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01. September 2023 - 12. November 2023
Eröffnung: Freitag, den 1. September, um 19.30 Uhr Begrüßung: Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung: Juliane von Herz, Frankfurt a.M.

Peyman Rahimi. SCHEIN

Mit Licht durchfluteten Räumen und Objekten lässt Peyman Rahimi eine Parallelwelt voller psychologischer, kultureller und politischer Wahrnehmungen und Aussagen entstehen. Er reflektiert persönliche Erlebnisse unter anderem aus dem Iran, den er 1999 im Alter von 22 Jahren verließ, sowie grundsätzliche Aspekte unserer Wahrnehmung. Die unterschiedliche Wirkung verschiedener Lichtquellen auf die emotionale und mentale Verfasstheit im alltäglichen und religiösen Leben oder im Kontext der Unterdrückung hat Rahimi seit seiner Kindheit geprägt. Neben der gezielten Verwendung von Glühlampen, Neonröhren und Natriumdampf-Hochdrucklampen, wie sie früher auch in Deutschland in Straßenlaternen und auf Militärübungsplätzen Verwendung fanden, verstärkt er die Wirkung des Lichts mit Spiegeleffekten. Durch die virtuose Handhabung von Siebdrucktechnik gibt er den Spiegeln darüber hinaus eine eigene Ausdrucksdimension. Die entstandenen Bildwelten scheinen flüchtige Eindrücke und Wahrnehmungen zurückrufen und festhalten zu wollen, was teilweise auch geisterhafte Assoziationen hervorruft. Er bezieht sich ausdrücklich auf die sogenannte »Geisterfotografie« aus dem 19. Jahrhundert, die durch Fotomanipulationen oder Zufälle angeblich übernatürliche Phänomene im Bild erscheinen ließen und sich so mit unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen beschäftigt. Rahimi kombiniert und variiert die von ihm geschaffenen Objekte themenübergreifend. Er arrangiert seine Arbeiten mit wechselnden Installationen wie speziell auf den jeweiligen Raum angefertigten Stahlkonstruktionen, mit denen er einen eigenen »Raum im Raum« baut.

Peyman Rahimi, geboren 1977 in Teheran, studierte von 1999 bis 2005 an der Städelschule bei Christa Näher, lebt und arbeitet in Frankfurt.