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Mischa Kuball
LIGHT_POESIS
21. Oktober 2023 bis 18. Februar 2024

Der Konzeptkünstler Mischa Kuball (*1959 in Düsseldorf) durchbricht die Grenzen scheinbar gewohnter Umgebungen. Oft nutzt er das Medium Licht, um den Fokus auf zentrale Sinnfragen zu richten, soziale Handlungsweisen zu hinterfragen und politische wie naturwissenschaftliche Diskurse anzuregen. Für die Ausstellung light_poesis im Skulpturenpark Waldfrieden hat sich Kuball der transformativen Kraft tageszeitabhängigen Geschehens gewidmet. Mit eigens für den Ort konzipierten Licht- und Spiegelinstallationen verbindet der Künstler innen und außen, Tag und Nacht sowie Mensch, Natur und künstliche Umwelt.

In zwei Ausstellungshallen setzt Kuball die pulsierende Lichtstimmung seiner Interventionen in Dialog mit den natürlichen Tageslichtübergängen im Außen. Ein Wechselspiel, das zum Denken anregt: So lässt sich die von Lichtreizen abhängige Wachstumsbewegung von Pflanzen auch auf das Erkenntnisstreben der Menschen übertragen. Sie wirken wie die Natur als Sensoren und Akteure in Kuballs stimmungsvollen Inszenierungen. Diesen Gedanken greift der Künstler auch in der anlässlich der Ausstellung dauerhaft installierten Außenskulptur auf: „rotating mirror_horizontal“ verändert durch ihre Bewegung nicht nur visuelle Perspektiven – sie thematisiert auch den Prozess bewussten Erfassens und Erkennens.

„Mit LIGHT_POESIS im Skulpturenpark Waldfrieden versuche ich den Menschen besonders auch aus der Region Wuppertal, den Park in einer Zeit zu zeigen, in der sich die Natur regeneriert vieles von dem, was mit der Natur in Verbindung steht eher verborgen bleibt: die innere Regeneration in den Stämmen und Wurzeln, der Erde, die dann wieder im Frühjahr mit sprießenden Blüten und Blättern den Park in ein besonderes grünes Kleid tauchen. Denn grade in der Zeit zwischen Oktober und Februar, unserer Projektzeit für LIGHT_POESIS, wirkt das Licht und auch die Spiegel die aus den Pavillons heraus den Zustand der Natur thematisieren. Letztlich sieht man das, was man kennt, an einem gewohnten Ort, aber in einer ungewohnten Weise und dadurch, dass das Licht und die Spiegel dynamisch sind, rotierend oder aufhellend - dann fast verstummend, entsteht eine besondere Magie, die sich mit diesem Ort poetisch verbindet. Schon in den Nachmittagsstunden fällt die Dämmerung zwischen die Stämme, auf den kühlen Boden, und das wird sozusagen von dem Licht reflektiert und erlaubt eine eindrückliche und einzigartige Begegnung mit dem Skulpturenpark und den auf dem gesamten Gelände zu entdeckenden Skulpturen internationaler künstlerischer Positionen.“ Mischa Kuball

Mischa Kuball arbeitet seit 1977 im öffentlichen und institutionellen Raum. Mithilfe des Mediums Licht erforscht er architektonische Räume und deren soziale und politische Diskurse. Er reflektiert unterschiedliche Facetten, von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, die den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen oder neu kodieren. Politisch motivierte und partizipative Projekte richten den Fokus auf die Verschränkung von öffentlichem und privatem Raum und stellen eine Plattform für die Kommunikation zwischen den Teilnehmer*innen, dem Künstler, dem Werk und dem urbanen Raum her.


Seit 2007 ist Mischa Kuball Professor für Public Art an der Kunsthochschule für Medien, Köln. Zuvor war er Professor für Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung/ZKM, Karlsruhe. Seit 2015 ist er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Düsseldorf. 2016 wurde er mit dem Deutschen Lichtkunstpreis ausgezeichnet.