinzipien der Ausstellung und des Archivs zusammenfallen, laden d n Betrachter ein, sich frei um sie herum zu bewegen – zu „tanzen“ –, um die Bilder zu erfahren. Biografie Dayanita Singh (1961, Neu-Delhi) hatte Einzelausstellungen im Minneapolis Institute of Art (2021), im Tokyo Photographic Art Museum (2017), in der Tate Modern in London (2017), im Dr. Bhau Daji Lad Museum in Bombay (2016), in der Fondazione MAST in Bologna (2016), im Kiran Nadar Museum of Art in Delhi (2015), am Art Institute of Chicago (2014) und in der Hayward Gallery, Southbank Centre in London (2013). 2022 erhielt sie den Hasselblad Award, 2018 den International Center of Photography Infinity Award. Ihre Werke befinden sich in den Sammlungen von bedeutenden Institutionen wie dem Centre Pompidou in Paris, der K21 – Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, dem Moderna Museet in Stockholm und dem SFMOMA in San Francisco. Sie lebt und arbeitet in Delhi. Kuratorin: Stephanie Rosenthal Kurator für die Präsentation im Mudam: Christophe Gallois, assistiert von Clémentine Proby Zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag ein Katalog in einer deutschen und einer englischen Fassung. Die Ausstellung Dayanita Singh. Dancing with my Camera wurde vom Gropius Bau, Berlin organisiert, in Zusammenarbeit mit dem Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, dem Museum VILLA STUCK, München und dem Museum Serralves, Porto. In Luxemburg wird sie anlässlich der 9. Ausgabe des Europäischen Monats der Fotografie gezeigt.
MUDAM Musée d´Art Moderne Grand-Duc Jean, Luxemburg

