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Manchmal reicht ein im Vorbeigehen erhaschtes Wort, ein eindringlicher Geruch, ein paar Takte Musik oder ein einfacher Gegenstand um uns zurückzuversetzen in eine erlebte Situation. Diese Fragmente besitzen die Kraft auf das Gesamte zu verweisen. Vor dem geistigen Auge entstehen Bilder und wir befinden uns plötzlich wieder in diesem erlebten Raum mit seiner sinnlichen Atmosphäre - seien es Möbel, Menschen, oder einfach ein Klangteppich aus sich überlappenden Gesprächen. Erinnerungen sind sinnlich und bildlich und dabei Teil unserer subjektgebundenen Welt.

Die Werke von Christian Korth - zu sehen in seiner ersten Einzelausstellung DEFRAG DREAM - bestehen gleichfalls aus Erinnerungsfragmenten, die er zu Zeitzeugenkonglomeraten zusammenfügt. Sowohl Möbel und Müll als auch andere Nutzgegenstände stellt der Künstler seiner Erinnerung folgend zusammen und verbindet diese Objekte, wenn sie ihren Platz im Gefüge gefunden haben, mit einem durchsichtig-milchigen Schrumpffolienüberzug. Diese Zeitzeugenkonglomerate stehen für sich und verweisen doch auf eine Gesamtheit. Als Erzählform gereihter Kurzgeschichten einer selektiv und ergänzend wirkenden Erinnerungsebene beziehen sie sich - schwebend zwischen Rekonstruktion und Konstruktion - nicht selten auf das Orphisch-Verborgene, Alltägliche und Vulgäre. Christian Korth widmet sich mit Vorliebe dem tabuisierten Bekannten und den hedonistischen Zusammenhängen, die oft nicht für jeden in ihrer Vielschichtigkeit auf Anhieb erfahrbar werden.

Neben den Folienarbeiten setzt Christian Korth diesen Ansatz auch in figürlichen Bronzeplastiken um. Sie stehen stilistisch in Material und Machart im Kontrast zu den Folienarbeiten und erweitern Korths Themenkomplex um den Faktor Mensch.

Der 1972 in Seattle geborene Künstler studierte nach einer dreijährigen Bildhauerausbildung an der HfBK Dresden bei Professor Martin Honert, diplomierte 2003 im Bereich Bildhauerei und war Meisterschüler bei Professor Carl Emanuel Wolff.

Pressetext

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Christian Korth: Defrag Dream