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RAY 2015 RAY 2015
Fotografieprojekte Frankfurt / RheinMain

Der Frankfurter Kunstverein zeigt im Rahmen der 2. Ausgabe der RAY Fotografieprojekte die erste umfassende Werkschau des US-amerikanischen Künstlers und Aktivisten Trevor Paglen in Deutschland.

In seinen Fotografien, Fotoserien und Büchern ergründet Trevor Paglen (geb. 1974 in Maryland, USA) militärische Orte, geheime Organisationen und Überwachungsobjekte, deren Existenz vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben soll. Es sind meist hochbrisante gesellschaftspolitische Themen, denen der Künstler seine Projekte widmet und großes mediales Echo erzeugt. Durch langwierige Recherchen, unterstützt von Wissenschaftlern, Hobbyastronomen und Technikern und durch die Verwendung neuster Aufnahmetechnologie, gelingt es ihm staatlich angeordnete und nicht demokratisch legitimierte Kontrolle und Überwachung aufzuspüren, zu belegen und sichtbar zu machen. In seinen eindringlichen und ästhetisierten Aufnahmen von Militäranlagen, Drohnen und Satelliten verbindet er einen dokumentarischen Ansatz mit medien- und fototheoretischen Diskursen. Fotografische Stilmittel wie Unschärfe, Belichtungszeit und Zoom setzt Paglen mit einem inhaltlichen Bezug auf seine Motive ein und reflektiert über das Sehen und optische Geräte. Weiträumig abgesperrte und versteckte militärische Orte, deren Aufgabe es ist für ein unbestimmtes Ziel unzählige Daten zu sammeln und zu verknüpfen, unterzieht er beispielsweise durch die Aufnahme mit speziellen Teleobjekten einem mikroskopischen Blick. Auf der Bildebene kehrt er so das Verhältnis um, das diese Orte zur Welt einnehmen. Das Unscharfe und Vage erhebt er zu einer fotografischen Kategorie. Sie soll dazu führen, genauer hinzusehen. Da er das Unsichtbare und offiziell nicht Existente abbildet, können seine Bilder auch als „Fotografie des Ausnahmezustands“ gedeutet werden.

In der Ausstellung werden von Trevor Paglen neben einer umfassenden Auswahl bestehender Bildwerke auch Neuproduktionen sowie Materialien und Dokumente seiner Recherchen präsentiert.