MUDAM | 3, Park Dräi Eechelen
L-1499 Luxemburg City

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posted 20. May 2023

Doris Salcedo. Palimpsest

09. Oct 202217. Sep 2023
9. Oktober 2022 – 17. September 2023 **Doris Salcedo Palimpsest** Ab dem Herbst zeigt die Fondation Beyeler die raumgreifende Installation Palimpsest der international renommierten kolumbianischen Künstlerin Doris Salcedo. 1958 in Bogotá geboren, beschäftigt sich Salcedo in Objekten, Skulpturen und grossen ortsspezifischen Interventionen mit den Auswirkungen von Gewalt und Ausgrenzung in ihrer Heimat Kolumbien sowie in anderen Regionen der Welt. In Palimpsest widmet sich Salcedo den Flüchtenden und Migrantinnen, die in den letzten zwanzig Jahren auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa bei der gefährlichen Überquerung des Mittelmeers oder im Atlantik ertrunken sind. Palimpsest wird bis September 2023 in der Fondation Beyeler zu sehen sein, wo Doris Salcedo im Sommer 2023 eine grosse Einzelausstellung gewidmet sein wird. Auf der Grundlage mehrjähriger Recherchen nähert Salcedo sich immer wieder Konfliktsituationen, in denen Gewalt und ihre Opfer allgegenwärtig sind. Die Künstlerin richtet ihr Augenmerk dabei auf den sich stets wiederholenden Kreislauf von Gewaltakten, Empörung, Erinnerung und Vergessen. Dabei gewinnt ihre Herangehensweise oft eine geradezu unheimliche Qualität, durch die sie die Abwesenheit der Menschen – Vermisste, Geflüchtete, Ermordete oder Vergessene – auf eindrückliche Weise zu thematisieren vermag. Salcedos Arbeiten, gleichermassen poetisch wie zerbrechlich, beschwören die Erinnerung an die Menschen, die mit ihrem Tod dem Vergessen anheimzufallen drohen, und sind eine Hommage an die Trauer der Lebenden. In den Jahren zwischen 2013 und 2017 verloren über 15’600 Flüchtende und Migrantinnen auf dem Weg von Nordafrika, dem Nahen Osten, Irak, Afghanistan und Syrien vor den Küsten Griechenlands, Italiens und Spaniens ihr Leben. Fast fünf Jahre lang verfolgte die Künstlerin die internationale Berichterstattung und sprach mit Überlebenden und Hinterbliebenen der Opfer. Die erschütternden Geschichten und Schicksale sowie die tiefgreifenden Folgen jedes einzelnen Todesfalls für die Angehörigen und Freunde veranlassten sie, die Namen über 300 zu Tode gekommener Geflüchteten und Migrantinnen in einer Arbeit festzuhalten, welche dieser abstrakten Tragödie Ausdruck verleiht. Der Titel des Ausstellungsprojekts geht auf das altgriechische Wort «Palimpsest» zurück, welches Manuskriptseiten bezeichnet, die im Verlauf der Antike und des Mittelalters mehrmals beschriftet, gereinigt und neu beschrieben wurden. Die Spuren der ursprünglichen Zeilen blieben dabei zum Teil unter der neuen Schrift sichtbar, was die Überlieferung der alten Texte erst ermöglichte. Doris Salcedos Palimpsest ist eine begehbare Installation aus sandfarbenen, porösen Bodenplatten. Das Werk besteht aus zwei sich überlagernden Namenszyklen Die Namen der während einer Fluchtbewegung vor 2010 Verstorbenen sind mittels feinen Sands farblich abgesetzt und in die Steinplatten eingelassen; jene der zwischen 2011 und 2016 Verstorbenen erscheinen darüber als sich zu Buchstaben verbindende Wassertropfen, die anschliessend wieder versickern, dies in einem ständigen Kreislauf von Einschreibung und Auslöschung. In der Fondation Beyeler wird Palimpsest im grössten Saal des Museums installiert. Auf rund 400 Quadratmetern werden 66 Steinplatten verlegt, auf denen 171 der insgesamt 300 Namen zu lesen sein werden. Die Arbeit thematisiert die Unfähigkeit, kollektiv zu trauern, und hinterfragt, wie das Erinnern in Gesellschaften gelebt wird, die im Vergessen geübt sind und in denen jede neue Tragödie das Bewusstsein für die vorherige auslöscht. Die Installation spiegelt Salcedos kontinuierliche Beschäftigung mit dem Zusammenhang zwischen persönlichem Leid und dem öffentlichem Raum wider. Palimpsest ist daher auch als ein Ort der Begegnung und Trauer gedacht. Die Darstellungsformen der Künstlerin wecken bei den Betrachtenden universelle Empfindungen wie Empathie, Trauer und Verlust – eine ebenso zeitlose wie kulturübergreifende Erfahrung. Das angesichts aktueller politischer Missstände erwachende Verantwortungsgefühl, das Salcedo umtreibt, tritt in ihren Werken geradezu als eine Notwendigkeit zum Vorschein und verleiht diesen die Anmutung von Mahnmalen. Obwohl ihre Arbeiten häufig konkrete Ereignisse als Entstehungshintergrund haben, bieten sie Raum für persönliche Interpretationen und gewinnen eine universale Gültigkeit und Wirksamkeit. Doris Salcedo zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Sie wurde 1958 in Bogotá, Kolumbien, geboren, wo sie auch heute noch lebt und arbeitet. Sie studierte zunächst Malerei und Kunstgeschichte an der Universität von Bogotá, dann in den frühen 1980er-Jahren Bildhauerei an der New York University. 1985 kehrte die Künstlerin nach Kolumbien zurück, wo sie auf zahlreichen Reisen innerhalb ihres Landes Überlebende und Angehörige von Opfern brutaler Gewaltübergriffe kennenlernte. Die dadurch bewirkte Sensibilisierung für die Themen Krieg, Entfremdung, Orientierungslosigkeit und Heimatverlust bildet seitdem die Basis ihrer Arbeit. Salcedo sorgte unter anderem mit raumgreifenden Installationen wie Untitled, 2003, Shibboleth, 2007 oder Plegaria Muda, 2008–2010 für Aufsehen. Untitled, 2003, realisiert für die 8. Internationale Istanbul Biennale, bestand aus etwa 1550 Holzstühlen, die zwischen zwei Gebäude gestapelt wurden, und die die Geschichte von Migration und Vertreibung in Istanbul thematisierten. Für Shibboleth, 2007, schuf sie in der Turbine Hall der Tate Modern, London, eine felsspaltenartige Kluft, die sich durch den ganzen Raum zog und damit Ab- und Ausgrenzung aber auch Trennung räumlich erfahrbar machte. Mit seinen sargähnlich aufeinandergestapelten Tischen, durch deren Böden zarte Grashalme spriessen, lässt Plegaria Muda, 2008–2010, an einen frisch angelegten Friedhof denken und gemahnt sinnbildlich der Tausenden von Zivilisten, die in Kolumbien in den vergangenen Jahren verschwunden und vermutlich getötet worden sind. Das Museum of Contemporary Art Chicago präsentierte 2015 die erste Retrospektive der Künstlerin. Dieses Jahr ist ihr eine Soloausstellung in Glenstone, Maryland gewidmet. In der Fondation Beyeler war Doris Salcedo 2014 in einer Sammlungspräsentation mit Werken aus der Daros Latinamerica Collection vertreten. Palimpsest wurde 2017 im Palacio de Cristal, vom Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid gezeigt und danach bei White Cube in London. Die eindrückliche Installation wird nun parallel zur grossen Sammlungsausstellung anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Fondation Beyeler erstmals im deutschsprachigen Raum präsentiert. Im Jahr 2023 widmet die Fondation Beyeler Doris Salcedo eine umfassende Ausstellung, in welcher wichtige Werke aus unterschiedlichen Schaffensperioden der Künstlerin gezeigt werden. Palimpsest wird in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin Doris Salcedo, ihrem Studio und White Cube, London, realisiert. Projektleiterin ist Fiona Hesse, Associate Curator an der Fondation Beyeler. * 25 Jahre Fondation Beyeler. 2022 feiert die Fondation Beyeler ihr 25-jähriges Bestehen. Das Museum in Riehen bei Basel ist international bekannt für seine hochkarätigen Ausstellungen, seine bedeutende Sammlung der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst sowie sein ambitioniertes Veranstaltungsprogramm. Das von Renzo Piano entworfene Museumsgebäude ist idyllisch im Park mit seinem alten Baumbestand und den Seerosenteichen gelegen. Die Lage inmitten eines Naherholungsgebiets mit Aussicht auf Kornfelder, Kuhweiden und Rebberge an den Ausläufern des Schwarzwalds ist einzigartig. Im angrenzenden Park realisiert die Fondation Beyeler mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor einen Museumsneubau und verstärkt so die harmonische Verbindung von Kunst, Architektur und Natur.

