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Zum ersten Mal in Europa werden einzigartige Kunstobjekte der Liao-Dynastie in einer Ausstellung gezeigt. Das Steppenvolk der Kitan, das sich selbst „Liao“ nannte, war um 1000 n. Chr. die Supermacht Ostasiens. Sie eroberten ein Territorium, das sich von der Mandschurei über die Mongolei bis in das Gebiet des heutigen Peking erstreckte. Mit ihrer militärischen Schlagkraft versetzten sie die chinesische Song-Dynastie in Angst und Schrecken. Einen Krieg konnten die Song nur durch umfangreiche Tributabgaben an den Liao-Hof abwenden.

Der Glanz der Liao-Dynastie und ihr hohes kulturelles Niveau ist erst durch Ausgrabungen der letzten 20 Jahre ans Licht gekommen. In Gräbern und Pagoden kamen reiche Schätze aus Gold, Silber, Jade und Bernstein zutage. Alle späteren Fremddynastien orientierten sich an der Liao-Dynastie. Und auch im Westen machte sich ihr Einfluss deutlich bemerkbar, denn unsere Bezeichnung für China (Cathay) leitet sich von dem Namen Kitan (chin. Qidan) ab.

Die Ausstellung zeigt die vollständig erhaltene Totenausrüstung der Prinzessin von Chen und ihres Gemahls: Totenmaske, Totenanzug, Krone, Stiefel und Kopfkissen aus Gold und Silber zählen zu den atemberaubenden Höhepunkten. Glas aus Arabien und Bernstein von der Ostsee zeugen von dem regen Handelsaustausch, den die Liao mit ihren westlichen Nachbarn pflegten, um ihren Bedarf an Luxusgütern zu decken. Die im Schatz der Weißen Pagode gefundenen Kostbarkeiten belegen die hohe Bedeutung des Buddhismus für die Kultur der Liao.

Die Ausstellung wird zuerst in der Asia Society, New York, präsentiert. Nach der Station in Köln wird sie nur noch im Museum Rietberg in Zürich zu sehen sein.

Pressetext

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Schätze der Liao (907-1125)
Chinas vergessene Nomadendynastie