artist

Doris Salcedo 

curator

Fiona Hesse 
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posted 19. May 2023

Peter Piller - there are a couple of things that bother me

11. Mar 202304. Jun 2023
Peter Piller there are a couple of things that bother me 11.3. – 21.5.2023 , verlängert bis 4.6. Eröffnung: 10. März 2023 Im Frühjahr 2023 zeigt die Kunsthalle Düsseldorf die erste Überblicksausstellung des deutschen Künstlers Peter Piller (* 1968 in Fritzlar) im Rheinland, der seit 2018 Professor an der nahegelegenen Kunstakademie Düsseldorf ist und dort die Klasse für Freie Kunst leitet. Bereits während des Studiums in Hamburg begann Piller seine Arbeit am Archiv Peter Piller, in dem Tausende von Bildern und Fotos, die er akribisch aus bestehenden Quellen, wie Zeitschriften, dem Internet, Ansichtskarten oder Luftbildaufnahmen sammelte, geordnet, kategorisiert und in Serien zusammengestellt werden. Wichtigste Arbeitswerkzeuge sind dabei immer eine genaue Beobachtungsgabe und ein feinsinniger Humor, die es Piller ermöglichen, in höchst banal und trivial erscheinenden Bildern serielle, kuriose und ungewöhnliche Elemente zu entdecken und mit anderen in Beziehung zu bringen. So entstand zum Beispiel das, auf 20.000 Luftaufnahmen basierende und in 23 Serien kategorisierte, Luftbildarchiv von erde schöner, an dem Piller seit 2002 arbeitete. Aber auch seine Zeichnungen und eigenen Fotografien sind stets seriell angelegt. Im Rahmen der 1994 begonnenen Serie Peripheriewanderungen beispielsweise umwandert der Künstler Orte und fertigt im Nachhinein Zeichnungen und Fotografien seiner Wanderungen an. Besonders die Zeichnungen sind dabei stark assoziativ und bilden eher persönliche Eindrücke und Emotionen, die die Wanderungen ausgelöst haben, ab, als dass sie tatsächliche Dokumentationen oder Landkarten sind. Für die Serie behind time (2017) reiste Peter Piller an verschiedenste Orte weltweit, um seltene und besondere Vögel zu beobachten und zu fotografieren. Anstatt diese jedoch in ihrer vollen Pracht abzubilden, wie Ornithologen es tun würden, zeigt Piller sie immer genau in dem Moment, in dem sie sein Sichtfeld wieder verlassen und benennt die Fotografien ironischerweise nach den Namen der jeweils fotografierten Vogelart (z.B. Turmfalke oder auch mal Ein amerikanischer Vogel, den ich nicht bestimmen kann). Aktuell beschäftigt sich Peter Piller mit prähistorischer Höhlenmalerei, die in Südeuropa während der Eiszeiten entstand, bevor die Menschen sesshaft wurden. Auch hierzu liegen bisher hunderte gesammelter Fotografien und Scans aus verschiedenen europäischen Fachbibliotheken vor, sowie selbst erstellte Fotografien und Zeichnungen, die Piller bei dutzenden Reisen nach Südfrankreich und Nordspanien erstellte. Die Ausstellung zeigt zahlreiche seiner Serien, insbesondere bisher selten oder gar nicht gezeigte seit den 1990er-Jahren, und stellt sie in den drei großen Ausstellungsräumen in neue Zusammenhänge. Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch. Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläums 250 Jahre Kunstakademie Düsseldorf statt und wird kuratiert von Gregor Jansen und Alicia Holthausen in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler. * Programm Samstag, 25. März 2023, im Salon des Amateurs 16 – 20 Uhr, mit Pause Höhlenvortrag Peter Piller In der Dunkelheit der Höhlen Im Vortrag lässt uns Peter Piller an seiner jahrelangen Recherchetätigkeit zu prähistorischer Höhlenmalerei teilhaben, die in Südeuropa während der Eiszeit entstand, bevor die Menschen sesshaft wurden. Piller geht es dabei weniger um ein Verstehen. Vielmehr arbeitet er Verwandtschaften heraus und erprobt, wie auch heutige Fotografien, Zeichnungen und Werke mit den prähistorischen Höhlenmalereien in Beziehung stehen können. Eintritt frei

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posted 18. May 2023

Fred Sandback. Simple Facts

30. Mar 202317. Sep 2023
opening: 30. Mar 2023 08:00 pm
Fred Sandback. Simple Facts 31. März – 17. September 2023 Eröffnung: Donnerstag, 30. März 2023, 20 Uhr Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin Der Hamburger Bahnhof zeigt mit „Fred Sandback. Simple Facts“ richtungsweisende Rauminstallationen des legendären Künstlers der Minimal Art. Von der Installation bis zur Konzeptkunst, vom Minimalismus bis zur ortsspezifischen Arbeit: vielen Kunstformen, die bis heute relevant sind, hatte sich der US-amerikanische Künstler bereits früh gewidmet. 20 Jahre nach seinem Tod lädt die Einzelausstellung dazu ein, einen der einflussreichsten Künstler*innen des 20. Jahrhunderts zu entdecken. Obwohl seine Arbeiten seit 1968 international – vor allem in deutschsprachigen Ländern – gezeigt wurden, ist dies seine erste museale Einzelpräsentation in Berlin. Die ausgestellten Werke gehen auf eine ursprünglich für den Kunstraum München konzipierte Arbeit Sandbacks (1943-2003) aus dem Jahr 1975 zurück: „64 Variationen einer dreiteiligen Skulptur“. Die Position der Skulpturen wird über die gesamte Laufzeit der Ausstellung immer wieder verändert, so dass alle 64 Variationen präsentiert werden können. Eine Auswahl wegweisender Installationen und Archivmaterialien aus mehreren Jahrzehnten kontextualisiert die Münchner Serie innerhalb Sandbacks künstlerischem Oeuvre. Darunter ist auch eine frühe Skulptur des Künstlers aus elastischer Schnur von 1969 aus der Sammlung der Nationalgalerie. Die Werke stellen Bezüge zu unterschiedlichen Aspekten von Sandbacks Praxis her, so schuf er seit den 1960er-Jahren aus Garn oder elastischer Schnur die von ihm sogenannten „Zeichnungen im Raum“. Mit Präzision und extremer Ökonomie der Mittel entstanden ikonische skulpturale Installationen, die sich auf einmalige Weise der Beziehung des sichtbaren Objekts zum unsichtbaren Raum widmen. „Fred Sandback. Simple Facts“ wird kuratiert von Sam Bardaouil und Till Fellrath, Direktoren Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart.

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